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Neuausrichtung der Versicherungsaufsicht im Rahmen von Solvency II

Implikationen und Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen

AutorMarion Rittmann
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl174 Seiten
ISBN9783834985491
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
Marion Rittmann zeigt auf, inwiefern sich Solvency II im Risikomanagement eines Versicherungsunternehmens niederschlägt. Es erlangt sowohl im Führungs- als auch im Leistungssystem umfassend an Bedeutung.



Dr. Marion Rittmann promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ulrich Küpper am Institut für Produktionswirtschaft und Controlling an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

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Leseprobe
6 Zusammenfassung und Einordnung in den Kontext des integrierten Risikomanagements (S. 139-140)

Die bereits definierten Grundzüge von Solvency II geben Aufschluss darüber, dass sich aufgrund des tief greifenden Wandels der Versicherungsaufsicht die Rahmenbedingungen für die interne Erfassung, Messung, Steuerung und Kontrolle der Risiken massiv ändern werden. Die verstärkte Ausdehnung der aufsichtlichen Überprüfung des Risikomanagements wird vor allem dem Umstand gerecht, dass unternehmensweit verschiedenste Risiken negativ auf die Solvabilität wirken können und oft ein unzureichendes Risikomanagement als Ursache für Schieflagen von Versicherungsunternehmen angeführt werden kann.

Solvency II
erweitert deshalb den Regelungsbereich der Aufsicht, indem es die Erfassung und Messung aller bedeutenden Risiken vorschreibt. Den Kernpunkt stellt die Ermittlung der Gesamtrisikoposition des Versicherungsunternehmens anhand von Risikomodellen dar. Sie wird künftig maßgeblich für die aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen sein. Darüber hinaus sollen umfangreiche Offenlegungspflichten zu Marktdisziplin und Transparenz führen. Nach der noch ausstehenden Verabschiedung der Richtlinie von Solvency II wird diese durch die noch zu bestimmenden Durchführungsmaßnahmen weiter spezifiziert werden. Mit zunehmender Konkretisierung der künftigen Aufsichtsregeln nimmt die diesbezügliche Unsicherheit für Versicherungsunternehmen ab.

Aufgrund der bevorstehenden steigenden Anforderungen an das Risikomanagement ist es für ein Versicherungsunternehmen zweckmäßig, sich intensiv mit den Vorschriften von Solvency II auseinanderzusetzen. Dabei ist es verbindlich geboten, diese Mindestanforderungen an das Risikomanagement umzusetzen. Darüber hinaus kann ein zusätzlicher betriebswirtschaftlicher Nutzen geschaffen werden, wenn Versicherungsunternehmen das Projekt Solvency II zum Anlass nehmen, um ein darüber hinausgehendes Risikomanagementsystem zu entwickeln. Zwar entstehen bei der Konzipierung und Umsetzung eines durchdachten und ausgereiften Risikomanagements mehr Kosten. Jedoch können Risiken frühzeitiger und umfassender erkannt, mit fortgeschritteneren Methoden bewertet und zielgenauer gesteuert werden.

Durch die Regelungen von Solvency II wird die Bedeutung des Risikomanagements im gesamten Versicherungsunternehmen zunehmen. Zum einen ist das Führungssystem betroffen, da sich die aufsichtsrechtlichen Vorschriften im Informations-, Planungs-, Kontroll-, Organisations- und Personalführungssystem niederschlagen. Zudem übt die verstärkte Risikoorientierung des Aufsichtssystems Einfluss auf das Leistungssystem aus.

