Sie sind hier
E-Book

Das Management aktiver Kundenintegration in der Frühphase des Innovationsprozesses

AutorChristoph H. Wecht
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl254 Seiten
ISBN9783835090361
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Christoph H. Wecht untersucht die Frage, wie eine aktive Integration von Kunden in die Frühphase des Innovationsprozesses effizient und effektiv gestaltet und geführt werden kann. Der Autor entwickelt eine Methode zur Gestaltung der frühen Kundenintegration in den Innovationsprozess und gibt operative Gestaltungsempfehlungen.



Dipl.-Ing. Dr. Christoph H. Wecht, MBA war wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Oliver Gassmann am Institut für Technologiemanagement (ITEM) der Universität St. Gallen (HSG). Er ist als Managing Partner der BGW Management Advisory Group in St. Gallen und Wien tätig.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Spezifische Kundenrollen der frühen Kundenintegration (S. 138-139)

Im Folgenden werden zunächst die möglichen Rollen der Kunden in der frühen Innovationsphase identifiziert. Dies erfolgt aufbauend auf Erkenntnissen aus den Fallstudien mit speziellem Fokus auf die Ziele und Ergebniserwartungen des integrierenden Herstellers. Die Beiträge der Kunden werden als Kriterien verwendet, anhand derer die Ausprägungen und Managementanforderungen des jeweiligen Kundenintegrationsprozesses beschrieben werden. Basierend auf allgemeinen Überlegungen zu Kundenrollen sowie den im Fallstudienvergleich identifizierten Determinanten wird eine Systematik aufgebaut. Die daraus resultierende Typologie der Kundenrollen erweitert und ergänzt den klassischen Lead-User-Ansatz. Schließlich wird der Prozesscharakter der Integration naher beleuchtet und mit den Gestaltungselementen zu einem konzeptionellen Managementmodell der frühen Kundenintegration vereint. Dieses Modell dient im weiteren Verlauf als Grundlage der praktischen Implikationen und Gestaltungsempfehlungen in Abschnitt 6.3.

5.1 Rahmen der frühen Kundenintegration

In dieser Arbeit wird ein spezieller Fokus auf die Ziele und Erwartungen gelegt, welche einen Hersteller zur frühen Kundenintegration motivieren, sowie auf die daraus resultierenden Rollen der integrierten Kunden. Die genaue Differenzierung der möglichen Kundenrollen in der Innovationsfrühphase stellt eine Lücke in der vorhandenen Literatur dar und bildet den Kernpunkt dieses Kapitels. Dabei werden zunächst die Ergebniserwartungen des Herstellers an die Kundenintegration betrachtet, um daraus Schlüsse auf die notwendigen Beitrage der Kunden und damit schließlich deren Rollen zu ziehen. Konkret werden verschiedene, auf den Strategien und Zielen des Herstellers basierende, Ausprägungen der frühen Kundenintegration identifiziert. Die jeweils korrespondierenden Kundenrollen werden dann detaillierter analysiert. Welches Ziel verfolgt der Hersteller durch die Einbindung der Kunden?

Was ist der von Kunden erwartete Beitrag? Diese Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen. Bisherige Arbeiten zu Ergebnissen der Kundeneinbindung betrachten jene meist auf einer übergeordneten unspezifischen Ebene, ohne die Verbindung zu den resultierenden Rollen der Kunden und den Implikationen für die Praxis herzustellen. Dabei stellen gerade Herstellerziele und Kundenrollen wesentliche Einflussfaktoren für die Gestaltung und das Management der frühen Kundenintegration dar. Betrachtet man die Einflusskette, welche zu den Ergebnissen der frühen Kundenintegration führt (vgl. Abb. 28), so stehen die Ziele des Herstellers am Anfang.

Basierend auf klaren und konkreten Zielen öffnet der Hersteller seinen Innovationsprozess, um Kunden einzuladen, eine aktive Rolle zu übernehmen und einen, ihrem Wissen und Können entsprechenden, Beitrag zu leisten. Die Kunden müssen also basierend auf diesen Zielen verschiedene Rollen einnehmen und verschiedene Beiträge beisteuern. Nur mit den richtigen Kundenbeiträgen kann die frühe Kundenintegration zu den gewünschten Verbesserungen des Innovationsergebnisses führen. Dieses kann dann im Sinne eines geschlossenen Regelkreises mit den ursprünglichen Herstellerzielen verglichen werden und eventuell notwendige Adaptionen bei einem der Einflussfaktoren auslösen.

