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Fallbuch SON-R 2½-7

VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl215 Seiten
ISBN9783840922701
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Der Snijders-Oomen Non-verbale Intelligenztest für Kinder (SON-R 2½-7) gehört zweifelsfrei zu den traditionsreichen Intelligenztests in Europa. Das bewährte sprachfreie Intelligenzdiagnostikum stellt eine wichtige Entscheidungshilfe im Bereich der Frühdiagnostik und Frühtherapie dar. Der SON-R 2½-7 eignet sich zur Testung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen, Hörbehinderungen oder einer Intelligenzminderung im Alter von 2;6 bis 7;11 Jahren. Insbesondere hat sich der SON-R 2½-7 in den letzten Jahren auch als Verfahren zur Untersuchung von Kindern etabliert, die Deutsch nicht als Muttersprache beherrschen. Nach einer Einführung in die Intelligenzdiagnostik mit dem SON-R 2½-7 illustriert der Band anhand von 22 einheitlich aufgebauten Falldarstellungen die Aussagekraft dieses Intelligenztestes in der klinischen und pädagogischen Anwendungspraxis. Die Profilinterpretationen beziehen sich auf Kognitive Entwicklungsstörungen, Intelligenzminderungen, Sprachentwicklungsstörungen, Hörbehinderungen sowie Störungen der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung. Weiterhin wird auf die Diagnostik bei frühgeborenen Kindern sowie bei Kindern mit einer autistischen Störung oder einem Schlaganfall eingegangen. Schließlich veranschaulichen Fallbeispiele aus dem Bereich der sonderpädagogischen Begutachtung und von Kindern mit Zuwanderungshintergrund die Vielfalt der Einsatzgebiete des SON 2½-7. Testanwender erhalten in diesem Band praxisorientierte Hilfen für die Auswertung und Interpretation des SON-R 2½-7. Ein Glossar zu wichtigen Fragen rund um den SON 2½-7 rundet den Band ab.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. I Einführung in den SON-R 2½-7
  4. II Fallbeispiele
  5. III Anhang
Leseprobe

"II Fallbeispiele (S. 31-32)
2 Sprachentwicklungsstörungen
Hildegard Doil & Maren Aktas
2.1 Klinisches Störungsbild

Störungen der Sprachentwicklung gehören zu den häufigsten Entwicklungsstörungen im Kindesalter und umfassen eine Reihe von Störungsbildern, die die Gesamtentwicklung eines Kindes in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen. Während Probleme bei der Lautbildung in der Regel gut behandelbar sind, bergen die expressive sowie in noch stärkerem Maße die rezeptive (kombiniert expressiv-rezeptive) Sprachentwicklungsstörung ein hohes Risiko, einen weitreichenden negativen Einfluss auf die Gesamtentwicklung eines Kindes zu nehmen.

Zu den häufigsten Folgeproblemen zählen Lernprobleme (v. a. im Bereich des Lesens und Schreibens), psychische Probleme (v. a. Selbstwert- und Angstprobleme) und Verhaltensauffälligkeiten (sozialer Rückzug; vgl. Weinert, 2005). Von einer „Umschriebenen Entwicklungsstörung der Sprache“ gemäß der ICD-10-Kriterien (Dilling, Mombour & Schmidt, 2004; vgl. Tab. 1) sind nach Schätzungen insgesamt sechs bis acht Prozent aller Kinder im Vorschulalter betroffen, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.

Unterschieden werden der Expressive Typ (F80.1), bei dem die produktiven Sprachfähigkeiten beeinträchtigt sind, die rezeptiven Sprachfähigkeiten jedoch im Normalbereich liegen, von solchen Störungen, bei denen sowohl die produktive als auch die rezeptive Sprache beeinträchtigt sind (F80.2). Von den Sprachproblemen abzugrenzen sind reine Sprechprobleme wie Schwierigkeiten bei der Lautbildung (Artikulationsstörung; F80.0).

Schließlich werden auditive Wahrnehmungsund Verarbeitungsstörungen (F80.20) sowie erworbene Aphasien mit Epilepsie (F80.3) in der ICD-10 aufgeführt. Wesentlich bei der Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen ist die Differenzierung von primären und sekundären Störungen des Spracherwerbs. Bei Kindern mit geistiger Behinderung, Kindern mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung (z. B. Autismus) sowie Kindern mit sensorischen Behinderungen (Hörschädigung) finden sich in der Regel deutliche Störungen der Sprachentwicklung. Diese sind jedoch ein Symptom der Grunderkrankung und damit sekundärer Natur.

Von einer primären Störung der Sprachentwicklung (auch: „Spezifische Sprachentwicklungsstörung“; SSES) spricht man, sofern primäre Ursachen ausgeschlossen werden und auch keine Umweltfaktoren die Auffälligkeiten erklären können. Dabei müssen einerseits extreme Lebensbedingungen wie starke Vernachlässigung oder Misshandlung ausgeschlossen werden können. Des Weiteren ist jeweils die Sprachbiografie zu erfragen. Viele Kinder wachsen inzwischen mehrsprachig auf. Hier sind Quantität und Qualität des deutschen Sprachinputs einzuschätzen, um Kinder mit noch unzureichenden Deutschkenntnissen nicht fälschlicherweise als „sprachentwicklungsgestört“ zu diagnostizieren (vgl. Asbrock, 2009)."

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
I Einführung in den SON-R 2½-712
1 SON-R 2½-7: Grundlagen und Auswertungsstrategien14
II Fallbeispiele30
2 Sprachentwicklungsstörungen32
3 Störungen der visuellen Wahrnehmungsverarbeitung52
4 Kognitive Entwicklungsstörungen66
5 Intelligenzminderung82
6 Frühgeborene Kinder108
7 Neuropsychologische Diagnostik bei Kindern mit Schlaganfall126
8 Frühkindlicher Autismus142
9 Hörbehinderung166
10 Sonderpädagogische Begutachtung180
11 Intelligenzdiagnostik bei Kindern mit Zuwanderungshintergrund194
III Anhang204
Glossar für die Praxis206
Testverzeichnis213

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