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E-Book

Governance in der Wirtschaftspolitik.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl241 Seiten
ISBN9783428532568
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,00 EUR
Der Begriff Governance ist in den letzten Jahren fast ein Modewort geworden - oft benutzt, aber zumeist nicht klar definiert und daher recht unterschiedlich interpretierbar. Obwohl er als wissenschaftlicher Terminus aus den Wirtschaftswissenschaften stammt - im Wesentlichen wird er auf Ronald Coase und Oliver E. Williamson zurückgeführt - spielte er zunächst vor allem in den Politikwissenschaften eine sichtbare Rolle. Heutzutage ist er aber auch aus der wirtschaftspolitischen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Governance umfasst dabei zum einen Regelungsstrukturen, die sich auf Institutionen und Akteurskonstellationen beziehen, zum anderen aber auch formelle und informelle Regeln sowie Anreizstrukturen in Hinblick auf ihre Bedeutung für den Koordinationsprozess wirtschaftlicher Aktivitäten. Eine klare und eindeutige Begriffsabgrenzung in der Art einer Lehrbuchdefinition fehlt jedoch nach wie vor. Diese zunehmende, aber oft unspezifizierte Verwendung des Begriffs Governance in der wirtschaftspolitischen Forschung nahm der Wirtschaftspolitische Ausschuss des Vereins für Socialpolitik zum Anlass, für seine diesjährige Jahrestagung, die vom 24. - 26. März 2009 in Leipzig stattfand, das Rahmenthema 'Governance in der Wirtschaftspolitik' zu wählen. Der hier vorliegende Tagungsband beinhaltet die schriftlichen Fassungen der vorgestellten Beiträge. Es werden darin verschiedene Governance-Begriffe und Governance-Konzepte abgegrenzt, konkrete Governance-Probleme dargestellt und die Rolle bestimmter Governancestrukturen vor dem Hintergrund verschiedener ökonomischer Rahmenbedingungen untersucht. Der vorliegende Tagungsband soll somit helfen, den Begriff Governance in seinen verschiedenen Facetten und in seiner Bedeutung für wirtschaftspolitische Fragestellungen zu erfassen.

