Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Kulturen und Identitäten in Aotearoa Neuseeland, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der oberflächlichen Betrachtung der Bevölkerung Neuseelands kristallisieren sich primär zwei als homogen empfundene Gruppen heraus: die indigenen Maori auf der einen und die englisch sprachigen Pakeha auf der anderen Seite. Rein historisch gesehen war diese Aufteilung bei der Besiedlung Neuseelands Anfang des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts das erklärte Ziel. Es sollte eine Art 'better Britain' geschaffen werden (Sinclair 1986: 79), deren Siedler bestenfalls angelsächsischer Herkunft und damit idealtypische Weiße waren. Als eigentliches Gründungsdokument wird häufig der 1840 unterschriebene Vertrag von Waitangi angeführt, der auch heute noch für manche als Beleg der fundamentalen Bikulturalität der Nation aus Maori und Pakeha, also Nicht-Maori, dient. In der Realität gestaltet sich die Identitätskonstruktion Neuseelands wesentlich komplexer, als dieses dualistische Prinzip suggerieren mag. Nicht erst durch den sprunghaften Anstieg primär asiatischer Immigranten Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Bevölkerungskomposition innerhalb weniger Jahre dramatisch verändert. Die vorliegende Arbeit soll mit Fokus auf die Chinesen, als eine der wichtigsten der Immigrationsgruppen, einen ersten Eindruck vermitteln, welche Mechanismen der Integration und Isolation in Gang traten und treten, wenn es um die Aushandlung sowohl der eigenen wie auch der neuseeländischen Identität als Ganzes geht. Nach einem kurzen historischen Überblick zur Geschichte der chinesischen Einwanderung werden im zweiten Teil einige Faktoren untersucht, welche bei der Aushandlung der eigenen Identität der Einwanderer zum Tragen kommen.Dies hat nicht nur wirtschaftliche Folgen sondern auch Auswirkungen darauf, wie sich die Einwanderer innerhalb der neuseeländischen Bevölkerung positionieren und wie beispielsweise die Beziehung zu den Maori charakterisiert werden kann.
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