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E-Book

Schnittstellenmanagement im CRM-Prozess des Industriegütervertriebs

Modellbasierte Analyse und Gestaltung der Verbesserungspotenziale

AutorAndreas Silber
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl510 Seiten
ISBN9783835055353
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR
Andreas Silber analysiert die Problematik der organisatorischen Schnittstellen im CRM-Prozess des Industriegütervertriebs mit statischen und dynamischen Auswertungsverfahren sowohl qualitativ als auch quantitativ. Zur kundenorientierten Verbesserung der Vertriebsleistung erarbeitet er theoretisch fundierte, aber zugleich praxisrelevante Gestaltungshinweise, die das Management der Schnittstellen über einen Reifegradansatz in einen Prozess der organisatorischen Entwicklung transformieren.

Dr. Andreas Silber promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Specht am Lehrstuhl für Technologiemanagement und Marketing der Technischen Universität Darmstadt.

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Leseprobe
4.1 Bedeutung der Schnittstellen im CRM-Prozess des Industriegütervertriebs (S. 138-139)

Wie aus der allgemeinen Beschreibung des CRM-Prozesses für den Industriegütervertrieb aus Abschnitt 3.3 und den Ausführungen zum Management der Geschäftsbeziehung auf der Kundenseite aus Abschnitt 3.1.5.1 grundsätzlich hervorgeht, sind an der Bearbeitung der assoziierten Teilaufgaben in den zugehörigen Geschäftsprozessen über den gesamten Lebenszyklus einer Geschäftsbeziehung sowohl auf der Kunden- als auch der Lieferantenseite sehr viele Personen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen organisatorischen Einheiten und Bereichen beteiligt. Der erforderliche Grad der Spezialisierung, und damit auch die Anzahl der Beteiligten, variiert dabei auf der Seite des Lieferanten insbesondere mit der erläuterten Komplexität seiner Leistungsbündel aus Abschnitt 3.1.2 und der Notwendigkeit des Aufbaus spezifischer Kompetenzen zu ihrer Vermarktung gegenüber den Kunden, einschließlich des Umgangs mit der kundenseitigen Komplexität und den kundenbezogenen Anforderungen hinsichtlich der Beziehungspflege.

Die Form und die Bedeutung der auftretenden Schnittstellen im CRM-Prozess der Vertriebsorganisation hängen demnach wesentlich von der jeweiligen Aufgabenstellung ab. Ihre Untersuchung ist selbst durch ein besonderes Maß an Komplexität aufgrund der großen Anzahl unterschiedlicher Systemelemente und ihrer Beziehungen sowie der möglichen Veränderungen im Zeitablauf gekennzeichnet. Ihre Beschreibung soll daher vereinfacht mit Hilfe einer Schnittstellentypologie erfolgen, die für eine funktional und hierarchisch gegliederte Vertriebsorganisation neben der Kundenschnittstelle intern horizontale, vertikale und laterale organisatorische Schnittstellen unterscheidet. Außerhalb der Betrachtung liegen damit Schnittstellen der Vertriebsorganisation zu anderen Hauptfunktionsbereichen und anderen Marktpartnern des Industrieunternehmens.

Die genannten Schnittstellentypen lassen sich hingegen mit ihren spezifischen Herausforderungen in Bezug auf den CRM-Prozess wie folgt beschreiben: Die Kundenschnittstelle Die Kundenschnittstelle stellt als Verbindung zum Kunden für den CRM-Prozess der Vertriebsorganisation und das Industrieunternehmen im Direktvertrieb die wichtigste Schnittstelle dar.482 Die Umstände und Problemstellungen einer Industriegütertransaktion zwingen in der Regel sowohl den Kunden als auch den Lieferanten, die gestellte Aufgabe im Rahmen einer gegenseitigen Arbeitsteilung zu erfüllen.

