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Einsatz des e-Recruitings im Rahmen der Personalbeschaffung: Ein kritischer Vergleich ausgewählter Methoden bei der Bewerbersuche

AutorHeike Nesnov
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl53 Seiten
ISBN9783958205369
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Die Möglichkeiten für Unternehmen, Personal zu beschaffen und damit den Personalbedarf zu decken bzw. für Bewerber, eine neue Arbeitsstelle zu finden, sind vielfältig. Als moderne Form der Personalbeschaffung hat sich neben der Klassischen (Print Recruiting) die virtuelle Personalbeschaffung (E-Recruiting) entwickelt. Online Stellen auszuschreiben oder sich online zu bewerben, ist für viele Unternehmen und Bewerber zur Normalität geworden. Für die meisten Recruiter stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie für die Beschaffung von attraktiven und hochqualifizierten Nachwuchskräften das Internet überhaupt einsetzen. Vielmehr geht es darum, je nach Recruitingzielgruppe die ideale Mischung aus den unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Instrumenten zu finden. Dieses Buch stellt die Möglichkeiten ausgewählter Teilbereiche des Print- und E-Recruitings vor und unterzieht diese einem kritischen Vergleich. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wird abschließend eine optimale Kombination aus den bearbeiteten Instrumenten der beiden Beschaffungsformen für die Akquisition von Hochschulabsolventen und Young Professionals eines Großunternehmens ermittelt.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1.3, Schnelligkeit: Die zeitlich unbegrenzte Aktualisierbarkeit der Anzeigen auf den Online-Stellenmärkten und Unternehmenswebsites führt mitunter dazu, dass die Dauer der Abwicklung von der Schaltung einer Anzeige bis hin zur Einstellung des Mitarbeiters erheblich beschleunigt wird, was in Zeiten immer höher werdender Fluktuationen der Angestellten zu einem strategischen Erfolgsfaktor für das Unternehmen werden kann. Die interaktive Schaltung von Stellenanzeigen auf den Internetseiten der Zeitungen und auf Online-Stellenmärkten ist ein weiteres Mittel, um den Personalbeschaffungsprozess zu beschleunigen. Hierbei kann der Bewerber von der Stellenanzeige über einen Link direkt auf die Website des inserierenden Unternehmens gelangen. Auf diese Weise können Bewerber sich noch schneller über ein Unternehmen informieren. Ein weiterer Vorteil gegenüber der klassischen Personalbeschaffung zeigt sich beim Sourcing durch Online-Stellenmärkte. Der Zeitraum, in dem das Matching-Verfahren durchgeführt werden kann, beträgt Sekunden. Durch die fortschreitende Technisierung, verfügen Personalvermittlungsagenturen inzwischen auch über computergestützte Datenbanken, aus denen sich binnen Sekunden geeignete Kandidaten herausfiltern lassen. Allerdings ist dabei der höhere Kostenfaktor zu berücksichtigen. Der Zeitvorteil der elektronischen Personalbeschaffung macht sich auch auf der Bewerberseite bemerkbar. Mit Hilfe der Suchfunktion eines Online-Stellenmarktes kann sich ein Bewerber in Sekunden alle auf sein Profil passenden Stellenangebote anzeigen lassen. Ebenso kann der Bewerber auf der Website eines Unternehmens auf einen bestimmten Arbeitsbereich zugreifen und sich dort über die vakanten Stellen informieren. Der Bewerber spart sich so den Aufwand des mühsamen Durchblätterns einer Papierzeitung und das aufwendige An- bzw. Durchlesen der Stellenanzeigen. Für den erfolgreichen Einsatz der Suchfunktion ist allerdings die genaue Eingabe des Bewerberprofils nötig, ansonsten bleibt die Suche erfolglos. Neben dem Schnelligkeitsvorteil bei der Anzeigenschaltung bzw. bei der Suche über Dritte, zeigt sich auch beim Eingang der Bewerbungsunterlagen ein Vorteil des