Prof. Dr. Renate Ohr, Jg. 1953, studierte an der Universität Mainz Volkswirtschaft und Jura. Nach Promotion (1979 in Essen) und Habilitation (1986 in Bochum) war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Außenwirtschaft an der Universität Hohenheim (Stuttgart). Seit 2000 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität Göttingen. Forschungsschwerpunkte sind Internationale Wirtschaftsbeziehungen, insb. Währungsfragen und Themen der Europäischen Integration.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Theresia Theurl: Ist Governance mehr als Wirtschaftsordnung und Institutionen?10
Abstract10
A. Problemstellung und Einordnung10
B. Neuer ökonomischer Gehalt oder Kommunikationsstrategie?12
I. Governance als Klammer wissenschaftlicher Disziplinen12
II. Governance mit steigender Literaturpräsenz13
III. Institutionen im Kern der Governanceforschung16
IV. Mögliche Ebenen einer Strukturierung und Analyse17
C. Governance-Konzepte der Mikroebene19
I. Transaktionsgovernance19
II. Corporate Governance21
III. Cooperative Governance22
IV. Wirtschaftspolitische Konsequenzen23
D. Economic Governance als ebenenübergreifendes Konzept24
I. Inhalte24
II.Wirtschaftspolitische Konsequenzen27
E. Governance-Konzepte der Makroebene27
I. Good Governance27
II. New Governance29
III. Global Governance32
IV. Wirtschaftspolitische Konsequenzen33
F. Eine erste und vorläufige Antwort33
Literatur34
Jörn Kruse: Das Governance-Dilemma der demokratischen Wirtschaftspolitik42
Abstract42
A. Problem42
B. Problemfaktoren der Wirtschaftspolitik44
I. Ökonomen und Politiker44
II. Interessen- und Verteilungsorientierung45
III. Sekundärwirkungen und Zeithorizont46
IV. Relevanz von Regeln48
V. Politikinterne und externe Fachkompetenz48
C. Governance-Struktur der demokratischen Wirtschaftspolitik51
I. Delegationsumfang und Legitimationsmonopol51
II. Politik-Kern und Fachinstitutionen54
III. Präferenzrelevanz und Fachkompetenz56
IV. Institutionelle Probleme58
D. Überwindung des Wirtschaftspolitik-Dilemmas durch duale Legitimation60
I. Funktionen des Senats bei der Delegation staatlicher Institutionen62
II. Funktionen des Senats als Zweite Kammer bei der Gesetzgebung63
III.Wahl der Senatoren66
E. Fazit69
Literatur69
Oliver Budzinski: Mehr-Ebenen-Governance, Leitjurisdiktionskonzepte und globaler Wettbewerb73
Abstract73
A. Internationaler Wettbewerb und Wettbewerbspolitik74
B. Grenzen einer nicht-kooperativen „Governance“ des internationalen Wettbewerbs75
C. Zum Stand kooperativer Governance in der internationalen Wettbewerbspolitik78
D. Leitjurisdiktionskonzepte als Steuerungssystem?81
I. Zur Konzeption von Leitjurisdiktionsmodellen81
II. Mehr-Ebenen-Governance und die Rolle von Leitjurisdiktionen84
III. Grenzen und Probleme von Leitjurisdiktionskonzepten89
E. Fazit93
Literatur93
Jürgen Jerger, Regensburg und Dimitri Migrow: Stabilisierungsfonds und makroökonomische Governance97
Abstract97
A. Einleitung98
B. Relevanz und Funktionen von Stabilisierungsfonds99
C. Strategische Implikationen fiskalischer windfalls101
I. Das Modell102
1. Lohnsetzer102
2. Staatliche Budgetbeschränkung102
3. Geld- und Fiskalpolitik103
II. Lösung bei diskretionären Politiken103
III. Regelbindung der Makropolitiken105
D. Stabilisierungsfonds und die Stabilitätnicht-demokratischer Ordnungen107
I. Modellstruktur108
1. Bevölkerung, (Um-)Verteilung und Besteuerung108
2. Nicht-Demokratie, Revolution und Demokratie109
3. Timing und Nutzenfunktionen110
II. Modellgleichgewichte ohne Stabilisierungsfonds111
1. Keine Umverteilung111
2. Umverteilung über Steuersystem111
III. Die Rolle eines Stabilisierungsfonds112
E. Zusammenfassung und Ausblick116
Literatur117
Alexander S. Kritikos: Die Hartz-Evaluation zur Existenzgründungsförderung – Eine verpasste Chance wissenschaftsgestützter Governance?120
Abstract120
A. Einleitung120
B. Fördervoraussetzungen und Umfang der Programme122
I. Förderbedingungen von Überbrückungsgeld und „Ich-AG“122
II. Förderumfang von Überbrückungsgeld und „Ich-AG“124
C. Diskussion über die Bewertung der Gründungsförderung125
D. Ergebnisse der Hartz-Evaluation128
I. Die Zwischenevaluation 2005128
II. Der Abschlussbericht 2006132
III. Entscheidungen nach der vorgezogenen Bundestagswahl 2005135
E. Nachtrag: Eine Bilanz nach 5 Jahren137
F. Wissenschaftsgestützte Governance in der Wirtschaftspolitik138
Literatur140
Susanne Lechner und Renate Ohr: Governancestrukturen in der EU – Neue Herausforderungen durch Vertiefung und Erweiterung der Gemeinschaft144
Abstract144
A. Einleitung144
B. Governance im europäischen Integrationsprozess146
C. Governanceprobleme in der Währungsunion: Zum Stabilitäts- und Wachstumspakt151
D. Governanceprobleme der stark erweiterten EU: Zum Umgang mit der Heterogenität153
E. Spieltheoretischer Ansatz zur Bedeutung des Austrittsrechtes für die Entscheidungsprozesse in der EU156
I. Die Relevanz einer Austrittsdrohung158
II. Das Modell159
1. Einstimmigkeitsregel mit Vetorecht: Das Ultimatumspiel160
2. Mehrheitsentscheidung ohne Austrittsoption aus der EU: Das Diktatorspiel162
3. Mehrheitsentscheidung mit Austrittsoption aus der EU: Das Ultimatumspiel mit einseitiger Outside-Option163
a) Geringer Nutzenverlust für die EU bei Austritt von M1164
b) Hoher Nutzenverlust für die EU bei Austritt von M1166
F. Fazit168
Literatur169
Joachim Ahrens: Governance, institutioneller Wandel und Wirtschaftspolitik173
Abstract173
A. Einleitung174
B. Institutionen, Governance und Wirtschaftsreformen176
C. Governance Dimensionen181
D. Die Komponenten einer MEGS183
I. Schaffung eines starken Staates183
II. Den Staat in seiner Macht begrenzen184
III. Die Schaffung von Kapazitäten zur Politikumsetzung und Regeldurchsetzung185
IV. Die Schaffung ökonomischer Institutionen186
E. MEGS in der Praxis: Fälle erfolgreicher wirtschaftlicher Entwicklung188
I. Entwicklung einer best-practice Governance?188
II. EU-Beitrittsländer: Institutionelle Schocktherapie und Governance nach westlichem Muster191
III. China: Governance und Systemwandel mit speziellen Charakteristika194
IV. Newly industrialized countries: small countries – big lessons200
F. Schlussbemerkung207
Literatur209
Thomas Apolte und Heiko Peters: Governance, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung in den ehemals sozialistischen Staaten215
Abstract215
A. Die Debatte um Demokratie und Transformation in der Frühphase des Systemwechsels216
B. Governance, Demokratie und Reform aus theoretischer Sicht218
C. Die empirische Literatur zur Rolle von Demokratie und Governance223
I. Demokratie und Niveau des BIP pro Kopf223
II. Demokratie und Wachstum des BIP pro Kopf224
D. Zur Empirie von Demokratie und Transformation nach zwei Jahrzehnten226
E. Implikationen für die konstitutionelle Politik237
Literatur238
Autoren und Herausgeber242

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