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Babys brauchen Musik

Die besten Kitzellieder, Fingerspiele und Kniereiter für zwischendurch. So fördern Sie die Entwicklung Ihres Kindes zwischen 0 und 2 Jahren. Mit Audio-CD

AutorUlla Nedebock
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783869106502
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Rhythmus und Musik gehören für Ihr kleines Kind zur gesunden Entwicklung - schon im Bauch hat Ihr Baby Ihren Herzschlag als beruhigend wahrgenommen. Später sind Lieder und Reime hilfreiche Rituale im Alltag, die Geborgenheit und Nähe schenken: auf der Wickelkommode, beim Essen, zum Trösten, Toben und Einschlafen. Die wertvollen Tipps bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihr Kind auf vielfältige Weise zu fördern.

Ulla Nedebock ist eine erfolgreiche Ratgeberautorin zu Erziehungsfragen und hat über viele Jahre Mutter-Kind-Kurse geleitet. Durch ihre jahrelange Erfahrung weiß sie, dass sich Musik positiv auf die Entwicklung von Intelligenz, Kreativität, Motorik und Sprache auswirkt. Ulla Nedebock ist Mutter von drei Töchtern.

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Leseprobe

Uns Menschen ist etwas sehr Praktisches angeboren: Sobald wir ein Baby vor uns haben, sprechen wir mit höherer Stimme und geraten in eine Art Singsang. Wir nicken übertrieben mit dem Kopf, strahlen das Kind mit breitem Lachen an und ziehen die Augenbrauen hoch. All das tun wir ganz automatisch und fesseln damit die Aufmerksamkeit des Babys.

Spaß miteinander


Genau das machen wir auch ohne viel Nachdenken, wenn wir mit dem Kind einen Fingerreim spielen oder es beim Kniereitervers auf den Beinen hopsen lassen. Beständig versuchen wir den Augenkontakt zu halten und signalisieren mit den hochgezogenen Augenbrauen und weit aufgerissenen Augen: Ich bin jetzt ganz für dich da, ich spiele nur mit dir und wir zwei haben eine Menge Spaß! Gibt es am Ende des Kniereiters einen „Sturz“, dann zögern wir das „Plumpsen“ mit Spannung hinaus und erfreuen uns an unserem Kind, das vor lauter Vorfreude strahlt und quietscht.

Das Gleiche passiert auch, wenn wir auf der Wickelkommode einen Kitzelreim spielen. Wenn das Kind den Spruch einige Male gehört hat und dabei gekitzelt wurde, ahnt es schon bald, wann die Kitzelei und Schmuserei kommen, und freut sich unbändig.

Zusammen Quatsch machen


Die zehn Monate alte Mia sitzt im Hochstuhl und lässt immer wieder den Löffel auf den Boden fallen. Sie amüsiert sich köstlich darüber, wenn Mama übertrieben theatralisch aufstöhnt und im Spaß mit dem Zeigefinger droht. Mia lernt hierbei etwas über Ursache und Wirkung – wenn ich den Löffel hinunterwerfe, klirrt es am Boden und Mama hebt ihn wieder auf. Diese neue Erfahrung wird im Gehirn eng mit der Freude darüber gekoppelt, dass Mama dabei so viel Quatsch macht. Das merkt sich Mia besonders gut. Denn, das zeigen die Ergebnisse der neuesten Lernforschung, was mit positiven Gefühlen gelernt wird, merkt man sich leicht.

Da wir uns also gar nicht vornehmen müssen, übertriebene Grimassen zu machen oder dramatisch mit den Armen zu rudern – das machen wir von ganz alleine –, unterstützen wir die Entwicklung unseres Kindes, ohne uns dafür anzustrengen, denn uns macht es ja auch Spaß. Je mehr Freude Sie als Mutter oder Vater daran haben, den Reim durch leises Sprechen, das langsam lauter wird, spannend zu erzählen oder langsam zu beginnen und dann schneller zu werden oder Ihre Stimme immer höher werden zu lassen, umso gefesselter wird Ihr Kind Ihnen lauschen. Und umso mehr Freude werden Sie gemeinsam an einem ansonsten anstrengenden Tag miteinander haben.

