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GO VISTA: Reiseführer Gardasee

AutorGottfried Aigner
VerlagVista Point Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783957338167
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Über das Reiseziel Gardasee 'Als Gott die Welt anmalte, fielen ihm am Gardasee die Farben aus der Hand und ergossen sich über das Land.' Stolz erzählen die Anwohner des Sees, der in die drei italienischen Provinzen Venetien, Lombardei und Trentino gebettet ist, diese Geschichte. Wahrhaftig, beim Anblick der zahllosen Blau-, Grün- und Türkistöne, die der Wechsel von Wind, Wetter und Tageszeit auf das Wasser zaubert, und der Farbenpracht, mit der sich die üppige mediterrane Vegetation an Ufern und Hängen entfaltet, mag man diese Geschichte gern glauben. Vielseitig wie die Farbpalette ist auch die Landschaft des Sees: im Norden alpin, schroff und abweisend, fjordähnlich und mit hohen Steilwänden, zum Süden hin werden aus den Bergen Hügel, die sich in der weiten Po-Ebene verlieren. Im sanften Licht gedeihen hier Palmen, Zitronen, Oliven und Mimosen, die die Luft mit mediterranem Duft schwängern. In wachsender Zahl fallen allsommerlich von nah und fern die Besucher ein, um die herrliche Landschaft zu genießen. Während der Hochsaison jedenfalls braucht man etwas Geduld, wenn auf der Gardesana Orientale und der Gardesana Occidentale - den Panoramastraßen auf der rechten bzw. linken Seite des Sees - die Autoschlange dahinschleicht. Dennoch ist der Gardasee ein paradiesisches Fleckchen Erde geblieben: Nur wenig abseits der großen Touristenzentren lassen sich jeden Tag versteckte Juwelen entdecken. Über den Go Vista Info Guide Gardasee Nach der Chronik, die kurz und prägnant die wichtigsten Daten zur Geschichte liefert, werden im Kapitel Vista Points die an den See grenzenden Orte von Arco bis Valeggio sul Mincio mit Serviceadressen der Highlights und mit Hinweisen auf Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten vorgestellt. Darüber hinaus widmet sich ein Kapitel den Städten Verona und Brescia.

Gottfried Aigner schreibt seit vielen Jahren Reiseführer, neben Zielen in Süddeutschland und auf den spanischen Inseln vor allem über italienische Urlaubsgebiete. Kein Wunder, dass er mit seiner Frau und Kollegin als Zweitwohnsitz das sonnige Dörfchen Musaga über dem Gardasee gewählt hat. In der Reihe Go Vista sind von ihm Mailand, Florenz, Toskana sowie Lanzarote erschienen.

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Leseprobe

Chronik


Daten zur Stadtgeschichte


Ca. 8000Funde von Steingravuren
v. Chr.im Valcamonica (nördlich des Iseo-Sees) gelten als älteste Nachweise menschlicher Existenz in den Tälern der italienischen Südalpen.
Ca. 6000Nach einer Phase klimati-
v. Chr.scher Abkühlung, während der wahrscheinlich menschliches Leben am Alpenrand unmöglich wurde, wird das Gebiet in der Jungsteinzeit durch die Landwirtschaft betreibenden Camuni erneut besiedelt, was ebenfalls durch Steingravuren in der Valcamonica belegt ist.

Grabmal der Scaliger in Verona

2000Erste Besiedlung der Region von Malcésine, Desenzano und
v.Chr.des Ledrosees, durch Funde von Pfahlbautenresten belegt.
1000Die Veneter, die in Oberitalien ansässig waren, werden von
v. Chr.den Hunnen vertrieben.
5.–4. Jh.Die Kelten (Gallier) verdrängen die etruskischen Völker
v. Chr.in die Po-Ebene.
191 v. Chr.Oberitalien (inklusive Garda- und Iseosee) wird zur römischen Provinz Gallia Cisalpina mit dem Zentrum Mediolanum (Mailand).
89. v. Chr.Rom erteilt den wichtigsten Städten Oberitaliens (darunter Brescia und Verona) römisches Bürgerrecht. Unter der Statthalterschaft Julius Cäsars bzw. der Herrschaft seines Nachfolgers Kaiser Augustus entwickeln sich beide Städte zu wirtschaftlichen Zentren am Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen.

Malcésines Wahrzeichen: die Scaliger-Burg aus dem 13. Jahrhundert

Der Dichter Dante Alighieri lebte lange Zeit im Exil in Verona – »Dante und seine Dichtung« (1465) von Domenico di Michelino

