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Arbeit gegen Armut

Grundlagen, historische Genese und empirische Überprüfung des Armutsfallentheorems

AutorRonald Gebauer
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl249 Seiten
ISBN9783531904696
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Es wird immer wieder behauptet, dass sich Sozialleistungsempfänger wegen mangelnder Lohnanreize gegen die Aufnahme von Arbeit entscheiden und damit dauerhaft in Armut verbleiben (Armutsfallentheorem). Sozialpolitische Reformen setzen aufgrund dieser Befürchtungen zunehmend auf 'Arbeit gegen Armut'. Ronald Gebauer untersucht in einem ersten Schritt historisch-soziologisch die Auffassung, dass Arbeit der Schlüssel zur Lösung des Armutsproblems in modernen Gesellschaften ist. In einem weiteren Schritt werden die theoretischen Grundlagen des Armutsfallentheorems diskutiert. Wie verhält es sich aber nun mit dem Realitätsgehalt des Armutsfallentheorems? Die meisten empirischen Untersuchungen belegen, dass Sozialleistungsbezug überwiegend kurzfristiger Natur ist. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird eine eigene Datenauswertung des Sozio-ökonomischen Panels (Sozialhilfe) vorgestellt.

Ronald Gebauer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich 580 an der Universität Jena.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Tabellenverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis13
Einleitung16
1. Die Struktur des Verhältnisses von Armut und Arbeit22
1.1 Die Armutsfalle22
1.2 „Arbeit gegen Armut“ als ein wesentliches Kennzeichen des modernen ökonomischen Denkens24
1.3 Forschungsfragen zum Verhältnis zwischen Arbeit und Armut in den vormodernen europäischen Gesellschaften25
1.4 Arbeit und Armut in der Antike und Spätantike26
1.5 Frühchristliche Vorstellungen zu Arbeit und Armut29
1.6 Das frühe Mittelalter: Arbeit als Pflicht der Bevölkerungsmehrheit – Armut als unabänderliches Schicksal34
1.7 Die hochmittelalterliche Wertschätzung von Armut und der Bedeutungsgewinn von Arbeit37
1.8 Veränderungen im hoch- und spätmittelalterlichen kirchlichen Legitimationsapparat40
1.9 Die Armuts- und Arbeitsrezeption zu Beginn der Neuzeit als Hintergrund für die Herausbildung der ökonomischen Theorie42
1.10 Zwischenergebnis48
2. Freiwillige und unfreiwillige Arbeitslosigkeit in den Konzepten der modernen Wirtschaftstheorie51
2.1 Keynesianische Wirtschaftsthorie51
2.2 Freiwillige und Unfreiwillige Arbeitslosigkeit53
2.3 Unfreiwilligkeit von Arbeitslosigkeit und die Weiterentwicklung der keynesianischen Wirtschaftstheorie57
2.4 Zwischenergebnis65
3. Arbeitslosigkeit und „Armutsfalle“67
3.1 Die Schnittstelle Arbeitsmarkt-System sozialer Sicherheit als Desiderat einer ökonomischen Theorie der Sozialpolitik67
3.2 Die Unterscheidung zwischen Arbeitslosigkeits- und Armutsfalle als zusätzliche Differenzierungslinie in Armutsfallen- Konzepten69
3.3 Freiwillige und unfreiwillige Arbeitslosigkeit als zusätzliche Differenzierungslinie in Armutsfallen- Konzepten74
3.4 „Freiwillige Arbeitslosigkeit“ und „Armutsfalle“76
3.5 „Unfreiwillige Arbeitslosigkeit“ und „Armutsfalle“82
3.6 Zwischenergebnis87
4. „Armutsfalle“, Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II89
4.1 Die Anrechnung von Erwerbseinkünften in der früheren Sozialhilfe89
4.2 Die Anrechnung von Erwerbseinkünften nach der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe91
4.3 Die Anrechnung von Erwerbseinkünften auf das Arbeitslosengeld II nach der Reform der Reform95
4.4 Vergleich der nach Anrechnung verbleibenden Netto-Hinzuverdienste97
4.5 Zwischenergebnis100
5. Die Armutsfalle im interdisziplinären Kontext102
5.1 Rational-Choice-Argumente104
5.2 Funktionale Schichtungstheorie109
5.3 Kultur der Armut/Kultur der Abhängigkeit („Culture of Poverty“, „ Culture of Dependency”)112
5.4 „Expectancy-Value”, „Learned Helplessness“ und Psychosoziales Modell116
5.5 Synopse der sozialwissenschaftlichen Ansätze zu „Welfare Dependency“121
5.6 Zwischenergebnis125
6. Stand der empirischen Forschung126
6.1 Die Entwicklung der dynamischen Armutsforschung in der Bundesrepublik Deutschland128
6.2 Einkommensarmut und Einkommensdynamik129
6.3 Die Entscheidung für oder gegen Sozialhilfe: Verdeckte Armut und Sozialhilfebezug132
6.4 Sozialhilfe: Armutsfalle oder Durchgangsstation?144
6.5 Nachhaltigkeit des Wechsels in Beschäftigung153
6.6 Zwischenergebnis155
7. Zusammenstellung der Stichprobe „Erwerbsfähige Personen in Sozialhilfe- Haushalten 1991- 1999“ aus den Daten des Sozio- oekonomischen Panels157
7.1 Das Sozialhilfekalendarium des Sozio-oekonomischen Panels158
7.2 Generierung und deskriptive Auswertung der Stichprobe „ Erwerbsfähige Personen in Sozialhilfe- Haushalten 1991-1999“162
8. Gibt es eine Armutsfalle in der bundesdeutschen Sozialhilfe?174
9. Konfirmative Datenanalysen183
9.1 Hypothesen zum Einfluss relevanter Faktoren auf die Sozialhilfedauer183
9.2 Vergleich der gerechneten Modelle auf Grundlage der Likelihood-Ratio- Tests190
9.3 Überprüfung der Hypothesen194
9.4 Zusammenfassung der Ergebnisse der Verlaufsdatenanalyse211
10. Konsequenzen der empirischen Befunde: Entwicklung und Verbesserung dynamischer Entscheidungsmodelle der Arbeitsmarktentscheidungen von Sozialleistungsbeziehern213
10.1 Erweiterungen des Armutsfallentheorems214
10.2 Arbeitsmarktentscheidungen und Arbeitslosigkeit218
11. Fazit221
Anhang228
Literaturverzeichnis239

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