Dabei vertraut der Kunde anteilig auf die spezifischen Problemlösungskompetenzen des Lieferanten, während dieser einen intensiven Informationsaustausch benötigt, um seine Ressourcen und Kompetenzen effektiv und effizient für den Kunden einzusetzen. Der Lieferant bearbeitet die Problemstellungen des Kunden in den verschiedenen Phasen des CRM-Prozesses im Rahmen seiner definierten Vertriebsprozesse oder den festgelegten Funktionsbereichen, die im Kontext seiner Markt- und Kundenorientierung für das konkrete Problem entweder schon entsprechend vorbereitet sind oder ad hoc einen Lösungsansatz durch intensive Interaktion entwickeln müssen.

Die temporäre, arbeitsteilige Organisation spiegelt sich an der Kundenschnittstelle in einem ausgeprägten, reziproken Transfer wieder, auf dessen Grundlage schließlich die Kundenbeziehung an sich entsteht. Die Schnittstelle selbst ist dabei im CRM-Prozess des Industriegütervertriebs strukturell keineswegs fixiert, sondern kann sich als Leistungsschnittstelle im Zeitablauf zwischen unterschiedlichen organisatorischen Teilbereichen bzw. Funktionseinheiten auf Kunden- und Lieferantenseite aufbauen. Ein Teil der schnittstellenbezogenen Leistungsaktivitäten der Vertriebsorganisation erfolgt so direkt und kundeninduziert im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit, während andere Teilaufgaben autonom disponiert vollzogen werden.484 Für den Kunden und den Lieferanten bilden eine erfolgreiche Gestaltung der Kundenschnittstelle und ihre stetige Optimierung die Grundlage, um die zitierten Vorteile einer langfristigen Geschäftsbeziehung aus Tab. 3-1 zu realisieren.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort9
Inhaltsübersicht11
Inhaltsverzeichnis13
Abbildungsverzeichnis21
Tabellenverzeichnis27
Abkürzungsverzeichnis29
Symbolverzeichnis35
1 Einleitung39
1.1 Einführung in die Problemstellung39
1.2 Zielsetzung der Untersuchung43
1.3 Einordnung der Arbeit in die Wissenschaftstheorie46
1.3.1 Antizipiertes Grundverständnis der Betriebswirtschaftslehre46
1.3.2 Klassifikation der erarbeiteten Aussagen47
1.3.3 Methodische Grundposition und angesprochener Aussagenzusammenhang49
1.3.4 Verwendete Forschungsmethoden52
1.3.5 Forschungsprogrammatische Bezugspunkte56
1.4 Aufbau der Arbeit63
2 Grundlagen der Themenbearbeitung67
2.1 Basisüberlegungen zum Industriegütervertrieb67
2.1.1 Grundlagen aus dem Industriegütermarketing67
2.1.2 Grundlagen aus dem Vertriebsmanagement71
2.1.3 Besondere Aspekte der Internationalisierung im Industriegütervertrieb74
2.1.4 Informations- und Wissensmanageme77
2.2 Grundlagen des Customer Relationship Managements83
2.2.1 Definition und Abgrenzung des CRM83
2.2.2 Theoretische Beiträge zum CRM-Ansatz85
2.2.3 Besondere Merkmale des CRM-Ansatzes90
2.2.4 Technische Merkmale eines CRM-Systems93
2.3 Grundlagen der organisatorischen Schnittstellen96
2.3.1 Die organisatorische Schnittstelle als Gestaltungsergebnis der Arbeitsteilung96
2.3.2 Konflikte und Konfliktpotenziale organisatorischer Schnittstellen99
2.3.3 Das Übertragungsverhalten organisatorischer Schnittstellen102
2.3.4 Auswirkungen der Schnittstellen auf die Organisation104
3 Ansatz und Prozess des CRM im Industriegütervertrieb107
3.1 Die Geschäftsbeziehung im Industriegütervertrieb als CRM-Basis108
3.1.1 Definition und Abgrenzung der industriellen Geschäftsbeziehung108
3.1.2 Der Lebenszyklus einer industriellen Geschäftsbeziehung109
3.1.3 Effizienzorientierte Betrachtung der industriellen Geschäftsbeziehung113
