Sie sind hier
E-Book

Umsetzung von Unionsrecht in föderalen Staaten.

Eine rechtsvergleichende Untersuchung von Kompetenzsystemen und Garantiemechanismen.

AutorThorsten Ehrbeck
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2011
ReiheSchriften zum Europäischen Recht 155
Seitenanzahl268 Seiten
ISBN9783428534661
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sind die Nationalstaaten vor neue Aufgaben gestellt. Neben der Schaffung eigener Normen sind sie zur Umsetzung und Garantie des Unionsrechts verpflichtet. In föderalen Staaten verändert dies die Anforderungen an die Kompetenzordnungen. Diese müssen nunmehr sowohl zur Umsetzung von Unionsrecht als auch für die nationale Rechtsetzung geeignet sein. Zugleich stellen sich aufgrund der Außenverantwortung des Zentralstaats Fragen zu Garantiemechanismen der Umsetzung. Der Autor arbeitet Kriterien guter Kompetenzordnungen heraus, analysiert auf der Grundlage eines Rechtsvergleiches von Deutschland, Österreich und Spanien mögliche Formen von Kompetenztypen und Garantiemechanismen und untersucht die Auswirkungen auf föderale Kompetenzordnungen. Dabei zeigt sich, dass insbesondere flexible Formen konkurrierender Kompetenzen in Verbindung mit finanziellen Sanktionsmechanismen eine geeignete Kompetenzordnung bilden können.

