Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1,3, Leuphana Universität Lüneburg, Veranstaltung: Computer als Medium, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit vergleiche ich die Haupaussagen des Textes 'Realismus im digitalen Bild' von William J. T. Mitchell mit denen des Buches 'The Reconfigured Eye' von William J. Mitchell. Ich untersuche dabei die Unterschiede zwischen analoger und digitaler Fotografie. Als Nicéphore Niepce es im Jahr 1827 schaffte, den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers durch einen chemischen Prozess fotografisch auf einer Zinnplatte festzuhalten , war dies der Startschuss für die lange Entwicklungsgeschichte der Fotografie. Diese reichte von Bildern, die bis zu acht Stunden lang belichtet werden mussten, bis hin zu den heutigen digitalen Schnappschüssen, die anschließend blitzschnell bei Photoshop bearbeitet werden können. Was hat sich im Laufe der Jahre getan? Lange Zeit galt die analoge Fotografie in der Theorie als 'direkter physikalischer Abdruck' der Realität und somit auch selbst als real und wirklichkeitsgetreu. Im 20. Jahrhundert wurde die Fotografie schließlich auch als Kunstform akzeptiert, bei der gar nicht mehr immer der Anspruch einer Realitätswiedergabe bestand. Mit der digitalen Fotografie scheint nun schließlich alles anders. 'Bilder sind nicht mehr als visuelle Wahrheit verbürgt [...]' sagt William J. Mitchell. Aber woran liegt das? Was ist das Spezielle der digitalen Fotografie? Jedes neue Medium bringt neue Herausforderungen für die Menschen, die mit ihm umgehen müssen. Durch die digitale Fotografie kann man unzählige Fotos machen, sie beliebig verbreiten und - so zumindest die Behauptung einiger Theoretiker - sie auch ebenso leicht manipulieren. Sind sie deshalb weniger real als analoge Fotografien? Ist eine Fotografie überhaupt jemals ein wirklichkeitsgetreues Abbild der Realität? Oder in welchem Maße hängt dies vielleicht davon ab, wie wir mit den Bildern umgehen?
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