Die einseitige und gefesselte Liebe

Diese Art der Liebe hat wortwörtlich Fesseln in sich. Wenn wir einem Menschen begegnen, dessen Seele wir kennen, sofort oder auch später das Gefühl der Vertrautheit bekommen und uns magisch angezogen fühlen, dann findet hier eine Fortsetzung beider Seelen statt. Je nachdem wie weit wir waren, gehen wir jetzt weiter. Nun kann es sein, dass du auf jemanden triffst, der sehr rational ist. Dieser jemand ist sehr vorsichtig und grenzt sich nicht ab, weil er es nicht gelernt hat. Unser Gefühl findet also keine Begrenzung und darf immer weiter gehen. Wir fühlen uns wie im Himmel. Alles scheint voller Harmonie. Wir glauben schnell, dass es Liebe ist. Ab diesen Zeitpunkt hinterfragen wir nicht sondern überlassen uns unseren Gefühlen. In diesen Moment ist es so, wie wenn ein Schwamm Wasser aufsaugt. Er tut dies automatisch, weil er nicht anders kann, da er sehr trocken ist. Unser Kopf schmiedet schon Zukunftspläne und ist längst verheiratet mit der anderen Person. Durch diese Automatismen von unseren Gefühlen haben wir den anderen nicht richtig wahrgenommen. Wir sind schon angedockt, aber der andere ist im Inneren erst beim Kennenlernen und hat sich überhaupt noch nicht entschieden, wie es weitergeht. Dennoch mag man dich und versucht mit dem Kopf zu ergründen, ob man dir trauen kann. Wir haben hier jemanden, der genau das Gegenteil von uns ist. Wir lassen unseren Gefühlen freien Lauf und denken kaum nach, während der andere den Kopf lebt, die eigenen Gefühle kontrolliert und nicht richtig oder gar nichts spürt. So haben wir hier eine Unausgeglichenheit in der Beziehung. Der andere ist der Schwamm- symbolisch der Kopf -, der unaufhörlich das Wasser als unsere Gefühle der Fürsorge usw. aufnimmt. Für uns fühlt sich das gut an, weil wir aufgefangen werden und uns dort wohlfühlen. Wenn wir über die Vollkommenheit der Liebe hier auf Erden sprechen, dann ist eine verbundene Partnerschaft jeweils zu 50% zum anderen vorhanden. Natürlich schwankt dies auch, je nachdem wie es dem anderen geht und wir uns um ihn kümmern müssen. Dann ist es auch mal 60:40%, aber weiter auseinander geht es kaum. Die gefesselte Liebe ist im Verhältnis 90:10 oder 80:20 anzusehen und kann sich nur einseitig weiterentwickeln. Solch einseitige Verbindung ist wie eine Sucht. Auch wenn uns irgendwann klar wird, dass es einseitig ist, können wir uns nicht sofort lösen. Wer das kennt, gibt unaufhörlich viel, ist sehr tiefsinnig und sucht oft die Schuld dafür, dass es nicht so richtig klappt, bei sich selbst. Die Gefühle haben ihr Eigenleben und sie interessieren sich nicht für uns, sondern nur für ihre Befriedigung. Diese Art der Partnerschaft ist und bleibt einseitig. Auch wenn du dich jetzt lösen willst, dann wird dir das nicht gelingen, da diese Gefühle und ihre Verbundenheit mit der anderen Person wie ein Gummiband ist was uns zurückholt. Akzeptiere diese Erkenntnis und fange an, dies jetzt bewusst zu erleben! Wenn du Kontakt hast zum anderen, dann mache dir das bewusst in dem Gefühl, dich zu lösen! Erkenne den anderen, wie er wirklich ist! Er ist nämlich unreif wie ein Kind. Erkenne die Schauspielerei, die dazu dient, uns etwas anderes zu vermitteln! Glaube, was du siehst, aber misstraue deinen Gefühlen, die nicht dich, sondern den anderen im Visier haben. Geh keinen Gefühlen und Gedanken nach, die meinen, dass du dich noch aussprechen oder dem anderen noch etwas sagen möchtest. Lass es! Denn du wirst keine großen Antworten bekommen, danach aber ein schlechtes Gewissen haben und dann erst recht denken, dass du etwas falsch gemacht hast. Geh auch nicht deiner Wut nach, die mit der Zeit entstehen wird! Fange an, diese Gefühle als Sucht zu sehen und zu verstehen! Behandle sie wie eine Sucht! Um sich zu lösen, ist es wichtig, sich selbst mehr Aufmerksamkeit zu geben. Je liebevoller du dir dein Leben gestaltest, desto leichter wird es gehen. Habe Geduld und akzeptiere deine Verbundenheit! Sieh dies nicht als Feindbild an, sondern als ein Feld des Lernens und der Entwicklung! Lass gedanklich alle Gefühle zu, aber geh ihnen nicht nach und handle! Dein Unterbewusstsein erzählt dir durch diese Gefühle deine Geschichte. Sie sind sich begegnet, um sich weiter zu lösen. Betrachte deine Gefühle genau und du wirst erkennen, wie viel Fürsorge und andere ungesunde Gefühle da sind, die dir nicht gut tun. (Siehe Kapitel "Gefühle als Lehrbuch verstehen") Unsere Gefühle sind stets unterwürfig und sehen den anderen als Nr. 1, uns aber sind unsere Gefühle völlig egal. Sei dir bewusst, dass es kein gutes Ende für diese Beziehung geben kann. Wenn die Gefühle so tief gegenüber dem anderen sind, dann fehlt die Eigenliebe und der Respekt sich selbst gegenüber.

