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Ethnographische Erkundungen

Methodische Aspekte aktueller Forschungsprojekte

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl285 Seiten
ISBN9783658072575
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,27 EUR

In diesem Band werden methodische Aspekte ethnographischer Arbeit fokussiert. Unbeschadet dessen erscheint die Reinheit der je eingesetzten Erkundungs- und Deutungstechniken prinzipiell als nachrangig gegenüber der Aufgabe, so Vieles und so Vielfältiges wie möglich über die Welt, in der man sich jeweils bewegt, in Erfahrung zu bringen. Dies gelingt in Ethnographien vorzugsweise dadurch, dass die forschende Person am Leben in ihrem jeweiligen Feld tatsächlich teilhat und dass sie zugleich im Feld so agiert, dass sie es möglichst wenig von äußeren Wertsetzungen her beeinflusst und verändert.Die besondere forscherische Kompetenz der Ethnographie treibenden Person besteht dementsprechend vor allem darin, dass sie in der Lage ist, erkenntnisoptimierend zwischen existenzieller Nähe und analytischer Distanz zu changieren - was insbesondere deshalb so bedeutsam ist, weil Datenerhebung, Datenauswertung und Theoriebildung eben nicht in einer vorweg festgelegten, linearen Abfolge stehen, sondern weil der explorativ-interpretative Forschungsprozess in einer spiralförmigen Bewegung stattfindet.



Prof. Dr. Ronald Hitzler lehrt Allgemeine Soziologie an der Technischen Universität Dortmund.

