Der metaphysische Realismus hat sich dem methodischen Zweifel nicht unterzogen. Zutiefst von der unmittelbaren Gewissheit seiner Haltung gegenüber dem Sein durchdrungen, hält er den methodischen Zweifel für nutzlos und unvollziehbar. Für den Fortschritt des metaphysischen Realismus bleibt der methodische Zweifel unumgänglich, weil er eine innere Möglichkeit des Denkens ist. Darum steht die Transzendentalphilosophie als unbewältigte Fortschrittssperre vor ihm. Nicht Immanuel Kant, sondern Edmund Husserl ist hier zuständig für eine Auseinandersetzung. Diese kann nicht von außen erfolgen, der Realist muss mit Husserl die transzendentale Reduktion nachvollziehen. Dies ist die einzige Chance für ihn, seine Position spekulativ zu begründen und damit weiterzukommen. Die Selbsteinkerkerung mit Husserls Epoche ist die Aussicht auf Freiheit. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der Phänomenologe eine wichtige Mitteilung des Bewusstseins, die schon für Arthur Schopenhauers Anfang maßgeblich ist, gar nicht angenommen hat. Husserls »Intentionalität« schließt Emotionalität und Identität als analoge Parallele mit ein (»Triebintentionalität«). Von daher rührt auch die von ihm aufgezeigte Aporie beim »inneren Zeitbewusstsein«. Intentio und Emotio arbeiten aber dialektisch zusammen. Mit dieser Mitteilung öffnen sich Aussichten auf eine neue Metaphysik.
Franz Förschner studierte Geologie an der Universität Heidelberg und Theologie an der Universität Freiburg i.Breisgau. Promotion in Philosophie 1970 bei Bernhard Lakebrink. Von 1971 bis 1973 Bibliotheksreferendar an der Bayerischen Staatsbibliothek, München. Von 1973 bis 1975 Mitarbeiter in der Diözesanbibliothek Regensburg. Ab 1975 Leiter der Hochschulbibliothek in Karlsruhe und seit 2002 im Ruhestand.
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