Sich verlieben

Du kennst das bestimmt! Du siehst jemanden und auf Anhieb, findest du ihn oder sie sehr sympathisch und auf einmal hast du Schmetterlinge im Bauch. Es macht dich ganz unruhig und lässt dein Herz höher schlagen. Wenn das passiert, dann erlebst du ein Gefühl, das du so noch nicht kanntest und nicht zuordnen kannst. Dem anderen kann es genauso gehen oder doch ganz anders. Das liegt oft daran, dass diese Menschen sich zwar noch nicht kannten, aber eine Lebensgeschichte mit dieser Seele hatten. Und das Verliebtsein erinnert sich daran. Nur fehlt ihnen genau dieses Wissen darüber, was im Vorleben war. Es kann auch sein, dass sie eine Freundschaft hatten und diese nun fortsetzen möchten oder das der andere der Partner gewesen ist und sie die Partnerschaft weiterführen möchten. Wenn du es schaffst, diese neuen, unbekannten Gefühle einfach zu leben, und nicht mit dem Kopf versuchst, sie verkrampft einzuordnen, dann findest du schon bald heraus, was dir da als Gefühl begegnet ist. Sei ein Pionier, der ohne Analyse des Kopfes dieses neuartige Gefühl entdeckt! Übernimmt der Kopf die Kontrolle, dann läufst du fast immer in die falsche Richtung. Denn der Kopf sagt dann einfach: “Wow, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Folglich muss es Liebe sein.“ Wenn es aber keine Gefühle der Liebe oder partnerschaftliche Gefühle sind, dann erwachst du mittendrin und bist enttäuscht, dass es doch anders ist, als du dachtest. Wenn du das Gefühl so belässt, wie es da ist, und es durch das Erleben ergründest, dann bekommst du Klarheit und bist in der Realität. Verliebtsein heißt, an etwas anzuknüpfen, was noch nicht vollendet ist. Dass heißt, das es eine Geschichte ohne das Wissen und die Erinnerung an das ist, was war.

Wenn wir uns neu begegnen, dann immer so, wie wir uns das letzte Mal im Vorleben gesehen haben. Also nehmen wir an, dass der eine starb und der andere 10 Jahre den Verlust zu betrauern hatte. Je nachdem, wie er diesen Verlust verarbeitet hat, begegnet er der Person im neuen Leben wieder. Das geschieht oft mit Freude, ihn wiederzusehen nach so langer Zeit. Die andere Person hat den Verlust des Partners nicht erlebt. Für sie war das so, als ob sie schlafen ging und jetzt wieder aufwacht. Daher wird sie normal oder unterkühlt reagieren. Also schauen beide aus verschiedenen Perspektiven und sind unterschiedlich weit miteinander. Der eine freut sich ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen und der andere steckt unbewusst noch in ihrer letzten Verbindung. Wahrscheinlich werden sie sich entschließen, nochmals zusammen zu sein, da ihre Verbundenheit noch sehr groß ist. Wenn sich Seelen gar nicht lösen oder sich nicht weiterentwickeln können, kommen sie auch gerne als Geschwister, Elternteil und Kind wieder zusammen, um so ihre gemeinsame Geschichte weiterzuentwickeln. Verliebtsein heißt, dass du das Gefühl nicht kennst. Falls du häufiger erlebst, dass du verliebt bist, dann erkunde es. Es kann aber auch sein, dass es ein Gefühl der Sympathie ist.

Gegensätzliches zieht sich an

Gefühle sind energiegeladene Teilchen und wirken wie Magnete. Sie ziehen nur den Gegenpol an und stoßen gleiche Pole ab. Dadurch erkennen wir den Spiegel, der uns durch den anderen gezeigt wird, oft nicht. Das ist mit Salz zu vergleichen das das Wasser bindet. In Bezug auf deinen Körper entzieht Salz uns Wasser. Zu viel Salz ist ungesund für uns. Dem Salz ist das aber egal. Es folgt nur seinen Gesetzen. Salz ist sehr trocken und Wasser ist genau das Gegenteil davon. Dadurch, dass wir viel Wasser trinken, gleichen wir das aber wieder aus. Und wenn wir das Salz gleichzeitig reduzieren, bekommen wir ein gesundes Maß. Gefühle machen das, was sie am besten können, wenn man sie lässt. So sind viele Gefühle täuschend, wenn wir durch sie zur Empfindung gelangen, dass dies die Liebe unseres Lebens ist. Das Salz möchte das Wasser an sich binden. Je mehr Wasser uns der andere bietet, desto größer wird unser Gefühl in Form von Salz zum anderen. Denn das Wasser ist dann der Nährboden, in dem sich das Gefühl in Form von Salz ausleben darf und es selbst sein kann. Wir unterscheiden hier nicht, ob die einzelnen Gefühle gut oder schlecht sind. Denn alle folgen ihren Gesetze und Eigenschaften. Dieser Einblick soll dir helfen, das Ganze richtig einzuordnen, und so sollst du selbst erkennen, was dir gut tut und was nicht. Wenn unser Gefühl zum anderen wie Salz ist und der andere das...