Da die tatsächliche Risikolage – und nicht wie derzeit pauschale und risikotheoretisch nicht fundierte versicherungsspezifische Kennzahlen – künftig für die Kapitalanforderungen ausschlaggebend ist, rückt v. a. die Gestaltung der Produkte sowie der Risikoteilung zwischen Versicherungsunternehmen und Versicherungsnehmer bzw. Rückversicherer in den Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis11
Abkürzungsverzeichnis12
1 Zunehmende Einflussnahme der Aufsicht auf das Risikomanagement in Versicherungsunternehmen14
1.1 Wandel im Verständnis der Versicherungsaufsicht14
1.2 Problemstellung und Gang der Untersuchung16
2 Betriebswirtschaftliche Grundlagen für das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen20
2.1 Bedeutende Ziele eines Versicherungsunternehmens20
2.1.1 Erfolgsziel20
2.1.2 Sicherheitsziel24
2.1.3 Zum Verhältnis von Erfolgs- und Sicherheitsziel25
2.2 Ableitung von Zielen und Aufgaben des Risikomanagements aus Unternehmenszielen27
2.3 Versicherungsspezifische Besonderheiten der Leistungserstellung31
2.3.1 Eigenschaften des Versicherungsgeschäfts31
2.4 Überblick über bedeutende Risiken in Versicherungsunternehmen37
3 Veränderung der Rahmenbedingungen für das Risikomanagement durch Solvency II43
3.1 Derzeitiges Aufsichtssystem: Solvency I43
3.1.1 Überblick über Kapitalvorschriften43
3.1.2 Mangelnde risikotheoretische Fundierung als wesentlicher Kritikpunkt44
3.2 Entwicklung einer neuen Versicherungsaufsicht: das Projekt Solvency II47
3.2.1 Umfassende Risikoorientierung als wesentliches Merkmal von Solvency II47
3.2.2 Das Drei-Säulen-Konzept von Solvency II51
3.2.2.1 Säule I: Quantitative Anforderungen51
3.2.2.2 Säule II: Qualitative Anforderungen54
3.2.2.3 Säule III: Anforderungen an Offenlegung57
4 Implikationen von Solvency II für die Bedeutung des Risikomanagements59
4.1 Erfahrungen aus der Neuausrichtung des Aufsichtssystems im Bankenbereich59
4.1.1 Das Drei-Säulen-Konzept der Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II)59
4.1.2 Parallelen zwischen Basel II und Solvency II62
4.2 Zweckmäßigkeit einer umfassenden und frühzeitigen Anpassung des Risikomanagements65
4.2.1 Bewertung von Alternativen zur Reaktion auf die Vorschriften von Solvency II65
4.2.2 Erfüllung steigender Anforderungen externer Anspruchsgruppen an das Risikomanagement68
4.3 Spezifizierung der Vorschriften von Solvency II zum Risikomanagement70
4.4 Zunehmende Bedeutung des Risikomanagements im Führungssystem75
4.4.1 Solvency II als Treiber zu einer risiko- und wertorientierten Unternehmensführung75
4.4.2 Auswirkung auf die einzelnen Führungsteilsysteme eines Versicherungsunternehmens77
4.4.2.1 Informationssystem77
4.4.2.2 Planungssystem79
4.4.2.3 Kontrollsystem80
4.4.2.4 Organisationssystem81
4.4.2.5 Personalführungssystem82
4.4.2.6 Controlling84
4.5 Einfluss der Änderung des Risikomanagements auf das Leistungssystem85
4.6 Zunehmende Bedeutung von internen Risikomodellen89
4.6.1 Zusammenhang zwischen den Aufgaben des Risiko- und Kapitalmanagements89
4.6.2 Leistungsfähigkeit von Risikomodellen92
4.6.2.1 Branchenweites Standardmodell92
4.6.2.2 Unternehmensspezifische interne Risikomodelle93
4.6.2.3 Konsequenzen für die Unternehmenssteuerung95
5 Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements eines Versicherungsunternehmens98
5.1 Risikotragfähigkeit als zentrale Zielgröße des Risikomanagements98
5.2 Überblick über das weitere Vorgehen100
5.3 Planung der Risikotragfähigkeit auf strategischer Ebene102
5.3.1 Wesentliche Funktionen einer Risikostrategie102
5.3.2 Inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten einer Risikostrategie104
5.4 Ermittlung der Risikotragfähigkeit als Ausgangsbasis106
5.4.1 Kategorisierung von Risiken106
5.4.2 Quantitative und qualitative Analyse zur Priorisierung von Risiken109
5.4.2.1 Ansatzpunkte zur Priorisierung von Risiken109
5.4.2.2 Informatorische und steuernde Filterfunktion112
5.4.3 Herausforderungen bei der ganzheitlichen Ermittlung des Risikopotenzials113
5.4.4 Analyse von Ansätzen und Instrumenten zur internen Risikomodellierung117
5.4.4.1 Szenarioanalyse und Stresstest117
5.4.4.2 Funktion und Formen des Asset/Liability-Managements119
5.4.4.3 Struktur der Dynamic Financial Analysis124
5.4.5 Gegenüberstellung des Risikopotenzials mit Risikodeckungsmassen129
5.4.5.1 Ökonomische und regulatorische Sichtweise129
5.4.5.2 Klassifikation und Anrechnungsfähigkeit der Eigenmittel aus Aufsichtssicht130
5.5 Steuerung der Risikotragfähigkeit am Beispiel der Kapitalallokation134
5.5.1 Überblick über Funktionen und Verfahren der Kapitalallokation134
5.5.2 Limitsystem auf Basis der Kapitalallokation140
5.5.3 Bezug zur risikoadjustierten Performancemessung144
5.6 Kontrolle der Risikotragfähigkeit148
5.6.1 Vergleich der Risiko-/Kapitalsituation mit den Vorgaben der Risikostrategie148
5.6.2 Abweichungsanalyse und Rückkopplung der Ergebnisse zur Risikostrategie149
6 Zusammenfassung und Einordnung in den Kontext des integrierten Risikomanagements152
Rechtsquellenverzeichnis157
Literaturverzeichnis159

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