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Naturgeschichte(n)

Über fitte Blesshühner, Biber mit Migrationshintergrund und warum wir uns die Umwelt im Gleichgewicht wünschen

AutorJosef H. Reichholf, Michael Miersch
VerlagKnaus
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783641057770
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Die besten Kapitel aus dem Geschichtenbuch der Natur - vom großen »Naturverführer« Josef Reichholf
Warum lieben wir Blumen? Waren unsere Urahnen Vegetarier? Liebe Rehe, wo sind die Hirsche? Wie religiös sind Tiere? Professor Reichholf, Zoologe und einer der bekanntesten Naturwissenschaftler Deutschlands, hat für alles eine natürliche Erklärung. Seine Art, über die Wunder in Flora und Fauna zu erzählen, macht dieses Buch zum einmaligen Naturverführer.

Von seinen Erzählungen über die Natur, die er kennt, liebt und unentwegt zu ergründen versucht, kann man nicht genug bekommen. »Josef H. Reichholf verbindet zwei Talente, die selten zusammengehen: Fachliche Exzellenz und die Fähigkeit, seine Erkenntnisse spannend und für jedermann verständlich zu vermitteln.« (Die Welt) In seinem neuen Buch versammelt er die besten Kapitel aus dem großen Geschichtenbuch der Natur. Weil Reichholf einfache Fragen »Warum haben Vögel Federn?« genau - so entdeckerisch beantwortet wie sehr originelle »Warum können Biber eine Ethik-Debatte auslösen?«, wird jeder Ausflug in heimische und tropische Landschaften zu einer phänomenalen Entdeckungsreise.

Schön illustriertes Geschenkbuch für Naturliebhaber.

Josef H. Reichholf studierte Biologie, Chemie, Geografie und Tropenmedizin, er lehrte an beiden Münchner Universitäten und leitete viele Jahre die Abteilung Wirbeltiere der Zoologischen Staatssammlung München. Für seine Verdienste um die Vermittlung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, vom Verband der Deutschen Biologen oder dem österreichischen Wissenschaftsministerium. Mit Bernhard Grzimek und Horst Stern engagierte er sich schon für den Naturschutz, lange bevor grüne Themen Mode wurden. Zu seinen erfolgreichsten Büchern zählen 'Das Rätsel der Menschwerdung', 'Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends' und 'Rabenschwarze Intelligenz: Was wir von Krähen lernen können.'

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Leseprobe
"Der seltene Schmetterling und die Orchidee (S. 126-127)

Warum sind die Tropenwälder so artenreich?

Der Auwald im Frühling: Überall singen Vögel, frisches Grün sprießt und wir können uns – mehr oder weniger erfolgreich – darin üben, zu bestimmen, um welche Arten von Bäumen und Sträuchern es sich handelt. Ganz ähnlich sieht es in den größeren Parkanlagen der Städte aus. Eine für den Anfang verwirrende Vielfalt umgibt uns, wenn wir nur die Augen und die Ohren dafür öffnen. Nur in den einförmigen, als Monokulturen gepflanzten Fichtenwäldern erwarten wir nicht, dass über uns eine Woge der Artenvielfalt hereinbricht, in der sich nur der Kenner zurechtfindet. Und was ist der erste Eindruck von richtigem tropischem Regenwald? Dumpfes Grün, das sich schwer in verschiedene Baumarten aufdröseln lässt, tagsüber kaum ein Vogelruf.

Nach Affen, die nach Herzenslust in den Bäumen herumturnen, hält man vergeblich Ausschau, und nur gelegentlich fliegt ein Schmetterling vorüber. Wer möchte da glauben, dass hier die mit Abstand größte Vielfalt des Lebens zu Hause ist? Ameisen, ja, die fallen schon auf, und ein modriger Geruch in der Schwüle. Zeitweise schrillen Zikaden, und manchmal, vor allem in der kurzen Abend- und Morgendämmerung, rufen, nein, pfeifen Frösche. Mancher Besucher, der zum ersten Mal den amazonischen Regenwald erlebt, fragt sich, ob auch hier alles schon so ausgeplündert ist, dass nur noch die Bäume als Kulisse stehen. Wer das phantastische Tierleben Afrikas in den riesigen Nationalparks und Wildschutzgebieten erlebt hat und Natur pur mit einem Glas Whiskey on the rocks in der Hand, umgeben von bunten Vögeln genießen konnte, wird vom Regenwald in Amazonien enttäuscht sein.

Auch anderswo bieten tropische Regenwälder nur wenig mehr an ersten Eindrücken, am ehesten noch in Costa Rica und stellenweise auch in Südostasien. Und der erste Eindruck dauert an. Tage und Wochen vergehen, bis sich die Anzahl interessanter Einblicke in die Vielfältigkeit der Tropennatur langsam vergrößert. In ostafrikanischen Savannen dagegen 350 verschiedene Vogelarten auf einer zweiwöchigen Safari zusammenzubringen, das gelingt auch ohne Hilfestellung durch ortskundige Spezialisten.

350 Vogelarten, so viele wie es in ganz Europa gibt! Wer das am Amazonas versucht, muss viel Zeit mitbringen, obwohl dort über 1500, also viermal so viele verschiedene Arten leben. An Säugetieren wird man allenfalls eine Handvoll Arten zusammenbringen, wo es doch mehr als 300 gibt. Über die Schmetterlinge schrieb der britische Naturforscher Henry Walter Bates vor eineinhalb Jahrhunderten etwas sehr Aufschlussreiches:

Im Hinterland der im Zentrum Amazoniens, am Zusammenfluss des Rio Negro mit dem Amazonas gelegenen Stadt Manaus, sei es leichter, zehn Schmetterlinge verschiedener Arten zu finden als zehn Exemplare einer Art davon. Damit drückte er aus, was der große Naturforscher Alexander von Humboldt um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert in seiner Begeisterung über die südamerikanischen Tropen nicht erkannt hatte, nämlich dass die meisten Arten selten bis sehr selten sind."
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