Ist es nicht noch zu klein?


Ab wann hat ein Baby etwas davon, dass man mit ihm spielt? Viele Eltern fragen sich das und rätseln, was ihr Kleines mit drei oder vier Monaten schon versteht. Schließlich sind die Möglichkeiten des Babys begrenzt, um uns Erwachsenen mitzuteilen, ob es ihm Spaß macht, wenn die Mutter das Lied von den Sonnenkäfern singt und dabei mit ihren Fingern von den Beinchen bis zu den Ärmchen hinaufkrabbelt. Aber es kann lächeln, wunderbar lächeln. So wunderbar, dass wir Erwachsenen diesem Lächeln nicht widerstehen können. Wir müssen einfach zurücklächeln. Und solange das Kind lächelt, geht es ihm gut und ihm gefällt, was geschieht.

Es macht bei Fingerspielen oder Kniereitern die Erfahrung, dass Berührungen fest oder sanft sein können, Bewegungen schnell oder langsam, Geräusche laut oder leise, Stimmen hoch oder tief. Und zwar ohne Schrecken in der sicheren Nähe von Vater oder Mutter.

Irgendwann im dritten oder vierten Monat entdeckt das Baby seine Finger und spielt versunken damit. Dann ist es bereit für die ersten kurzen Fingerspiele, zum Beispiel „Der ist in den Brunnen gefallen“.

DER IST IN DEN BRUNNEN GEFALLEN

Der ist in den Brunnen gefallen,

der hat ihn wieder rausgeholt,

der hat ihn ins Bett gelegt,

der hat ihn schön zugedeckt,

und der kleine Schelm da,

der hat ihn wieder aufgeweckt.

Na, so was!

Nehmen Sie behutsam eine Hand Ihres Babys und beginnen Sie den Reim, indem Sie den Daumen der kleinen Hand mit Ihrem Daumen und Zeigefinger halten oder darauf tippen. Dann folgen die anderen Finger bis zum kleinen Finger. Das ist der „kleine Schelm“. Bei „Na, so was!“ klopfen Sie sich übertrieben entsetzt auf die Schenkel.

Da Babys die Finger nicht ausgestreckt halten, können Sie das Ausstrecken der Finger bei diesem Reim unterstützen, wenn Sie vom Handballen ausgehend sanft bis zu den Fingerspitzen streichen.

Kleinkinder werden versuchen, mit den Fingern der einen Hand die einzelnen Finger der anderen Hand zu greifen, während Sie den Reim aufsagen. Das ist eine wunderbare spielerische Übung für die Koordination von Hand und Auge. Und Sie werden sehen: Es kommt der Tag, da wird Ihr Kind Sie mit einem entrüsteten „Na, so was!“ überraschen.

Hand-Auge-Koordination


Paul ist frisch gewickelt, satt und zufrieden. Er liegt auf der Krabbeldecke und untersucht seine Finger. Hat er sie vor Kurzem oft in den Mund gesteckt und mit der Zunge betastet, führt er nun mit vier Monaten die Hände vor sein Gesicht, öffnet die Finger, bewegt sie langsam und betrachtet sie unentwegt. Manchmal bringt er auch beide Händchen über sich zusammen, betastet sie gegenseitig und faltet sie ineinander. Pauls Kinderarzt würde sagen, er hat die wichtige Entwicklung von der Hand-Mund-Koordination über die Hand-Auge-Koordination zur Hand-Hand-Koordination durchgemacht und ist nun bereit, einen weiteren Entwicklungsschritt zu machen, nämlich das Greifen zu lernen.