Die Ergebnisse der frühen Kundenintegration werden also durch die voneinander abhängigen Themengebiete der Ziele des Herstellers, Rolle des Kunden und Kundenbeiträge beeinflusst. Da die Messung des Integrationserfolges nicht Teil dieser Arbeit ist, steht der Unterschied zwischen den erwarteten und den tatsächlich erreichten Ergebnissen nicht im Vordergrund. Ein derartiger Erfolgsnachweis stellt, gerade mit Fokus auf spezifische Ergebnisse früher Kundenintegration, eine größe Herausforderung für zukünftige Forschungsprojekte dar. Ein erster Ansatz dazu könnte die Ermittlung der Erfolgsraten die unterschiedlichen zielorientierten Ausprägungen der frühen Kundenintegration sein und falls diese unterschiedlich ausfallen, wovon auszugehen ist, die Aufstellung eines Erklärungsansatzes für diese Unterschiede.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis17
Abkiirzungsverzeichnis18
1 Einleitung19
1.1 Relevanz und Problemstellung19
1.2 Zielsetzung21
1.3 Forschungskonzeption26
1.4 Aufbau der Arbeit29
2 Stand der Forschung32
2.1 Ausgewählte Perspektiven der Kundenintegrationsforschung32
2.2 Ansätze der Einbeziehung des Kunden in den Innovationsprozess46
2.3 Zusammenfassung58
3 Fallstudien der frühen Kundenintegration62
3.1 Gemeinsamkeiten und Auswahlkriterien62
3.2 Bayer MaterialScience65
3.3 EADS Astrium79
3.4 Hilti Diamond Systems94
3.5 Zumtobel Staff109
4 Konzeptualisierung der frühen Kundenintegration127
4.1 Charakteristika der frühen Kundenintegration127
4.2 Gestaltungsfaktoren der frühen Kundenintegration146
4.3 Zusammenfassung155
5 Spezifische Kundenrollen der frühen Kundenintegration156
5.1 Rahmen der frühen Kundenintegration156
5.2 Integrationsstrategien des Herstellers172
5.3 Ausprägungen der frühen Kundenintegration179
5.4 Zusammenfassung182
6 Ablauf und Organisation der frühen Kundenintegration183
6.1 Prozess der frühen Kundenintegration183
6.2 Konzeptionelles Managementmodell der frühen Kundenintegration188
6.3 Gestaltungsempfehlungen und Thesen190
6.4 Zusammenfassung222
7 Fazit224
7.1 Kernaussagen224
7.2 Ausblick235
Referenzen246
Anhang262
Anhang 1: Interviewleitfaden und Ergänzungsfragen262
Anhang 2: Interviewverzeichnis269

Weitere E-Books zum Thema: Innovationsmanagement - Trends - Entwicklungsmanagement

Innovationen durch Umweltmanagement

E-Book Innovationen durch Umweltmanagement
Empirische Ergebnisse zum EG-Öko-Audit Format: PDF

Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind…

Innovationen durch Umweltmanagement

E-Book Innovationen durch Umweltmanagement
Empirische Ergebnisse zum EG-Öko-Audit Format: PDF

Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind…

Innovationen durch Umweltmanagement

E-Book Innovationen durch Umweltmanagement
Empirische Ergebnisse zum EG-Öko-Audit Format: PDF

Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind…

Innovationen durch Umweltmanagement

E-Book Innovationen durch Umweltmanagement
Empirische Ergebnisse zum EG-Öko-Audit Format: PDF

Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind…

Innovationen durch Umweltmanagement

E-Book Innovationen durch Umweltmanagement
Empirische Ergebnisse zum EG-Öko-Audit Format: PDF

Ein wichtiges Ziel ökologischer Modernisierung ist die Verbindung umweltfreundlichen Wirtschaftens mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Zentrale Instrumente in diesem Kontext sind…

Innovationen durch IT

E-Book Innovationen durch IT
Erfolgsbeispiele aus der Praxis Format: PDF

'Innovationen sind Treibstoff für die Wirtschaft ... Sie sind sowohl für Unternehmen ein zentrales Thema als auch für die gesamte Volkswirtschaft eines Landes ... Deutschland kann angesichts der…

Innovationen durch IT

E-Book Innovationen durch IT
Erfolgsbeispiele aus der Praxis Format: PDF

'Innovationen sind Treibstoff für die Wirtschaft ... Sie sind sowohl für Unternehmen ein zentrales Thema als auch für die gesamte Volkswirtschaft eines Landes ... Deutschland kann angesichts der…

Innovationen durch IT

E-Book Innovationen durch IT
Erfolgsbeispiele aus der Praxis Format: PDF

'Innovationen sind Treibstoff für die Wirtschaft ... Sie sind sowohl für Unternehmen ein zentrales Thema als auch für die gesamte Volkswirtschaft eines Landes ... Deutschland kann angesichts der…

Weitere Zeitschriften

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

Augenblick mal

Augenblick mal

Die Zeitschrift mit den guten Nachrichten "Augenblick mal" ist eine Zeitschrift, die in aktuellen Berichten, Interviews und Reportagen die biblische Botschaft und den christlichen Glauben ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

care konkret

care konkret

care konkret ist die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege. Ambulant wie stationär. Sie fasst topaktuelle Informationen und Hintergründe aus der Pflegebranche kompakt und kompetent für Sie ...

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft. Für jeden, der sich gründlich und aktuell informieren will. Zu allen Fragen rund um die Immobilie. Mit ...