Es mutete für Bianka Schüssler wie eine schicksalhafte Bestimmung an, als sie mit Christine Arnim im Zug erst zögerlich, dann aber um so intensiver ins Gespräch kam. Ihr wurde eine Lebensgeschichte anvertraut, die die rohen und gewaltsamen Schattenseiten einer Glück versprechenden Partnerschaft charakterisiert. Was geschieht, wenn Liebe zum Alptraum, wenn Ehe zum Gefängnis wird, wenn Erniedrigung und psychologische Kontrolle die inneren Grundfeste der Persönlichkeit zerstören? Wenn nur noch inneres und äußeres Exil als letzter Ausweg bleiben. Wie geladen und zugleich konstruktiv muss eine Dichtung sein, die beides leistet: Verarbeitung und Neuanfang! Wie reagiert vor allem eine Malerei auf eine derart lebensgetränkte Dichtung? Bianka Schüssler illustriert nicht, sondern parallelisiert. Ihre Malerei ergründet auf ihre Weise, die krisenhaften Potentiale des Lebens und deckt ihre Schattenseiten auf. Kunst und Dichtung verstärken sich und schaffen dem Leser und Betrachter einen erweiterten Standpunkt, eine Einladung zur Reflexion und Kontemplation. Der Buchtitel verspricht daher einen traumhaften Einblick in das menschliche Schicksal, das sich aus seinen selbst gestrickten Fesseln befreien muss.
Christine Arnim wurde 1963 in Norddeutschland geboren und lebt heute mit ihren drei Kindern im Ausland. In ihrer Ehe körperlich und emotional missbraucht, nach der Trennung terrorisiert, sah sie keine andere Chance, als Deutschland zu verlassen, um sich und ihre Kinder zu schützen. In ihren Texten verarbeitet sie diese schwere Zeit.
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