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Seite an Seite – eine gynäkologische Krebserkrankung in der Partnerschaft gemeinsam bewältigen

AutorNina Heinrichs, Tanja Zimmermann
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl137 Seiten
ISBN9783840920943
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR

Menschen reagieren auf unterschiedliche Art und Weise auf die Diagnose Krebs. Häufig treten Stress, Belastung, Ermüdung, Hilf- und Hoffnungslosigkeit, aber auch Herausforderung, Optimismus und Stärke auf. Die Diagnose und medizinische Behandlung einer gynäkologischen Krebserkrankung wie Brust-, Eierstock- oder Gebärmutterkrebs ist jedoch nicht nur für die betroffene Frau, sondern auch für nahe stehende Personen, wie Partner, Familie und Freunde eine belastende Erfahrung. Zu wissen, wie man am besten helfen kann, ist schwer. Meistens sind das Paar und die Familie am stärksten von der Krebserfahrung betroffen. Der Ratgeber spricht all jene an, die sich mit der Diagnose Krebs auseinandersetzen. Er zeigt Möglichkeiten auf, gemeinsam als Paar die Krankheit zu bewältigen und beschreibt Übungen zur Förderung der Kommunikation zwischen den Partnern.

Der Ratgeber erläutert Zusammenhänge zwischen körperlichen und seelischen Reaktionen auf die Diagnose, bietet Hilfestellungen zum Umgang mit quälenden Gedanken und Ideen zur partnerschaftlichen Unterstützung sowohl auf emotionaler als auch auf praktischer Ebene. Der Ratgeber gibt Hinweise darauf, wie man mit Kindern über die Krebserkrankung der Mutter sprechen kann und zeigt Wege auf, wie Paare auch nach einer einschneidenden körperlichen Veränderung wieder Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität erleben können. Hilfestellungen bei der Rückkehr in den Alltag sowie Zielsetzungen für die Zukunft sind weitere Themen. Die Durchführung der Übungen wird durch zahlreiche Arbeitsblätter erleichtert und mit Fallbeispielen veranschaulicht.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort und Inhaltsverzeichnis
  2. Einführung: Seite an Seite - Gemeinsam den Krebs bewältigen
  3. Schritt 1: "Diagnose Krebs" - Auswirkungen auf Körper, Seele und Partnerschaft
  4. Schritt 2: Hilfreiche Gedanken und emotionale und praktische partnerschaftliche Unterstützung
  5. Schritt 3: Rückkehr in den Alltag
  6. Schritt 4: Blick zurück - Blick nach vorn
  7. 5. Es geht weiter ...
  8. Literatur und Anhang
Leseprobe

2.2.2 Gemeinsame Bewältigung nicht-hilfreicher Gedanken (S. 55)
Um gemeinsam Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen, ist es wichtig, dass Sie miteinander über diese Dinge sprechen können. Die meisten Paare möchten sich wegen der äußeren Bedrohung durch die Krebserkrankung nahe fühlen. Beide möchten sich sicher sein, dass jemand für sie da ist, dass jemand zuhört, mit dem sie ihre Sorgen und Gefühle teilen können, aber auch die Freude (zum Beispiel über eine gelungene Operation). Ein Teil von dieser gegenseitigen Unterstützung besteht also darin, einfach da zu sein, zuzuhören und so dem anderen immer wieder zu zeigen: „Du bist mir wichtig." Ein anderer Teil besteht darin, dem Partner dabei zu helfen, mit seinen zeitweise eher belastenden Gefühlen, Gedanken und Vorstellungen, ja manchmal sogar Bildern zurechtzukommen.

Wenn Personen gefragt werden, wie sie bestimmte Situationen in ihrem Leben bewältigen, antworten sie normalerweise: „Ich kann damit gut umgehen", oder „Ich kann damit nicht gut umgehen." Die Bewältigung einer Situation ist jedoch komplexer und nicht einfach nur „gut" oder „schlecht". Zudem passiert es häufig, dass wir die Situationen, mit denen wir effektiv zurechtkommen, ignorieren, und nur den Situationen Aufmerksamkeit schenken, in denen wir das Gefühl haben, Schwierigkeiten zu haben. Sie werden vielleicht auch feststellen, dass jeder von Ihnen die Situation anders bewältigen wird. Sie haben das große Glück, dass Sie sich als Paar ergänzen und von den Stärken des anderen profitieren können.

Wenn Personen mit stressreichen Situationen konfrontiert werden, verwenden sie gewöhnlich zwei Arten von Bewältigung, die „emotionsorientierte" und die „problemorientierte" Bewältigung. Emotionsorientierte Bewältigung liegt vor, wenn die Person versucht, die Gefühle, die sie in einer bestimmten Situation erlebt, zu verändern. Einige Beispiele für emotionsorientierte Bewältigung sind weinen, scherzen, ablenken von Gedanken, ärgerlich sein, mit jemandem über seine Gefühle reden, Tagträumen, sich sorgen oder Alkohol oder Drogen konsumieren. Die zweite Art der Bewältigung, die problemorientierte, liegt vor, wenn eine Person versucht, die stressreichen Aspekte des Problems zu ändern. Einige Beispiele problemorientierter Bewältigung sind, wenn eine Person versucht mehr über das Problem zu lernen, nach zusätzlichen Informationen sucht oder Unterstützung bei anderen sucht.