Thorsten Ehrbeck, geboren 1979 in Frankfurt am Main, studierte Rechtswissenschaften in Freiburg und Barcelona und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er absolvierte sein Referendariat im Bezirk des Kammergerichts Berlin mit Stationen im Bundesinnenministerium und am Spanischen Verfassungsgericht. Seit 2011 ist er als Richter in Berlin tätig.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis12
Erster Teil: Zur Umsetzung von Rechtsakten in föderalen Staaten24
A. Föderale Staaten und suprastaatliches Recht24
I. Föderalismus24
II. Vertragsschließungskompetenz26
III. Mehr-Ebenen-Struktur28
IV. Aszendierende und deszendierende Phase29
1. Umsetzung durch den nationalen Gesetzgeber31
2. Garantiemechanismen34
B. Umsetzung im Unionsrecht36
I. Kompetenzstruktur des Unionsrechts38
1. Umsetzungsbedürftige Handlungsformen der Europäischen Union41
2. Reformvorschläge für die unionale Kompetenzabgrenzung43
II. Garantiemechanismen48
C. Bewertungsmaßstäbe für Umsetzungsmechanismen50
I. Unionsrechtlich indizierte Kriterien51
1. Inhaltlich adäquate Umsetzung51
2. Schnelles (Gesetzgebungs-)Verfahren51
II. Nationalstaatlich indizierte Kriterien52
1. Effizienz52
2. Klarheit52
3. Sachnähe53
4. Parlamentarische Zuständigkeit / Entparlamentarisierung53
D. Gang der Arbeit55
Zweiter Teil: Ausgangssituation in Spanien, Österreich und Deutschland57
Kapitel 1: Spanien57
A. Die Staatsstruktur57
I. Staatsaufbau57
II. Kompetenzordnung61
B. Umsetzung des Unionsrechts63
I. Umsetzungsgesetzgebung65
1. Umsetzungskompetenz gem. Art 149 Abs. 1 Nr. 3 CE – Ausschließliche Kompetenz des Zentralstaates für internationale Beziehungen65
2. Umsetzungskompetenz aufgrund von Art. 93 CE66
3. Umsetzung über „titulos transversales“67
4. Fazit71
II. Mechanismen zur Garantie der Umsetzung des Unionsrechts72
1. Handlungsmöglichkeit aus der Pflicht des Zentralstaates, die Einhaltung internationaler Verträge zu garantieren - Art. 93 CE am Ende72
2. Verfassungsrechtliche Aufsichtsmöglichkeiten – „alta inspeción“74
3. Harmonisierungsgesetzgebung – la armonización legislativa74
4. Staatlicher Zwang – coerción estatal76
5. Ergänzende Anwendung zentralstaatlichen Rechts mittels der Ergänzungsklausel – cláusula de supletoriedad77
III. Reformvorschläge80
1. Devolution der Gesetzgebungskompetenzen80
2. Haftung der Autonomen Gemeinschaften81
C. Parallele zum Völkerrecht81
D. Ergebnis82
Kapitel 2: Österreich83
A. Die Staatsstruktur83
I. Staatsaufbau83
II. Kompetenzordnung84
1. Kompetenztypen84
2. Grundsätze / Sonderformen / Interpretationsmaximen86
a) Grundsatz der Parität von Bund und Ländern86
b) „Weder-noch-Regelungen“88
c) Interpretationsmaximen89
3. Fazit90
B. Umsetzung des Unionsrechts91
I. Umsetzungsgesetzgebung91
1. Allgemeine Umsetzungsprobleme91
2. Rahmen- und Ausführungsgesetzgebung – Art. 12 B-VG94
II. Mechanismen zur Garantie der Umsetzung des Unionsrechts97
1. Aufsicht98
2. Devolution des Art. 23d Abs. 5 BVG99
a) „Rechtsakte im Rahmen der europäischen Integration“100
b) „kommt ein Land dieser Verpflichtung nicht rechtzeitig nach“101
c) Gericht im Rahmen der Europäischen Union103
d) Ausübung der Devolution103
e) Verhältnis von Art. 23d Abs. 5 B-VG zu anderen Devolutionsvorschriften105
3. Haftung106
III. Reformvorschläge106
C. Parallele zum Völkerrecht109
D. Ergebnis110
Kapitel 3: Deutschland110
A. Kompetenzordnung110
I. Ausschließliche Gesetzgebung112
II. Konkurrierende Kompetenz112
1. Kernkompetenz112
2. Bedarfskompetenz (vor der Föderalismusreform als „konkurrierende Kompetenz“ bezeichnet)112
3. Abweichungsgesetzgebung113
III. Rahmengesetzgebung113
B. Umsetzung des Unionsrechts116
I. Umsetzungsgesetzgebung116
II. Garantiemechanismen117
1. Bundeszwang118
2. Haftung118
3. Bund-Länder-Streit120
III. Reformvorschläge121
1. Devolution121
2. Ermächtigungsklausel121
C. Parallele im Völkerrecht122
D. Ergebnis124
Kapitel 4: Fazit der Länderdarstellung124
A. Umsetzungsgesetzgebung125
B. Garantiemechanismen126
C. Völkerrechtliche Parallelsituation126
Dritter Teil: Analyse der Kompetenztypen, -titel und Garantiemechanismen129
Kapitel 1: Grundlagen der Analyse130
A. Unionsrechtlich indizierte Kriterien130
I. Adäquate Umsetzung130
II. Fristgerechte Umsetzung130
B. Nationalstaatlich indizierte Kriterien131
I. Effizienz131
II. Klarheit132
III. Sachnähe132
IV. Parlamentarische Zuständigkeit / Entparlamentarisierung133
Kapitel 2: Grundtypen von Kompetenztypen und deren Ausgestaltungsmöglichkeiten134
A. Ausschließliche Kompetenz134
B. Konkurrierende Kompetenzen134
I. Vorrang135
1. Direkter und indirekter Vorrang kraft zeitlich verzögerten Inkrafttretens136
2. Geltungs- und Anwendungsvorrang138
a) Vorrangwirkung und Unionsrecht139
b) Vorrangwirkung und Kompetenztypen140
