Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Abstract
In der Postmodernen Ethnologie, beginnend in den 1970ern, kam eine gewisse Skepsis gegenüber den bis dato als selbstverständlich geltenden Methoden und den zugrunde liegenden Konzepten auf: Es wurde unter anderem in Frage gestellt, mit welchem Recht der Ethnologe sein 'Studienobjekt' erforschen und seine Ergebnisse - als wahr postuliert - in einer Repräsentation fixieren darf.
Zwar gewann die ethnologische Disziplin durch die Beschäftigung mit diesen problematischen Fragestellungen neue Einsichten, die das Fach nachhaltig und vermutlich unwiderruflich prägten.
Doch muss man sich bewusst sein, dass die meisten postmodernen Ansätze noch immer Diskussionen in den Reihen der Experten auslösen.
Somit wird klar, dass es im Allgemeinen nicht darum gehen kann, eine bestimmte Theorie durch Abwägen von Argumenten als einzig Wahre zu postulieren. Es geht lediglich darum, darzustellen, welche Kontroversen es um bestimmte 'Selbstverständlichkeiten' wie Methoden der Feldforschung - oder gar Feldforschung per se -, wissenschaftliche Repräsentation des Erforschten, und verschiedene Konzepte oder Begrifflichkeiten gibt, und einen eigenen Standpunkt zu entwickeln.
Ich möchte in meiner Abhandlung insbesondere auf das Kulturkonzept eingehen und anhand der in der wissenschaftlichen Literatur geäußerten Kritik, sowie einigen Ansätzen von Befürwortern des Konzepts herausarbeiten, welche Möglichkeiten existieren, mit diesem wissenschaftlichen Konstrukt umzugehen. Oder ist es gar besser, es vollständig aufzugeben? Selbst wenn das der vernünftigere Weg wäre, ist es praktisch überhaupt möglich, das Konzept 'Kultur' abzuschaffen?
Bevor man sich diesen Fragestellungen nähert, gilt es zunächst, die Hauptkritikpunkte zu präsentieren, die gegenüber bestimmten Anwendungen des Begriffs 'Kultur', oder auch dem Konzept an sich geäußert wurden.
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