Es gibt nicht den besten Weg, um mit dem Stress, der durch Krebs ausgelöst wird, umzugehen. Tatsächlich ist es besser, nicht zu sehr darauf zu vertrauen, immer nur denselben Weg in jeder Situation anzuwenden. Eine Person ist besser auf wechselnde Situationen mit unterschiedlichen Anforderungen vorbereitet, wenn ihr verschiedene Wege zur Bewältigung, die sowohl emotionsals auch problemorientiert sind, offen stehen. Zum Beispiel kann Weinen eine sehr hilfreiche und wichtige emotionsorientierte Strategie sein. Sie hilft emotionale Anspannung freizusetzen und zeigt anderen, dass Sie bestürzt sind.

Sie fühlen sich wahrscheinlich nach dem Weinen besser. Kurzfristig führt Weinen somit dazu, sich ein bisschen besser zu fühlen. Jedoch, stellen Sie sich vor, was Weinen die ganze Zeit in jeder Situation langfristig bedeutet. Es könnte Sie davon abhalten, anderen verständlich zu machen, was Ihre genauen Bedürfnisse, Gedanken oder Gefühle sind. Sie verpassen die Gelegenheit, neue Wege der Bewältigung zu lernen und möglicherweise Aspekte des Problems verändern zu können. Letztlich werden Sie sich hilflos, gefangen oder permanent überlastet fühlen. Zusätzliche Wege der Bewältigung können helfen, diesen langfristigen Folgen vorzubeugen.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Inhaltsverzeichnis6
Einführung: Seite an Seite - Gemeinsam den Krebs bewältigen10
Schritt 1: "Diagnose Krebs" - Auswirkungen auf Körper, Seele und Partnerschaft13
1.1 Partnerschaftliche Unterstützung16
1.1.1 Unterstützendes Gesprächsverhalten16
1.1.2 Praktische Unterstützung: Was kann ich tun?30
1.2 Entspannung35
1.3 Wie Sie Ihr Kind/Ihre Kinder auf die Krebserkrankung und - behandlung vorbereiten können39
1.3.1 Erzählen Sie Ihrem Kind von der Erkrankung41
1.3.2 Erklären Sie, dass Ihr Kind keine Schuld an der Erkrankung trägt43
1.3.3 Beziehen Sie Ihr Kind in die Vorbereitungen für die Behandlung mit ein - in einem dem Alter angemessenen Ausmaß43
1.3.4 Führen Sie Veränderungen im Tagesablauf Ihres Kindes rechtzeitig ein44
1.3.5 Organisieren Sie eine Betreuung für Ihr Kind44
1.3.6 Lassen Sie Ihr Kind zu Besuch kommen45
1.3.7 Was wenn Probleme auftreten?45
1.4 Zusammenfassung Schritt 145
1.5 Übungen46
1.6 Weiterführende Literatur47
Schritt 2: Hilfreiche Gedanken und emotionale und praktische partnerschaftliche Unterstützung48
2.1 Wie wir auf Stress reagieren48
2.2 Die Macht der Gedanken51
2.2.1 Bewältigende Selbstgespräche55
2.2.2 Gemeinsame Bewältigung nicht-hilfreicher Gedanken56
2.2.3 Unterstützende Gespräche68
2.3 Mit dem Partner über seinen Stress reden69
2.3.1 Dem Stress auf den Grund gehen: Die Trichtermethode70
2.3.2 Dem Gespräch Struktur geben: Die 3-Phasen-Methode72
2.4 Zusammenfassung Schritt 274
2.5 Übungen75
2.6 Weiterführende Literatur77
Schritt 3: Rückkehr in den Alltag78
3.1 Wieder aktiv werden78
3.2 Umgang mit Kindern und anderen Familienmitgliedern sowie Freunden84
3.2.1 Umgang mit Kindern84
3.2.2 Umgang mit anderen Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten94
3.3 Zusammenfassung Schritt 397
3.4 Übungen98
Schritt 4: Blick zurück - Blick nach vorn100
4.1 Veränderung im Leben durch die Krebserkrankung100
4.1.1 Positive Aspekte einer Krebserkrankung101
4.2 Was soll anders werden?104
4.3 Verschiedene Wege Nähe, Intimität und Sexualität zu erleben107
4.3.1 Krebs und Sexualität108
4.3.2 "Let's talk about Sex... "113
4.4 Zusammenfassung Schritt 4117
4.5 Übungen118
4.6 Weiterführende Literatur119
5. Es geht weiter ...120
Literatur und Anhang122
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