Inhaltsangabe:Einleitung: Eine realistische Wertermittlung von Unternehmensvermögen ist aus vielerlei Gründen von besonderer Relevanz. Bei einer angestrebten Firmenfusion ist das akquirierende Unternehmen auf verlässliche Informationen über den Wert und das Wertpotenzial des anderen Unternehmens angewiesen. Die Anteilseigner des zu übernehmenden Unternehmens sind wiederum daran interessiert, den Wert ihres Unternehmens als möglichst hoch darzustellen, um einen ebensolch hohen Verkaufspreis zu erzielen. Außerdem wollen potenzielle Aktionäre bei einem bevorstehenden Börsengang eines Unternehmens über dessen Vermögen und Potenziale zuverlässige Informationen erhalten. Schließlich haben auch verschiedene Stakeholder, wie Investoren, Lieferanten oder Kreditgeber, ein natürliches Interesse an der adäquaten Bewertung des Unternehmenskapitals. Marktwert und Buchwert genügen allerdings immer weniger dem Anspruch, über die tatsächliche Vermögenssituation eines Unternehmens eine realistische Aussage zuzulassen. Angesichts des technologischen Wandels ist eine Verschiebung in der Bedeutung der Kapitalarten zu beobachten. Speziell wissensbasierte Unternehmen können in der Regel im Vergleich zu anlagenintensiven Unternehmen einen, relativ zur Höhe des Buchkapitals betrachteten, größeren wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Dieser Erfolg wird insbesondere auf das immaterielle Vermögen eines Unternehmens zurückgeführt. Gerade das Humankapital als Teil dieses immateriellen Vermögens scheint zur Generierung von Unternehmensgewinn von herausragender Bedeutung, da der Mensch durch seine Leistung wesentlichen Einfluss auf die unternehmerische Wertschöpfung ausübt. Eine Quantifizierung des Humankapitals mit dessen Potenzialen kann aufzeigen, wie ein Unternehmen in naher Zukunft mit ökonomischen Herausforderungen umzugehen vermag. Durch veränderte juristische Rahmenbedingungen sind die bewertungstechnischen Anforderungen an Unternehmen gestiegen, was die Bestrebungen zu einer angemessenen Humankapitalbewertung dynamisieren könnte. Mit dem in Deutschland 1998 verabschiedeten KonTraG wird eine erhöhte ‘Erfolgs-, Wert- und Risikotransparenz’ der Geschäftszahlen anvisiert, und durch die internationalen Vereinbarungen zu Basel II wird den Kreditinstituten aufgetragen, bei ihrer Mittelvergabe strengere Maßstäbe für die potenziellen Schuldner heranzuziehen, damit hier eine wirklichkeitsgetreue Betrachtung der Unternehmenssituation ermöglicht wird. Ein Ausweis des Humankapitals [...]
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