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Bildungsmanagement in Unternehmen

Konzeptualisierung einer Theorie auf der normativen und strategischen Ebene

AutorIlona Diesner
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl487 Seiten
ISBN9783834980885
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Ilona Dieser geht der Frage nach, wie das Bildungsmanagement in seiner neuen Bedeutung als komplexe Managementaufgabe auf der normativen und strategischen Ebene in Unternehmen konzeptualisiert werden kann.

Dr. Ilona Diesner promovierte bei Prof. Dr. Dieter Euler am Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP) der Universität St. Gallen. Neben ihrer Tätigkeit als Projektleiterin am IWP ist sie Leiterin des Aus- und Weiterbildungsprogramms am Hochschuldidaktischen Zentrum (HDZ) der Universität St. Gallen.

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Leseprobe
"1. Einführung (S. 1)

Man hat Arbeitskräfte gerufen und es kamen Menschen.

Max Frisch

1.1. Erkenntnisinteresse und Problemzusammenhang

In den letzten Jahren befinden sich sowohl Gesellschaft als auch Wirtschaft in einem grundlegenden Wandel, der bereits im letzten Jahrhundert durch den Übergang von der damals noch vorherrschenden Industriegesellschaft zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft eingeläutet wurde. Es verändert sich die Wettbewerbssituation für Unternehmen, indem sich die Güter-, Arbeits- und Informationsmärkte zunehmend globalisieren und internationalisieren, die Orientierung an Verkäufermärkten sich hin zu Käufermärkten verschiebt und auch die Innovationsdynamik bei Produkten und Prozessen steigt.

Zeit und Flexibilität werden zu den entscheidenden Kriterien im Wettbewerb. Daneben zeigt die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechniken ihre Wirkung, die mit Begriffen wie Kapazitätssteigerung, Mobilität, Zusammenarbeit, Integration und Offenheit beschrieben werden kann. Damit verbunden wird die Halbwertszeit des Wissens immer kürzer, wodurch sich die Notwendigkeit eines kontinuierlichen bzw. lebenslangen Lernens ergibt.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird Bildung ein „Bestandteil und Erfolgsfaktor für die Anpassung des Unternehmens an veränderte Umwelt- und Wettbewerbsbedingungen"" und damit auch zu einem Erfolgsfaktor für den einzelnen Menschen und für die Gesellschaft.

Unternehmen sehen sich allerdings mit dem Problem konfrontiert, dass zukünftig zum einen immer weniger qualifizierte Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und zum anderen die Belegschaft deutlich altert. Prägnant wird dies durch die aktuellen Schlagworte ‚War of Talents’ und ‚Demografischer Wandel’ zum Ausdruck gebracht. Trotz hoher Arbeitslosigkeit verbunden mit dem Trend zu immer anspruchsvolleren Tätigkeiten fehlen oftmals entsprechend qualifizierte Mitarbeitende.

„Anstelle der Frage nach den Personalkosten gewinnt die Frage nach der ausreichenden Verfügbarkeit geeigneten Personals deutlich an Bedeutung."" Es ist nahezu eine „Kalenderweisheit"", dass hochqualifizierte, motivierte Mitarbeitende zur wertvollsten Ressource eines Unternehmens gehören bzw. werden.

Aufgrund des Wertewandels in Arbeitswelt und Gesellschaft haben sich allerdings auch die Ansprüche an das berufliche Tun verändert. Eine zunehmende Individualisierung führt z. B. dazu, dass Arbeit und Beruf nicht mehr die alleinigen Identifikationsmuster für den Einzelnen darstellen.

Vielmehr folgen die Menschen vermehrt ihren individuellen Präferenzen und Lebensstilen, Beruf und Freizeit vermischen sich. Im Arbeitskontext schlägt sich dies in der Forderung nach Beteiligung, Möglichkeiten der Selbstverwirklichung und eigenverantwortlichem Handeln nieder.

Die Unternehmen reagieren hierauf nur bedingt, wie der Gallup Engagement Index 2006 für Deutschland zeigt: Lediglich 13 % der Mitarbeitenden gehen motiviert zur Arbeit, 68 % machen ‚Dienst nach Vorschrift’ und 19 % haben bereits innerlich gekündigt und arbeiten aktiv gegen die Interessen des Unternehmens.

Die Ursache für das fehlende Engagement wird vor allem dem Management zugeschrieben, das die Arbeit nicht ausreichend anerkennt, sich nicht für die Mitarbeitenden ‚als Menschen’ interessiert und ihre persönliche Entwicklung nicht fördert.

Für Unternehmen bedeutet dies: „Beim Wettbewerb um gute Mitarbeiter geht es nicht mehr allein um das Gehalt. Es geht darum, Angestellte als Menschen zu betrachten"" und ihren Anspruch auf Persönlichkeitsentwicklung im Handeln zu berücksichtigen. Denn: „Am Ende werden … [die Unternehmen] nicht mit Wissen gewinnen, sondern mit Persönlichkeiten"".

Mit „punktuellen Bildungsveranstaltungen und traditionellem Unterricht"" kann dies allerdings nicht erreicht werden. Bildung kann nicht mehr nur ein administrativ geprägtes Thema einer isoliert agierenden Weiterbildungsabteilung sein. Vielmehr wird es notwendig, im Rahmen eines Bildungsmanagements das Spannungsfeld von individueller Persönlichkeitsentwicklung und den Anforderungen des Marktes bzw. des Unternehmens zu gestalten."
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis19
Zusammenfassung21
1. Einführung22
1.1. Erkenntnisinteresse und Problemzusammenhang22
1.2. Forschungsfokus25
1.3. Forschungsparadigmatische Ausrichtung28
1.4. Forschungsvorgehen, - fragen und - methodik34
2. Konkretisierung und Abgrenzung des Begriffs Bildungsmanagement51
2.1. Begriffliche Konkretisierung51
2. 2. Konzeptionelle Abgrenzung68
3. Theoretische Exploration81
3.1. Normative Ebene83
3.2. Strategische Ebene107
4. Bezugsrahmen I225
4.1. Bildungsmanagement auf der normativen Ebene226
4.2. Bildungsmanagement auf der strategischen Ebene241
4.3. Gesamtblick282
5. Empirische Exploration284
5.1. Fallstudie Deutsche Lufthansa AG285
5.2. Fallstudie Bertelsmann AG316
5.3. Fallstudie Kienbaum Consultants International GmbH341
5.4. Fallstudie SICK360
6. Bezugsrahmen II392
6. 1. Bildungsmanagement auf der normativen Ebene393
6.2. Bildungsmanagement auf der strategischen Ebene408
6.3. Gesamtblick435
7. Zusammenfassung Bezugsrahmen I und II437
8. Überlegungen zur Anwendung in der Praxis450
9. Schlussbetrachtung455
9.1. Ziele und Ergebnisse dieser Arbeit455
9.2. Desiderata für weiterführende Forschungsaktivitäten458
9.3. Abschließende Bemerkungen460
10. Literaturverzeichnis462

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