Dipl.-Päd. Miriam Gothe ist als Projektkoordinatorin im Referat Internationales an der Technischen Universität Dortmund tätig.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Zur Einleitung Methodologisch-methodische Aspekteethnographischer Forschungsprojekte9
Ethnographie(n)9
Teilnehmende Beobachtung und beobachtende Teilnahme10
Die ethnographische Kompetenz12
Unterwegs in mannigfaltigen Welten13
Old School?13
Kombination von Methoden14
Spezielle Methoden15
New School?15
Literatur16
Teil 1 Old School?17
Bodybuilder, Brieftauben, Bayernfans ‚Kleine soziale Lebens-Welt‘, ‚Milieu‘ und ‚soziale Welten‘ im Konzeptbestand der hermeneutischen Wissenssoziologie18
Einführung18
Bodybuilding als kleine soziale Lebens-Welt und Sinnsystem19
Das Milieu der Bergleute als Gemeinschaft22
Sozialstruktur und Milieu aus phänomenologischer Perspektive23
Fanmilieus in der sozialen Welt des Fußballs25
Schlussbemerkungen27
Literatur28
Am Gelde hängt, zum Gelde drängtdoch alles?Probleme medienethnographischer Forschungam Beispiel einer Kulturanalyse des Pokerns29
Online- und Offline-Forschung29
Erkenntnisinteresse und prinzipielles Vorgehen bei der ethnographischen Erforschung des Poker-Booms30
Forschungspraxis 1: Erkundungen in der Online-Welt32
Forschungspraxis 2: Befragungen von Online-Spielern33
Forschungspraxis 3: Mittun in der Offline-Welt34
Forschungspraxis 4: Ein Blick in die Welt professioneller Pokerspieler35
Forschungspraxis 5: Mediale Darstellungen und Selbstinszenierungen37
Fazit38
Literatur40
Territorialverhalten in einem Pflegeheim Deutungen des Wohnerlebens von Menschen mit Demenz41
Das Feld41
Feldeinstieg und Vorgehen im Feld43
Die Fokussierung der Beobachtungen46
Die erste Kontrastierung47
Die zweite Kontrastierung49
Gemeinsamkeiten und Unterschiede51
Die Entwicklung von Typen53
Die Anwohnerin53
Der Insasse53
Resümee54
Literatur55
Forschungsfeld ‚Eventisierte Hochschule‘Vorüberlegungen zu einem Projekt56
McUniversity USA57
Hochschul-Eventisierung BRD59
Feld und Methode60
Literatur64
Teil 2 Kombination von Methoden66
Im StudioFelderkundungen zur alltäglichen Praxisdes Bodybuildings67
Teilnahme und Beobachtung68
Der ‚kleine‘ Hintergrund70
Die ‚kleine‘ Umgebung74
Exkurs: … vor den Spiegeln75
Rekurs: … wieder im Übungsland76
Die ‚kleinen‘ Beobachtungen77
Institutionelle Passageriten / Initiation77
Studio-Alltag I: Strukturen, Prozesse und Interaktionen79
Literatur82
Praktische DeutungenEine komplexe Ethnographie zum Umgang mitMenschen im Wachkoma84
Erkenntnisinteresse I85
Erkenntnisinteresse II86
Erkenntnisinteresse III87
Forschungsalltag I88
Forschungsalltag II89
Eine (zumindest) lokalidiosynkratische Begriffslücke91
Explikation des Impliziten92
Vorgehensweise und Verfahren94
Literatur95
Ethnographische Erkundungen zwischenSehen und Nicht-Sehen– im Kontext einer Studie zur Situation vonMenschen mit Sehverlust im Alter98
Einleitung98
Selbstbeobachtung als Instrument der Datengewinnung – phänomenologische Reflexionen100
Möglichkeiten und Grenzen der Perspektivübernahme im Feld stationärer Altenhilfe102
Kompensatorische Methoden der Datenerhebung: Exploratives Interview105
Anpassung und Erweiterung des Explorativen Interviews durch die Methode des Go-Along107
Gesprächsorientierung 1:Vertrauen erzeugen – Ein quasi normales Gespräch führen108
Gesprächsorientierung 2:Biographische Erzählimpulse und Expertenbefragung in eigener Sache110
Gesprächsorientierung 3:Exploriertes vertiefen111
Schlussbemerkung116
Literatur117
Teil 3 Spezielle Methoden119
Interkulturelle Gruppenarbeit iminternationalen StudienalltagAnsätze einer anwendungsorientiertenlebensweltanalytischen Ethnographie120
Der ‚Fall‘ ICEUS120
Geschichten im Fall123
Fallgeschichte 1124
Fallgeschichte 2125
Fallgeschichte 3127
Fallgeschichte 4128
Lehren für die Lehre131
Literatur132
Log- und Tagebücher als Erhebungsmethodein ethnographischen Forschungsdesigns134
Was heißt hier Ethnographie?135
Theoretische Annäherungen an den Selbstreport138
Praktischer Einsatz eines Selbstreport-Verfahrens144
Datenerhebung mittels Selbstreport in der Ethnographie?149
Literatur151
Videodaten interpretieren– auf der Suche nach Merkmalen von Kreativität155
Untersuchungskontext: Kreativitätsprüfungen im Maschinenbaustudium155
Methodisches Vorgehen: Von der Exploration des Feldes zur ‚Workplace Study‘158
Interpretieren161
Methodologische Betrachtungen162
Literatur165
Ethnographie und BildhermeneutikVisuelle Daten im Rahmen lebensweltanalytischerForschung168
Einleitung168
Zur Relevanz von Bilddokumenten im Rahmen ethnographischer Forschung168
Wissenssoziologische Bildhermeneutik174
Schritt 1:Segmentierung des Bildmaterials175
Schritt 2:Sequenziell vorgehende Entwicklung von Seharten177
Schritt 3:Interpretation der Bildproduktion und der Bildverwendung im Feld178
Fotomontage für den Blick in die Zukunft – Exemplarische Bildinterpretation179
Schritt 1:Segmentierung des Bildmaterials180
Schritt 2:Sequenziell vorgehende Entwicklung von Seharten180
Schritt 3:Interpretation der Bildproduktion und der Bildverwendung im Feld194
Fazit195
Bilderverzeichnis196
Tafel 3196
Literatur197
Teil 4 New School?200
Zurück in den LehnstuhlLebensweltliche Ethnographie in interaktivenMedienumgebungen201
Einleitung201
Ethnographische Grundannahmen vor dem Hintergrund fortschreitender Mediatisierung202
Die Erkundung kleiner sozialer Lebenswelten mittels „Lehnstuhl-Ethnographie“204
Die Konstitution des Feldes und der Feldeinstieg205
Lebensweltanalytisch-ethnographische Forschung210
Methodenpluralismus in der lebensweltanalytischen Ethnographie211
Lebensweltanalytisches Videographieren213
Teilnehmen in delokalisierter Kopräsenz215
Abschließende Reflexion218
Literatur219
Auf feindlichem TerrainGewissheiten und Irritationen infolgeexistenzieller Eingebundenheiten221
Zur Radikalisierung des Engagements als Feldforscher221
Annäherung an die Forschungsfelder226
Konsequenzen des existenziellen Engagements: Innere Barrieren an den Beispielen der Kontexte Parteipolitik, Graffiti und Unterne227
Der Umgang mit gefährlichem Wissen:Fremd- und Selbstrisiken in der Graffiti-Szene232
Die Beziehungsarbeit im Forscher-Team:Beziehungs- und Loyalitätskonflikte zwischen den Forschern236
‚Aushalten‘ oder ‚Bearbeiten‘: Anforderungen an den lebensweltorientierten Ethnographen239
Literatur241
Freundschaftliche Forschung?Annäherung und Distanzierung beim Betreibenvon Ethnographie244
Vorbemerkung244
Hintergrund244
Annäherung und Distanzierung als Prämissen der Forschung246
Annäherung und Distanzierung im Forschungsprozess247
Rolle 1: Konzeptrekonstruierende Ethnographin248
Rolle 2: Konzeptevaluierende Ethnographin251
Rolle 1 und Rolle 2: Konzeptrekonstruierende und konzeptevaluierende Ethnographin252
Erkenntnisgewinn und Dilemmata253
Dilemmata der Nähe und Distanz beim ethnographischen Forschen254
Umgang mit den Dilemmata256
Ethnographisches Selbstverständnis257
Literatur258
Ethnographische GamenessRefl exionen zu extra-methodologischenAspekten der Feldarbeit im Rockermilieu261
Wider die illusio? – Die methodologische Unter- und Vielbestimmtheit ethnographischen Forschens261
Methodologie in Theorie und (Nahkampf-)Praxis262
(Extra-)Methodologisches in Ethnographie263
Zur Selbstkonstitution des Feldes: Die deutsche Rocker-Szene265
Extra-methodologische Forscherdispositionen268
Forscher-Sozialisation –Vom Nachwuchsrocker zum Rockerforscher269
Unvollständige Handlungsanleitung und extramethodologischinformierte Improvisationen272
(Un)Möglichkeiten des Impression Managementsunter Rockern?!272
Die Extra-Methodologie des Zufalls in ethnographischer Forschung275
Unglückliche Zufälle275
Regelhaft glückliche Zufälle276
Für die illusio – Ethnographische Gameness278
Der ethnographische Nahkampf-Experte279
Literatur280
Angaben zu den Autorinnen und Autoren283

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