Sprachverständnis fördern


Fingermärchen beeinflussen auch das Sprechenlernen. Da im Gehirn der Bereich der Sprache und der Bereich der Fingerfertigkeit eng beieinander liegen, geben sie sich gegenseitig neue Impulse und beeinflussen sich positiv. Probieren Sie den Kitzelvers von der „Biene Sabine“ mit Ihrem Kind aus. Die einfachen Bewegungen mit den Fingern kann ein Kleinkind schon bald mit seiner Hand spielen, nachdem Sie es einige Male mit der kleinen Kinderhand vorgemacht haben. Lassen Sie Ihre Hand die schwirrende Biene sein, bevor sie in der Hand des Kindes landet, dem Blütenblatt. Dort kitzeln Sie mit den Fingern die Handinnenseite.

BIENE SABINE

Die Biene Sabine fliegt durch die Luft.

Bsss, bsss, bsss, bsssss.

Sie setzt sich auf ein Blütenblatt,

isst sich am guten Honig satt.

Schmatz, schmatz, schmatz.

Im Walzertakt


Singt man dem Säugling ein Wiegenlied vor – das Baby liegt sicher und geborgen in den Armen, es hat innigen Blickkontakt mit dem Erwachsenen –, dann wird es das genießen, unabhängig vom Alter. Selbst Kinder, die schon in den Kindergarten gehen, lieben solche Augenblicke, in denen Mama oder Papa ganz für sie da sind. Auch Erwachsene profitieren von solchen Pausen im Alltag. Für kurze Zeit steht das Leben drum herum still und es gibt nur „dich und mich“.

Wiegenlieder sind meist Gutenachtlieder, die man vor dem Zubettgehen singt. Jedoch gibt es viele Kinderlieder, die im Walzertakt geschrieben sind und sich wunderbar eignen, um das Baby tagsüber dazu hin und her zu „wiegen“. Eines davon ist das alte Volkslied „Es war eine Mutter“. Der Dreivierteltakt, den wir als Walzertakt kennen, wirkt harmonisierend und entspannend. Sich mit einem lieben Menschen dazu zu wiegen, schüttet eine Menge Glückshormone aus, die nicht nur das Kind, sondern auch gestresste Eltern gut gebrauchen können.

ES WAR EINE MUTTER

Es war eine Mutter,

die hatte vier Kinder:

den Frühling, den Sommer,

den Herbst und den Winter.

Der Frühling bringt Blumen,

der Sommer den Klee,

der Herbst bringt die Trauben,

der Winter den Schnee.

Das Klatschen, das Klatschen,

das muss man verstehen.

Da muss man sich dreimal

im Kreise rumdrehen.

Gehirnentwicklung und Konzentrationsfähigkeit


Etwa ab dem vierten Lebensmonat verändert sich die Wahrnehmungsfähigkeit des Babys grundlegend. Es zeigt vermehrt Interesse für das, was um es herum geschieht. Es wirkt wacher. Wenn ihm etwas gefällt, kann es das mit Lachen oder gurrenden und säuselnden Tönen zum Ausdruck bringen. Die meisten Babys schreien dann auch weniger und sind mehr an ihrer Umwelt interessiert. Der Grund dafür ist, dass sich das Gehirn des Babys weiterentwickelt hat. Weitere Bereiche des Gehirns sind jetzt funktionstüchtig. Das Baby ist nun in der Lage, Informationen besser zu sortieren.

Sich dem Baby anpassen


Grundsätzlich gilt: Je jünger das Kind, desto kürzer sollten das Lied oder der Reim sein. Die Konzentrationsfähigkeit ist bei Babys begrenzt und sie ermüden rasch. Aber Neugeborene und wenige Monate alte Babys können noch nicht aktiv wegschauen, sondern bleiben gewissermaßen mit ihrem Blick an einem Gesicht kleben. Erst wenn Babys vier oder fünf Monate alt sind, können sie zeigen, dass sie genug haben und nicht mehr spielen wollen. Sie drehen den Kopf weg und scheinen ins Leere zu blicken oder sie werden unruhig und...

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