3.1.4 Interaktionsorientierte Betrachtung der industriellen Geschäftsbeziehung116
3.1.5 Managementorientierte Betrachtung der industriellen Geschäftsbeziehung119
3.2 Eckpunkte eines CRM-Ansatzes im Industriegütervertrieb130
3.2.1 CRM-Impulse für den Industriegütervertrieb130
3.2.2 CRM-Konzeptschwerpunkte für den Industriegütervertrieb133
3.2.3 Einordnung der CRM-Ziele in den Industriegütervertrieb138
3.2.4 Die CRM-Wirkungskette im Industriegütervertrieb144
3.2.5 CRM-Potenziale im Industriegütervertrieb147
3.3 Der CRM-Prozess im Industriegütervertrieb158
3.3.1 Zusammenfassung aller Beziehungsmanagementaktivitäten im CRM-Prozess158
3.3.2 Der kybernetische Regelkreis als Abbildungsgrundlage für den CRM-Prozess161
3.3.3 Der CRM-Prozess als systematischer Aufbau und Betrieb des Regelkreises171
4 Analyse und Modellbildung der Schnittstellen im CRM-Prozess175
4.1 Bedeutung der Schnittstellen im CRM-Prozess des Industriegütervertriebs176
4.2 Modellbildung der Schnittstellen für den Industriegütervertrieb182
4.2.1 Das Grundmodell der organisatorischen Schnittstelle182
4.2.2 Das modifizierte Modell für den horizontalen Schnittstellentyp187
4.2.3 Das modifizierte Modell für den vertikalen Schnittstellentyp190
4.3 Simulation der Schnittstellen im CRM-Prozess des Industriegütervertriebs197
4.3.1 Darstellung einer Modellorganisation für den Industriegütervertrieb197
4.3.2 Analyse der Organisationsstruktur mit der Mehrdimensionalen Skalierung205
4.3.3 Simulation der Schnittstellenfunktion im CRM-Prozess der Modellorganisation210
5 Grundlagen für das Schnittstellenmanagement im CRM-Prozess227
5.1 Das Schnittstellenmanagement als organisatorische Koordinationsaufgabe228
5.2 Bezugspunkte für ein Schnittstellenmanagementsystem im CRM-Prozess235
5.3 Ein Reifegradmodell als Rahmenkonzept für die Systemgestaltung243
6 Ausgestaltung des Schnittstellenmanagements253
6.1 Gestaltung von Organisation und Prozessen253
6.1.1 Vertriebsgestaltung im CRM-Kontext254
6.1.2 Ansatzpunkte für die Ablauforganisation des Schnittstellenmanagements259
6.1.3 Ansatzpunkte für die Aufbauorganisation des Schnittstellenmanagements265
6.1.4 Die Funktion des Schnittstellenmanagements im CRM-Prozess268
6.2 Einsatz der IuK-Technik278
6.2.1 Anforderungen und Ziele für die IuK-Unterstützung der Schnittstellen278
6.2.2 Die Auslegung des Schnittstellenmanagements für den Einsatz der IuK-Technik281
6.2.3 Technologien und Applikationen zur Schnittstellenunterstützung284
6.2.4 Standardisierungsaspekte eines Technologieeinsatzes an den Schnittstellen314
6.3 Mitarbeiterbezogene Gestaltungsaspekte319
6.3.1 Analyse des Mitarbeiterverhaltens an der organisatorischen Schnittstelle319
6.3.4 Eingliederung der Maßnahmen in das Schnittstellenmanagement345
6.4 Gestaltungsaspekte der Kundenschnittstelle348
6.5 Strategiebezogene Gestaltungsaspekte390
6.6 Gestaltung von Unternehmenskultur und Führung409
7 Simulation der Auswirkungen des Schnittstellenmanagements449
7.1 Schnittstellenmanagementmaßnahmen im CRM-Prozess der Modellorganisation449
7.2 Simulation der Auswirkungen auf die Organisationsstruktur454
7.3 Simulation der Auswirkungen auf das Zeitverhalten im CRM-Prozess459
8 Schlussbetrachtung463
8.1 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse463
8.2 Ansatzpunkte für weiterführende Untersuchungen471
8.3 Schlussbemerkung472
Literaturverzeichnis475
Anhang519
A Anhang zu Kapitel VIER519
B Anhang zu Kapitel SIEBEN547

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