II. Kompetenzausübungsklauseln141
1. Inhaltliche Klauseln141
2. Verfahrensrechtliche Klauseln141
C. Grundsatz- und Ausführungskompetenzen142
D. Weitere Kompetenztypen143
Kapitel 3: Analyse der Kompetenztypen143
A. Ausschließliche Kompetenz143
B. Konkurrierende Kompetenzen144
I. Besonderheiten und Eigenheiten konkurrierender Kompetenzen145
1. Besonderheiten und Einwände gegen einen Vorrang gliedstaatlicher Normen145
a) Gesetzesänderungen und der Einwand des Entstehens einer widersprüchlichen, unsystematischen Rechtsordnung145
b) Einwand der Vernachlässigung eines chancengleichen und fairen Wettbewerbs der dezentralen Einheiten147
c) Verhältnis zwischen Materienzuteilung und struktureller Ausgestaltung148
d) Einwand der fehlenden demokratischen Legitimation zentralstaatlicher Auffanggesetze149
e) Vorwurf des übermäßigen legistischen Aufwands149
f) Zu erwartende Regelungswirklichkeit150
g) Fazit151
2. Besonderheiten aller konkurrierender Kompetenztypen151
II. Kernkompetenz153
1. Umsetzungstauglichkeit153
2. Allgemeine Geeignetheit155
3. Fazit155
III. Bedarfskompetenz156
1. Umsetzungstauglichkeit157
2. Allgemeine Geeignetheit158
3. Fazit159
4. Interpretation zugunsten einer generellen Umsetzungsbefugnis des Zentralstaats161
a) Umsetzungstauglichkeit161
b) Allgemeine Geeignetheit162
c) Bewertung164
IV. Verfahrenskompetenz165
1. Verfahrensausgestaltung und allgemeine Geeignetheit165
a) Zustimmung einer föderal ausgestalteten zweiten Kammer166
b) Gesamtstaatliche Verfahrensausgestaltung168
2. Umsetzungstauglichkeit168
3. Fazit170
V. Abweichungskompetenz170
1. Umsetzungstauglichkeit171
a) Effektive Umsetzung171
aa) Direkte Vorrangregelung172
bb) Indirekte Vorrangregelung173
b) Dauer des Gesetzgebungsverfahrens174
aa) Indirekte Vorrangregelung175
bb) Direkte Vorrangregelung177
2. Allgemeine Geeignetheit177
Exkurs: Unionsrechtskonformität des Kompetenztyps178
3. Bewertung der Vorrangregelungen des Kompetenztyps181
4. Fazit183
VI. Umgekehrte Bedarfskompetenz184
1. Umsetzungstauglichkeit185
2. Allgemeine Geeignetheit186
3. Interpretation zugunsten einer generellen Umsetzungsbefugnis der Gliedstaaten187
4. Fazit187
VII. Umgekehrte Verfahrenskompetenz188
VIII. Abweichungskompetenz mit zentralstaatlicher Sicherungsklausel188
1. Umsetzungstauglichkeit190
2. Allgemeine Geeignetheit190
3. Fazit191
IX. Fazit für die konkurrierende Gesetzgebung192
C. Grundsatz- und Ausführungsgesetzgebung193
I. Umsetzungstauglichkeit193
II. Allgemeine Geeignetheit194
III. Einstufige Umsetzung196
IV. Fazit197
D. Paktierte Gesetzgebung197
E. Ergänzende Kompetenzermächtigungen198
I. Verfahren199
II. Umsetzungstauglichkeit200
III. Allgemeine Geeignetheit201
1. Problem des „Hineinregierens“202
2. Versteinerung202
3. Reichweite der Ermächtigung204
IV. Ergebnis204
F. Umsetzungsgesetzgebung als eigener Kompetenztyp205
G. Zusammenfassung206
Kapitel 4: Kompetenztitel207
A. Zur Breite materienbezogener Kompetenztitel207
B. Residualklausel208
C. Finale Kompetenzaufteilung209
Kapitel 5: Garantiemechanismen211
A. Nationale Instrumente212
I. Sekundäre Gesetzgebungskompetenzen212
1. Bundeszwang212
2. Devolution214
a) Art der Säumnis und Notwendigkeit einer gerichtlichen Feststellung214
b) Ausübung der Devolution216
c) Außerkrafttreten zentralstaatlicher Devolutionsnormen217
d) Bewertung218
II. Ergänzungsklausel219
III. Verfahren vor nationalen Verfassungsgerichten222
B. Internationale Instrumente222
I. Transparenz223
II. Capacity Building224
III. Vertragsinterpretation und Streitbeilegung224
IV. Vertragsanpassung225
V. Finanzielle Sanktionsmechanismen225
1. Haftungsgrundsätze227
2. Verfristete Umsetzung228
a) Ausschließliche Kompetenzen228
b) Kernkompetenz228
c) Bedarfskompetenz230
d) Abweichungskompetenz230
e) Abweichungskompetenz mit zentralstaatlicher Sicherungsklausel231
f) Verantwortungsteilung anhand von Haftungsquoten232
3. Fehlerhafte Umsetzung233
4. Fazit234
C. Bewertung der Garantiemechanismen235
Vierter Teil: Auswirkung auf föderale Kompetenzordnungen237
A. Kompetenzsysteme237
I. System der Kompetenztrennung238
1. Kompetenzordnung238
2. Kompetenztitel239
3. Garantiemechanismen240
II. Systeme konkurrierender Kompetenzen241
1. Kompetenzordnung241
a) Materien, die vorwiegend dem Zentralstaat zugeordnet sind241
b) Materien, die grundsätzlich von beiden Regelungsträgern wahrgenommen werden können242
c) Materien, die vorwiegend den dezentralen Einheiten zugeordnet sind244
d) Wechselwirkungen und Auswirkungen einer Kompetenzordnung der beschriebenen Kompetenztypen245
2. Kompetenztitel247
3. Garantiemechanismen248
III. Asymmetrische Kompetenzsysteme248
B. Wechselwirkungen zwischen Umsetzungsregime und Normqualität249
C. Schlussbemerkung250
Literaturverzeichnis251
Sachverzeichnis267