E-Recruitings. Während die Versendung der Bewerbungsunterlagen bei der klassischen Personalbeschaffung in der Regel zwei Tage in Anspruch nimmt, dauert die Versendung beim E-Recruiting nur wenige Sekunden. Dadurch gehen die Bewerbungen beim E-Recruiting innerhalb einer kurzen Zeit bei einem Unternehmen ein, was mit zur Verkürzung des gesamten Recruitingprozesses beiträgt. Die Bearbeitungszeit eingehender Bewerbungen macht ebenfalls einen klaren Vorteil der elektronischen Personalbeschaffung deutlich. Für die Verwaltung der Bewerberdaten müssen bei einer Papierbewerbung diese entweder manuell in eine Datenbank eingegeben oder eingescannt werden. Außerdem sind die Vervielfältigung und die hausinterne Versendung wesentlich zeitaufwendiger. Durch den Einsatz online-gestützter Evaluation-tools wird die Bearbeitungszeit der Unterlagen so weit verkürzt, dass dies für ein Unternehmen zu einem erheblichen Vorteil gegenüber Mitbewerbern werden kann. Da die Bewerberdaten für den Einsatz dieser Tools eines bestimmten Formats bedürfen, das bei E-Mails und ihren Anhängen erst durch zeitaufwendiges Umstrukturieren erreicht wird, greifen viele Unternehmen auf Web-Formulare zurück. Nur so kann der Schnelligkeitsvorteil des E-Recruitings ausgenutzt und dadurch vermieden werden, die besten Bewerber an die Konkurrenz zu verlieren. Vor dem Hintergrund des Wettbewerbsfaktors kann der Einsatz von progressiven, schnellen Recruitingmedien unter Umständen überlebenswichtig für ein Unternehmen sein. Durch Schnelligkeit bei der Personalbeschaffung ist es einem Unternehmen zudem möglich, unter Beweis zu stellen, dass es modern und innovativ ist. Auf diese Weise kann es seine Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. Es gibt allerdings immer noch zahlreiche Unternehmen, die zwar über online-gestützte Evaluationtools verfügen, die automatisierte Vorselektion als Teil davon aber gar nicht nutzen. Eingehende Bewerbungen sowohl per Web-Formular als auch per E-Mail werden einfach ausgedruckt und in Papierform an die Manager und Abteilungsleiter weitergeleitet. Der Grund dafür ist die unzureichende Verbreitung und Akzeptanz benutzerfreundlicher Workflow -Systeme. Aus dem Electronic Recruiting wird somit wieder das Snail Mail Recruiting. Auf diese Weise wird der Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen, den das E-Recruiting mit sich bringt, wieder verspielt, indem möglicherweise die besten Bewerber durch zeitoptimierte Konkurrenzangebote abgeworben werden. Des Weiteren bleibt es fraglich, inwiefern die elektronische Personalbeschaffung durch diese Schnelligkeit und die bereits erwähnte Erreichbarkeit von latent wechselwilligen Kandidaten die zunehmende Fluktuationsrate nicht noch unterstützt. Die Bewerber werden durch die Schnelllebigkeit des E-Recruitings quasi dazu ermutigt, ihren Arbeitsplatz öfters zu wechseln. Die Zeiten langer Betriebszugehörigkeiten und überdurchschnittlicher Loyalität sind damit vorüber und die Unternehmen sehen sich vor das Problem ständig abwandernden Know-hows gestellt. Wie bereits bei der Höhe der Kosten und der Verfügbarkeit liegen auch bei der Schnelligkeit die Vorteile eindeutig auf der Seite der elektronischen Personalbeschaffung, durch die sich die Abwicklungsdauer des gesamten Beschaffungsprozesses auf etwa ? reduzieren lässt (von 90 bis 120 Tage beim Print, auf durchschnittlich 30 Tage beim E-Recruiting). Somit kann ein großer Teil der Kosten, insbesondere der Personalkosten, eingespart werden. Dies setzt allerdings den Einsatz aller zur Verfügung stehenden Maßnahmen des E-Recruitings voraus. Neben diesen Vorteilen bleibt die Frage ungeklärt, ob durch diese Schnelligkeit nicht möglicherweise die Fluktuation gefördert wird.
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