Das ehrenamtliche IT-Bildungsprojekt aus Hamburg schaffte es unter die besten zehn „Leuchtturm-Projekte“.
Die Hamburger Hacker School steht im Finale der Google.org Impact Challenge und hat somit die Chance, eine halbe Million Euro an Fördergeldern zu erhalten. Die gemeinnützig agierenden IT-Experten haben ein ambitioniertes Ziel: Sie wollen Kinder für Informationstechnik begeistern und gleichzeitig Geflüchtete mit IT-Hintergrund in die Wirtschaft integrieren. Dieser Spagat funktioniert mittlerweile so gut, dass der Hacker School für den Finaleinzug 250.000 Euro zugesprochen wurden. Über eine weitere Aufstockung zur halben Million entscheidet sowohl eine Jury als auch eine offene Abstimmung.
Mehr als 2.500 Projekte haben sich für die Impact Challenge angemeldet. Das Hamburger IT-Projekt Hacker School schaffte es unter die besten zehn „Leuchtturm-Projekte“. Zuletzt agierte das Projekt immer erfolgreicher und konnte mehr und mehr Kinder mit Programmieren, Coden und Entwickeln in Berührung bringen. Zudem konnten konkrete Ergebnisse in Sachen Integration erzielt werden.
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Was ist die Google.org Impact Challenge?
Die Google.org Impact Challenge ist ein Förderwettbewerb für gemeinnützige Organisationen und Vereine, der nach 2016 zum zweiten Mal in Deutschland durchgeführt wird. Gesucht werden Ideen, die mit Hilfe digitaler Technologie oder anderer kreativer Ansätze die Arbeit von Organisationen verbessern. Über die besten Ideen stimmt eine Expertenjury und die Öffentlichkeit via Online-Voting ab. Die Gewinner erhalten Preisgelder sowie Unterstützung von Google bei der Verwirklichung ihrer Ideen.
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Steinmeier, Crowdfunding, Integrationspreis: kürzliche Erfolge
„Wir können kaum glauben, was wir im Moment für einen Zuspruch erfahren“, sagt David Cummins, einer von drei Hacker School-Gründern. Anfang des Jahres besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Hacker School, um sich im Zuge seiner Antrittsreise durch die Bundesrepublik persönlich ein Bild dieses Projekts zu machen.
Im April nahm die Hacker School im Rahmen des Deutschen Integrationspreises an einem Crowdfunding teil, das sie erfolgreich beenden konnte. Dort kamen fast 14.000 Euro zusammen. Das erfolgreiche Abschneiden qualifiziert die Hamburger für die nächste Runde im Entscheid um den Deutschen Integrationspreis, die noch aussteht.
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Über die Hacker School
„Ursprünglich haben wir unser Projekt „Hacker School“ gestartet, um einen langfristigen Ansatz gegen den IT-Fachkräftemangel in Deutschland zu bieten. Wir wollten schlicht irgendetwas tun, da Informatik in Deutschland nicht den Stellenwert einnimmt, den sie dringend benötigt. Darum haben wir begonnen, einfache Kurse für elf bis 18-jährige Kinder und Jugendliche zu geben,“ sagt Cummins.
Ziel sei dabei immer, den Spaß in den Vordergrund zu stellen. Denn nur so könne das Interesse an einer späteren IT-Karriere geweckt werden. Bei der Hacker School werden beispielsweise Amazons Alexa, BBCs Microbits und kleine Roboter programmiert.
„Was ich immer wieder am schönsten finde an einer Hacker School-Session, sind die Begeisterung und die Energie, mit der die Kinder bei der Sache sind. Die Transformation von „Ich habe ja keine Ahnung von Computern“ zu „Guck mal, was ICH gemacht habe“ ist einfach großartig“, sagt Andreas Ollmann, ebenfalls einer der Hacker School-Gründer.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde die Hacker School PLUS gegründet, sozusagen ein „Add-On“ des ersten Konzepts. Hierbei werden zusätzlich Geflüchtete gesucht, die Lust haben, an der Seite von einheimischen IT-Spezialisten Kinder für ihr Fach zu begeistern. Über diese Zusammenarbeit sind bereits erste Erfolgsgeschichten entstanden.
„Als Beispiel für unsere Arbeit nennen wir gern Muhamed Lakms, der über die Hacker School an die Kontakte für eine unbefristete Festanstellung gelangt ist. Was er in Syrien gelernt hat – Systemintegration – kann er nun gewinnbringend in Deutschland anwenden“, so Ollmann.
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Ziele der Hacker School
Julia Freudenberg, Hacker School-Projektleiterin, freut sich sehr über den Finaleinzug: „Wir haben in den letzten vier Jahren durch unser eigenes ehrenamtliches Engagement mit viel Arbeit eine gute Grundlage gelegt. Durch die Google Impact Challenge wird uns ermöglicht, unserer Vision näher zu kommen, dass jedes Kind wenigstens einmal mit IT in Kontakt gekommen ist. Wir können durch die Förderung Menschen fest einstellen, die den hauptamtlichen Rahmen um das Ehrenamt bauen und die Gründung weiterer Hacker School-Standorte in ganz Deutschland unterstützen.“
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Modus der Google.org Impact Challenge
Vom 18. Mai bis 6. Juni (23:59 Uhr) wird offen über den Voting-Sieger der „Impact Challenge“ abgestimmt. Dieser erhält eine zusätzliche Förderung von 250.000 – und damit insgesamt 500.000 Euro. Daneben werden aus 100 lokalen Projekten die 50 Sieger bestimmt. Diese erhalten je 20.000 Euro.
Die Stimmen werden online auf g.co/KleineTaten abgegeben. Insgesamt hat jeder Bürger vier davon: eine in der Kategorie „Leuchtturm-Projekte“ und drei in der Kategorie „Lokale Projekte“.
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Die Expertenjury …
… entscheidet über einen weiteren „Leuchtturm“-Gewinner, unabhängig vom offenen Voting. Sie bildet sich aus folgenden bekannten Personen:
– Dunja Hayali, Moderatorin und Journalistin
– Arne Friedrich, Ehemaliger Fußball-Nationalspieler und Stiftungsgründer
– Stefanie Graf, Stifterin und Vorstandsvorsitzende, Children for Tomorrow
– Raul Aguayo-Krauthausen, Aktivist & Medienmacher
– Daniel Jung, Gründer, YouTube Mathe-Rockstar & Bildungsbotschafter
– Verena Bentele, ehemalige Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, 12-fache Paralympics-Siegerin im Langlauf und Biathlon
– Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
– Dr. Ann-Kristin Achleitner, Professorin für Entrepreneurial Finance, Technische Universität München
– Dr. Joana Breidenbach, Mitgründerin von betterplace.org und Gründerin des betterplace lab
– Matthias Scheffelmeier, Mitglied des Führungsteams, Ashoka Deutschland & Europa
– Jacquelline Fuller, Vice President, Google und President, Google.org
– Philipp Justus, Vice President, Google Zentraleuropa
Die Hacker School richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren. Ihr Ziel ist es, den Nachwuchs bereits früh für Informationstechnik zu begeistern. Gute Noten in entsprechenden Schulfächern sind nicht vonnöten. Professionelle Programmierer und Entwickler fungieren als sogenannte Inspirer, die ihr Wissen pro bono an kleine Gruppen weitergeben.
Kontakt
Hacker School
Christian Grollmann
Zeughausmarkt 33
20459 Hamburg
01713244378
christian.grollmann@hacker-school.de