Weitere E-Books zum Thema: Ausländerrecht - Asylrecht - Migration

Handbuch Europarecht

E-Book Handbuch Europarecht
Band 2: Europäisches Kartellrecht Format: PDF

Das Wettbewerbsrecht hat in den letzten Jahren tiefgreifende Umbrüche erfahren. Das betrifft die Kartellverfahrens- und die Fusionskontrollverordnung ebenso wie verschiedene…

Handbuch Europarecht

E-Book Handbuch Europarecht
Band 2: Europäisches Kartellrecht Format: PDF

Das Wettbewerbsrecht hat in den letzten Jahren tiefgreifende Umbrüche erfahren. Das betrifft die Kartellverfahrens- und die Fusionskontrollverordnung ebenso wie verschiedene…

Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee

E-Book Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee
Grundlagen und Aufgaben der verwaltungsrechtlichen Systembildung Format: PDF

Verwaltungsrecht soll dem Einzelnen Schutz gewähren und der Verwaltung zur effizienten Erfüllung ihrer Aufgaben rechtlich den Weg ordnen. Dieser Doppelauftrag sieht sich vor neuen Herausforderungen:…

Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee

E-Book Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee
Grundlagen und Aufgaben der verwaltungsrechtlichen Systembildung Format: PDF

Verwaltungsrecht soll dem Einzelnen Schutz gewähren und der Verwaltung zur effizienten Erfüllung ihrer Aufgaben rechtlich den Weg ordnen. Dieser Doppelauftrag sieht sich vor neuen Herausforderungen:…

Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee

E-Book Das allgemeine Verwaltungsrecht als Ordnungsidee
Grundlagen und Aufgaben der verwaltungsrechtlichen Systembildung Format: PDF

Verwaltungsrecht soll dem Einzelnen Schutz gewähren und der Verwaltung zur effizienten Erfüllung ihrer Aufgaben rechtlich den Weg ordnen. Dieser Doppelauftrag sieht sich vor neuen Herausforderungen:…

Weitere Zeitschriften

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

AUTOCAD Magazin

AUTOCAD Magazin

Die herstellerunabhängige Fachzeitschrift wendet sich an alle Anwender und Entscheider, die mit Softwarelösungen von Autodesk arbeiten. Das Magazin gibt praktische ...

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

Demeter-Gartenrundbrief

Demeter-Gartenrundbrief

Einzige Gartenzeitung mit Anleitungen und Erfahrungsberichten zum biologisch-dynamischen Anbau im Hausgarten (Demeter-Anbau). Mit regelmäßigem Arbeitskalender, Aussaat-/Pflanzzeiten, Neuigkeiten ...

Gastronomie Report

Gastronomie Report

News & Infos für die Gastronomie: Tipps, Trends und Ideen, Produkte aus aller Welt, Innovative Konzepte, Küchentechnik der Zukunft, Service mit Zusatznutzen und vieles mehr. Frech, offensiv, ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...