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E-Book

Training progressiver Muskelentspannung für Kinder

AutorVanessa Speck
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl137 Seiten
ISBN9783840925689
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen wird häufig von Hektik, Unruhe und Leistungsdruck geprägt. Viele Kinder und Jugendliche haben nie gelernt, eine individuelle Art der Entspannung zu entwickeln und einzusetzen. Ruhe- und Entspannungsmomente im Alltag sind jedoch eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde psychische und physische Entwicklung. Das Manual bietet eine detaillierte und strukturierte Anleitung für die Durchführung eines Gruppentrainings zur progressiven Muskelentspannung mit 8- bis 12-jährigen Kindern. Ziel des Trainings ist es, die Kinder präventiv im Hinblick auf eine gesunde Entwicklung und ein gesteigertes Wohlbefinden zur fördern. Die Gruppe selbst bietet gegenseitigen Austausch, gemeinsame Spiele und Spaß. Sie ermöglicht so auch die gezielte Förderung von sozialer Kompetenz und Akzeptanz. Mit Hilfe der Übungen sollen Kompetenzen zur Bewältigung von Alltagsbelastungen sowie ein Schutz vor stressbedingter Überlastung aufgebaut werden. Auch Kinder mit psychosozialen Problemen, Verhaltensauffälligkeiten oder chronischen körperlichen Erkrankungen können therapiebegleitend durch das Training progressiver Muskelentspannung gefördert und gestärkt werden. Zu diesem Buch ist außerdem die CD »Progressive Muskelentspannung für Kinder« (ISBN 3-8017-1880-8) mit Entspannungsübungen zum selbstständigen Üben zu Hause erhältlich.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Kapitel 1: Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  4. Kapitel 2: Anwendungsbereiche des Trainings
  5. Kapitel 3: Die Durchführung des Trainings
  6. Kapitel 4: Die Trainingssitzungen
  7. Literatur
  8. Anhang
Leseprobe
Mit Kindern, die nicht mitmachen möchten, kann z . B . die Abmachung getroffen werden, dass sie zur Probe an zwei Sitzungen teilnehmen und dann nochmals über die Teilnahme entscheiden dürfen (ggf . mit einem gemeinsamen Gespräch) . Die Teilnahme sollte prinzipiell freiwillig sein .

• Auch eine gute Gruppenatmosphäre, gefördert durch gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsame Gruppenspiele, sowie Vertrauen zu den GruppenleiterInnen sind Grundlagen für die Motivation .
• Mangelndes Üben zwischen den Sitzungen kann ebenfalls auf Motivationsprobleme hinweisen .

Häufig ist es für die Kinder jedoch auch schwierig, zu Hause in eigener Verantwortung zu üben . Daher sollten die Eltern möglichst in kurzen Gesprächen zur Mitarbeit als Trainer zu Hause motiviert werden und das Entspannungsverfahren gemeinsam mit dem Kind üben . Das Training zu Hause wird Kindern und Eltern erheblich durch die Übungs-CD erleichtert . Die „Hausaufgabe“ besteht jeweils aus mindestens einer Übung pro Woche . Die Mindestanzahl an Übungen wird bewusst gering gehalten, um Erfolgserlebnisse auch mit einem vollen Wochenplan zu ermöglichen und die Kinder nicht unter Leistungsdruck zu setzen .

3.5 Bewertung des Trainings durch die teilnehmenden Kinder

Das in diesem Buch vorgestellte Training wurde mit drei Gruppen à 4 bis 6 Kinder von verschiedenen Psychologinnen am Institut für Psychologie der Universität Basel durchgeführt . Mädchen und Jungen waren etwa gleich verteilt . Im Durchschnitt waren die Kinder 10 Jahre und 2 Monate alt . Das jüngste Kind war 8 Jahre und 2 Monate, das älteste 12 Jahre und 9 Monate alt . Mit den Kindern und deren Eltern wurden vor Beginn des Trainings das Kinder-DIPS (Diagnostisches Interview für Psychische Störungen im Kindesund Jugendalter, Unnewehr, Schneider & Margraf, 1998) durchgeführt . Bei keinem der Kinder wurde eine psychische Störung diagnostiziert . Auch schwere chronische Erkrankungen kamen nicht vor .

In einer Gruppe wurde das Training hinsichtlich Akzeptanz und Zufriedenheit der teilnehmenden Kinder mittels eines dafür erstellten Fragebogens evaluiert (siehe unten „Fragen zur Entspannungsgruppe“) . Der Fragebogen wurde von den Kindern nach jeder Sitzung ausgefüllt . Die Ergebnisse dieser kleinen Stichprobe können keine fundierten Evaluationsbefunde darstellen, sie geben lediglich einen Anhaltspunkt über die Bewertung des Trainings einiger weniger Kinder .

Die Ergebnisse zeigen, dass die Gruppensitzung insgesamt den Kindern meistens „gut“ gefallen hat (27-mal) und häufig „sehr gut“ (23-mal) . Zu keiner Sitzung gab ein Kind an, dass die Sitzung ihm „nicht sehr gut“ oder „überhaupt nicht“ gefallen hätte . Die Entspannungsübung in der Gruppe wurden meistens „sehr gern“ (21-mal) und „gern“ (20mal) gemacht, manchmal aber auch „nicht sehr gern“ (9-mal) . „Überhaupt nicht gern“ kam nicht vor .