4. Jh.Am Gardasee wächst die Zahl der Christen, denen 313
n. Chr.durch das Toleranzedikt Kaiser Konstantins freie Religionsausübung garantiert wird.
395Teilung des Römischen Reiches in Ostrom mit der Hauptstadt Konstantinopel und Westrom, wozu auch Norditalien gehörte, mit der Hauptstadt Rom.
5./6. Jh.Die Völkerwanderung beschert Italien Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen und wechselnder Herrschaften.
452Hunneneinfall in Italien: Die Po-Ebene wird verwüstet, Verona zerstört.
493–553Die Ostgoten beherrschen Italien.
568–774Langobardenherrschaft in Italien, Pavia wird Hauptstadt, Brescia und Verona avancieren zu Herzogsitzen.
774–888774 wird das Langobardenreich vom Frankenkönig Karl d. Großen erobert, der sich mit der eisernen Langobardenkrone krönen lässt. Pavia bleibt Hauptstadt des fränkischen Regnum Italiae, das von Karls Sohn Pippin verwaltet wird. Dieser gründet die Mark Verona, zu der auch der Gardasee gehört.
9.–11. Jh.Otto I. besetzt Oberitalien; Verona und der Gardasee fallen an Bayern. Um 1000 gewinnen einzelne Stadtstaaten an Macht und befreien sich von der Herrschaft der deutschen Fürsten.
12. Jh.Anfang des Jahrhunderts schließen sich die lombardischen Städte zur »Veroneser Liga« (später »Lombardische Liga«) gegen Friedrich I. Barbarossa zusammen. Sie besiegen den Kaiser 1176 in der Schlacht von Legnano und erhalten 1183 im Frieden von Konstanz die Selbstverwaltung.
13.–14. Jh.Ab 1260 beherrscht das Geschlecht der kaisertreuen Scaliger – ihr Familienwappen, die Leiter (scala), findet man noch heute an alten Gebäuden und in Schriftstücken – Verona und die Gebiete am Ostufer des Gardasees. Eine Zeit wirtschaftlicher Blüte setzt ein. Erst 1387 beenden die Visconti aus Mailand die Herrschaft der Scaliger.
Der Dichter Dante Alighieri wird 1302 von den papsttreuen »Schwarzen« Guelfen aus seiner Heimatstadt Florenz verbannt. Die Jahre des Exils, bis zu seinem Tod, verbringt er vor allem in Verona.
1405–1797Venedig erringt die Herrschaft über das Ostufer, 1440 über das Gebiet des gesamten Gardasees (mit Ausnahme Rivas). Für die vorausgehende kriegerische Auseinandersetzung zu Wasser schafft man eigens Galeeren vom Meer über die Berge.
Salò wird Hauptverwaltungsort, ein Capitano del Lago vertritt die Serenissima.
1797–1815Napoleon erobert ganz Norditalien (Lombardei, Ligurien, Venetien), das 1802 zur Italienischen Republik ausgerufen wird. 1803 lässt er sich in Mailand zum König dieser Region krönen.
1814/15Nach Napoleons Sturz verfügt der Wiener Kongress, dass Venetien, Südtirol-Trentino und die Lombardei Österreich unterstellt werden.
1821–61Die italienische Einigungsbewegung, das Risorgimento, erkämpft in blutigen Auseinandersetzungen die Ausrufung des Königreichs Italien unter Vittorio Emanuele II. (1861). 1871 wird Rom zur Hauptstadt deklariert. Der Gardasee bleibt bis zum Ende der Donaumonarchie zum Teil österreichisch.
1919Nach dem Ersten Weltkrieg fällt Südtirol-Trentino (mit Riva) im Friedensvertrag von Saint Germain an Italien.
1922Mussolini erreicht im Anschluss an den Marsch seiner faschistischen Gefolgsleute auf Rom, dass ihm die Regierungsgewalt übertragen wird.
1943Nach seiner Absetzung und Verhaftung im Juli wird Mussolini im September von deutschen Militärs befreit und gründet im von Deutschen besetzten Salò die Repubblica Sociale Italiana.
1945Nach der Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Italien wird Mussolini zusammen mit seiner Geliebten auf der Flucht in die Schweiz erschossen.
1946In Italien wird die Republik ausgerufen.
1970Der italienische Staat wird in 20 Regionen aufgeteilt, die Provinzen Trient, Lombardei und Venetien teilen sich das Gebiet des Gardasees.

Arco, wie Albrecht Dürer es zu Beginn des 16. Jahrhunderts sah (Louvre, Paris)

1992Nach der Ermordung der Richter Falcone und Borsellino ermittelt die Staatsanwaltschaft, um Verflechtungen von Politik und organisiertem Verbrechen aufzudecken: Mani pulite (saubere Hände) wird zum Losungswort.
1993Die politisch rechts stehende Lega Nord, die sich für die Trennung des wohlhabenden Nordens vom wirtschaftlich schwachen Süden einsetzt, gewinnt an Popularität.
1994In Union mit der Lega Nord und den Neofaschisten gelangt die vom Medienpapst Berlusconi gegründete Partei Forza Italia an die Macht, doch bereits nach 226 Tagen im Amt scheitert die Regierung.
1996–98Der konservative Ministerpräsident Dini tritt zurück.
2001Trotz einer Verurteilung wegen Bilanzfälschung wird Berlusconi erneut Regierungschef.
2002Heftige Unwetter im Süden und Osten des Gardasees zerstören Teile der Wein- und Olivenernte.
2003Berlusconi übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft.
2006Bei den Wahlen zum Parlament im April unterliegt das von Berlusconi geführte Bündnis der Rechtsparteien knapp dem Mitte-Links-Bündnis unter Romano Prodi.
2008Nach dem Scheitern der Regierung Prodi und Problemen vor allem in den Kommunen des Südens (z. B. Müllentsorgung in Neapel) bescheren Neuwahlen eine weitere Amtsperiode für Berlusconi.
2009Durch den Zusammenschluss der Rechtsparteien »Forza Italia« und »Nationale Allianz« zur »Popolo della Liberta« (PDL) im März kann Berlusconi, der sich zum Vorsitzenden der neuen Partei wählen lässt, seine Position stärken. Auch die Vielzahl der privaten und politischen Skandale kann sein Ansehen in Italien nicht nachhaltig gefährden.
2010Bei den Kommunalwahlen am 30. März gewinnen Lega Nord und PDL in 13 von 20 Regionen Italiens.
2014Die Übernachtungszahlen der italienischen Gäste sind rückläufig, während die der deutschen leicht zunehmen. Unter den Urlaubern am Gardasee haben die Deutschen einen Anteil von 23,5 Prozent, die deutschsprachigen Gäste machen insgesamt immerhin 30 Prozent aus.
2014Matteo Renzi, ehemaliger...
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