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Reflexion zu Ernst Tugendhats Kritik an Immanuel Kants Moralkonzept

AutorMarta-Laura Suska
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl21 Seiten
ISBN9783640281398
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Universität Witten/Herdecke, Veranstaltung: Seminar: Moral und Ethik im Kontext, 3 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem 1993 erschienenem Werk 'Vorlesungen über Ethik' (fortan VüE), stellt der Berliner Philosoph Ernst Tugendhat das Problem der Begründung der Moral in den Mittelpunkt. Tugendhat ist auf der Suche nach einer Antwort auf die Fragen: 'Warum Ethik?' und 'was ist Ethik?' . Er sucht nach einer Möglichkeit, Verbindlichkeit in der Moral zu finden, ohne dabei auf religiöse Traditionen zurückgreifen zu müssen. Dabei spielt für ihn die Aktualität einer Auseinandersetzung über Moral und Ethik eine große Rolle, angepasst an Problemstellungen unserer Zeit. Für Tugendhat sind, heute wie früher, Gefühle wie Groll und Entrüstung oder Mitleid die Voraussetzung für moralische Urteile , ein Aspekt, der sich, wie wir noch sehen werden, gänzlich von der Auffassung Kants unterscheidet. Zwei Kapitel seines Buches, die sechste und die siebente Vorlesung, hat Ernst Tugendhat allein der kritischen Auseinandersetzung mit der 'Grundlegung zur Metaphysik der Sitten' (fortan GMS) Immanuel Kants von 1785 gewidmet. Aber auch schon in den vorangehenden Abschnitten entwickelt er grundlegende Einwände gegen das Modell Kants. Dabei konzentriert er sich im Wesentlichen auf zwei vermeintliche Schwachstellen des Kantschen Ansatzes: den Gebrauch des Begriffs des 'Guten' als gleichwertig mit 'vernünftig' und den aus der Vernunft abgeleiteten absolut verpflichtenden Charakter moralischer Normen. Auch die Kantische Begründung des kategorisch verpflichtenden Charakters moralischer Gebote lehnte er ab. Es gebe keine, im Kantschen Sinne, absolute Vernunft; die Idee einer absoluten Begründung von praktischen Regeln sei sogar sinnwidrig und entspräche einer Säkularisierung und Naturalisierung des Gottesbegriffs. Eine apriorische Begründung sei letztendlich nichts anderes als eine pseudoreligiöse Begründung . In der vorliegenden Arbeit möchte ich auf zwei Fragen im Detail eingehen: 1)Welche kritischen Argumente hat E. Tugendhat gegen Kants 'Vernunftmoralprojekt'? 2) Wie reintepretiert Tugendhat Kants drei Formeln des kategorischen Imperativs? Zunächst möchte ich aber das Moralkonzept Immanuel Kants skizzieren.

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