Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Pädagogisches Institut), Veranstaltung: Schul- und Unterrichtsentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem deutliche Unterschiede in einzelnen Schulen und zwischen den Schulen bei der Leistungsbeurteilung auftraten, Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien dem deutschen Bildungssystem mangelnde Qualität sowie fehlende Vergleichbarkeit schulischer Leistungsergebnisse aufzeigten, wurde der Ruf nach regelmäßiger zentraler Leistungsüberprüfung immer lauter. Bildungspolitische Maßnahmen sollen nun helfen, die aufgefallenen Missstände zu beheben. Gearbeitet wird dabei mit großflächigen Leistungsmessungen, die nicht mehr nur stichprobenartig angelegt sind, sondern einen mehr und mehr flächendeckenden Charakter bekommen und für alle Schülerinnen und Schüler (weiterhin: SuS) verbindlich sind. Zur Diskussion stehen vor allem folgende Formate: bundesdeutsche Schulen müssen sich in naher Zukunft nicht mehr nur mit schulintern praktizierten Parallelarbeiten auseinandersetzen, sondern ebenso mit sogenannten Vergleichsarbeiten bzw. Lernstandserhebungen sowie mit zentralen Abschlussprüfungen nach der Sekundarstufe I und II.
Die Organisation »Schule« befindet sich immer stärker im Wirkungskreis zweier grundlegender Steuerungskonzepte: Die Verbesserung schulischer Arbeitsergebnisse wird einerseits an die Stärkung der Einzelschule und andererseits an die Kontrolle ihrer Resultate geknüpft. Dementspre¬chend sind die an der Organisation »Schule« ansetzenden Neuerungen zum einen an das Steuerungskonzept der Dezentralisierung geknüpft, aber zum anderen ist der Bedeutungszuwachs zentraler Kontrolle hervorzuheben. Bislang konzentrierte sich die schulische Qualitätsdebatte in Deutschland auf die sogenannte Kontext- und Prozessqualität, welche sich einerseits auf Merkmale der schulischen und außerschulischen Umwelt einschließlich der materiellen und personellen Ausstattung befasst und andererseits mit Merkmalen des Unterrichts, der Klassenführung und der Lehrer-Schüler-Interaktion. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt nationaler wie auch internationaler Diskussion mehr auf der fachlichen und überfachlichen Wirkung des Unterrichts und somit auf dessen Qualität. So zeichnet sich ein Paradigmenwechsel in der deutschen Schullandschaft ab von einer bislang eher Input orientierten auf eine nunmehr Output orientierte Steuerung. Durch Vergleichsarbeiten bzw. Lernstandserhebungen und zentrale Prüfungen am Ende der Schullaufbahn soll der Nutzen und die erreichte Qualitätsstufe schulischen Unterrichts erfasst, analysiert und bewertet werden.
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