24-mal fanden die Kinder, dass sie sich bei der Übung „gut“ entspannen konnten, 18-mal „sehr gut“ . In 9 Fällen gab ein Kind an, sich bei einer Übung „nicht sehr gut“ entspannt zu haben, in keinem Fall „überhaupt nicht gut“ .

Am besten in der Gruppensitzung gefielen den Kindern vor allem das Spiel, das Malen, die Geschichte und das Entspannen . In einzelnen Fällen gefiel einem Kind das Liegen bei der Entspannungsübung, die Gruppe, die Körpermassage und in der Gruppe zu Lachen . Am wenigsten hingegen gefielen den Kindern in seltenen Fällen die Anspannung bzw . die Anspannung bestimmter Muskelgruppen oder das Spiel . In jeweils einem Fall wurde auch das Schließen der Augen bei der Entspannungsübung, das Zuhören, das Entspannen, das Rollenspiel genannt . Häufig gaben die Kinder auch an, ihnen habe alles in der Sitzung gefallen und nichts habe ihnen nicht gefallen .

Zwischen den Sitzungen wurde die Entspannungsübung meistens einmal durchgeführt (25-mal), manchmal keinmal oder zweibis dreimal (jeweils 9-mal), seltener noch häufiger (3-mal) . Meistens wurden diese „gern“ (23-mal), manchmal „sehr gern“ (8-mal) oder „nicht sehr gern“ (6-mal) gemacht . Auch zu Hause konnten sich die Kinder meistens „gut“ (20-mal) oder „sehr gut“ (15-mal), selten „nicht sehr gut“ (2-mal) entspannen .

Am häufigsten gaben die Kinder an, das Entspannungstraining habe ihnen in der letzten Woche „viel“ (19-mal) geholfen, aber fast ebenso häufig „wenig“ (14-mal) . In vier Fällen habe es ihnen „sehr viel“ geholfen, einmal „überhaupt nicht“ . Dabei fanden die Kinder häufig, dass das Training bei Stress hilfreich war (22-mal), manchmal bei „Ärger“ (4-mal), in einzelnen Fällen bei Angst, Hektik, Anstrengung, Ungeduld, in der Schule, zum Schlafen oder bei Müdigkeit .

Die Rollenspiele wurden etwa gleich häufig „sehr gern“, „gern“ und „nicht sehr gern“ durchgeführt, in keinem Fall „überhaupt nicht gern“ . Die Kinder fanden, das Rollenspiel sei nach der Entspannungsübung gleich häufig „sehr viel“, „viel“ und „wenig“ leichter durchzuführen . Allerdings fanden die Kinder meistens, dass die Entspannungsübung in so einer echten Situation „viel“ helfen würde . Zusammengefasst lässt sich sagen, dass bei dieser Gruppe das hier vorgestellte Training insgesamt sehr gut bis gut akzeptiert wurde und die Gruppenteilnehmer mit keiner Sitzung unzufrieden waren . Vor allem die Spiele, das Malen und die Geschichten machten Spaß und wirkten motivierend . Die Progressive Muskelentspannung wurde im Allgemeinen gut angenommen . Manche Kinder gaben jedoch in einzelnen Sitzungen an, sich weniger gut entspannt und die Übung weniger gerne durchgeführt zu haben . Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die erfolgreiche Durchführung der Entspannungsübung und die angenehme Wirkung bei manchen Kindern nicht durchgängig erzielt wird und diese evtl . stark von inneren oder äußeren Einflüssen abhängt .

Die Entspannungsübung als Hausaufgabe wurde sehr regelmäßig durchgeführt, was für eine gute Motivation spricht . Einschränkend muss allerdings bemerkt werden, dass die Angaben der Kinder nicht weiter überprüft wurden (etwa durch Angaben der Eltern) und somit falsche Aussagen nicht ausgeschlossen werden können .

Die Durchführung von Rollenspielen wurde von den Gruppenteilnehmern unterschiedlich bewertet . Insbesondere das Üben von Fertigkeiten, die bei einem Kind weniger ausgeprägt sind, erfordert Anstrengung und kann nicht immer als angenehm empfunden werden . Die Rollenspiele scheinen jedoch wichtig zu sein, um die Entspannungsübung als eine Bewältigungsstrategie bei schwierigen Situationen im Alltag zu integrieren ..
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
Vorwort9
Kapitel 1: Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson11
1.1Die Methode der Progressiven Muskelentspannung11
1.2Wirkungen Progressiver Muskel­entspannung11
Kapitel 2: Anwendungsbereiche des Trainings13
Kapitel 3: Die Durchführung des Trainings15
3.1Rahmenbedingungen15
3.2Ausstattung15
3.3Aufbau der Trainingssitzungen15
3.4 Nebenwirkungen und Schwierigkeiten18
3.5Bewertung des Trainings durch die teilnehmenden Kinder20
Kapitel 4: Die Trainingssitzungen23
4.1Erste Sitzung23
4.2Zweite Sitzung27
4.3Dritte Sitzung31
4.4Vierte Sitzung35
4.5Fünfte Sitzung39
4.6Sechste Sitzung42
4.7Siebte Sitzung45
4.8Achte Sitzung49
4.9Neunte Sitzung52
4.10Zehnte Sitzung56
4.11Elfte Sitzung59
4.12Zwölfte Sitzung62
4.13Dreizehnte Sitzung65
4.14Vierzehnte Sitzung69
4.15Fünfzehnte Sitzung73
4.16Sechzehnte Sitzung76
Literatur79
Anhang81
Anleitungen zur Entspannungsübung81
Arbeitsblätter89
Materialien für Rollenspiele103

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