Unterlassungen sind Phänomene, denen in moralischen und juridischen Kontexten eine hohe normative Relevanz zukommt. Sie erweisen sich aber als ausgesprochen sperrig für handlungs- und kausalitätstheoretische Rekonstruktionen und folglich für die normative Bewertung. Aus handlungstheoretischer Perspektive interessiert besonders die Frage, wie die Begriffe 'Unterlassung' und 'Handlung' zueinander stehen: Sind es Kontrastbegriffe, oder schließt der Handlungsbegriff sein negatives Pendant mit ein? Noch weitaus wichtiger für die normative Beschäftigung mit Unterlassungen ist aber die Frage, ob diese Folgen haben können. Carl Bottek argumentiert, dass zwar einerseits keine plausible Kausalitätstheorie vorliegt, andererseits aber die interessanten Theorieangebote keine Schwierigkeiten damit haben, Unterlassungen als kausal relevant anzusehen. Diese Überlegungen sind zum Beispiel für die Bewertung passiver Sterbehilfe von Bedeutung.
Geboren 1980; 2000-07 Studium der Philosophie und Germanistik; 2007 1. Staatsexamen; 2009 MA; 2007-12 Arbeit an der Dissertation; arbeitet seit 2009 an einem Essener Gymnasium.
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