Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: bestanden, Georg-August-Universität Göttingen (Sozialwissenschaftliche Fakultät ), Veranstaltung: Seminar für Politikwissenschaft, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit zur Magister-Zwischenprüfung beschäftige ich mich mit der Partei Rechtsstaatlicher Offensive,im Folgenden auch Schill-Partei genannt. Nur etwa ein Jahr nach ihrer Gründung im Jahr 2000 gelang der Partei ein überraschender Wahlerfolg bei der Hamburger Bürgerschaftswahl. Gründer Ronald Schill konnte 19,4 Prozent der Wählerstimmen für sich und seine Partei erreichen. Dies war besonders bemerkenswert, da '[n]ie zuvor [...] in der Geschichte der Bundesrepublik eine erst neu entstandene Partei einen derart hohen Erfolg [hatte] erzielen konnte.' In dieser Arbeit gehe ich der Frage nach, aus welchen Gründen der Schill-Partei ein derart schneller Aufstieg möglich war. Ich untersuche, wie es der Partei gelingen konnte, in sehr kurzer Zeit eine hohe Zahl an Wählern zu mobilisieren, und ich arbeite heraus, inwieweit die Person Ronald Schill einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellte. Besondere Brisanz bekommt das Thema durch die weitere Entwicklung der Partei Rechtsstaatlicher Offensive nach dem Erfolg in Hamburg: Der Einzug in den Landtag von Sachsen-Anhalt scheiterte knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Gegen den Willen von Ronald Schill trat die Partei bei den folgenden Bundestagswahlen an und musste mit 0,8 Prozent eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Heute ist die Schill-Partei zersplittert. Ehemalige Mitglieder gründeten unter anderem die Partei Pro Deutsche Mitte. Ich vertrete in dieser Arbeit die Ansicht, dass es nicht nur aufschlussreich ist, die Gründe zu erfassen, aus denen die Partei derart schnell so erfolgreich werden konnte. Es ist ebenso interessant zu beobachten, dass die Partei nach ihrem steilen Aufstieg fast ebenso schnell wieder zu Fall kam. Auf diesen Umstand werde ich in der vorliegenden Arbeit besonders eingehen. Für mich hat der schnelle Abstieg Ronald Schills in die Bedeutungslosigkeit besonders nach der Lektüre des Buches 'Ronald Schill - Alles über ihn und seine Partei' von Carl Gustav Ströhm Erklärungsbedarf. Der Autor des Verlags der Deutschen Konservativen setzt noch 2002 große Hoffnung in die Schill-Partei.Er nimmt einen Gedanken von Franz Josef Strauß auf: Noch während der Kanzlerschaft Willy Brandts [...] hat Strauß das Dilemma erkannt und versucht, die Idee von der 'vierten Partei' ins Spiel zu bringen: Das sollte eine Partei rechts von der Union sein, die - ähnlich wie die CSU in Bayern - das konservative Element der deutschen Wählerschaft ansprechen sollte.
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