Weltmilchtag (1.06.) – Vegetarierbund zeigt die besten pflanzlichen Alternativen zu Tiermilch
Es gibt viele Gründe, warum Menschen den Konsum von Milchprodukten einschränken oder völlig vermeiden. Tierschutz, Unverträglichkeiten – vor allem Laktoseintoleranz – und weitere gesundheitliche Aspekte sind die häufigsten Motive.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein hoher Milchkonsum weder das Osteoporoserisiko senkt noch die Knochengesundheit von Kindern und Jugendlichen signifikant verbessert. „Zudem gibt es Hinweise darauf, dass der Verzehr von Milch und Milchprodukten das Risiko für die Entstehung verschiedener Erkrankungen erhöhen kann. Hierzu zählen Prostatakrebs, Autoimmunerkrankungen wie Typ 1-Diabetes sowie Adipositas bei Kindern und Jugendlichen“, so Dr. Markus Keller, Leiter des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE).
Der Verzehr von Milch und Milchprodukten ist für die menschliche Gesundheit nicht zwingend notwendig. „Eine ausreichende Kalziumversorgung kann auch durch regelmäßigen Konsum von kalziumreichen pflanzlichen Lebensmitteln, wie Sesam(mus), Nüssen und Mandeln, Grünkohl und Amaranth, sowie kalziumreichen Mineralwässern und angereicherten Pflanzenmilchen sichergestellt werden“, so der Ernährungswissenschaftler weiter.
Viele Verbraucher wissen nicht, wie groß die Auswahl an pflanzlichen Tiermilchalternativen ist, und dass diese zum Kochen und Backen gleich wie Tiermilch verwendet werden können. Sebastian Zösch, Geschäftsführer des Vegetarierbund Deutschland (VEBU): „Die Vielfalt an pflanzlicher Milch bietet nicht nur Menschen mit Unverträglichkeiten oder vegan lebenden Menschen eine gesunde und abwechslungsreiche Alternative zu Tiermilch.“
Der Vegetarierbund zeigt die besten Tiermilch-Alternativen
Sojamilch
Sojamilch ist die bislang am weitesten verbreitete Alternative zu Tiermilch. Sie sieht aus wie Mich und ist genauso vielfältig einsetzbar. Sojamilch wird aus Sojabohnen hergestellt und hat einen hohen Proteingehalt, wenig Fett (2 Prozent) und ist cholesterinarm. Abhängig von der Marke kann Sojamilch mit Zusatzstoffen angereichert sein und schmeckt dementsprechend unterschiedlich. Es gibt sie mittlerweile in zahlreichen verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie Vanille, Schokolade, Banane oder Latte Macchiato. Sojamilch kann zu Joghurt, Schlagobers, Majonäse, Eis, Pudding und Tofu weiterverarbeitet werden. Sojamilch ist vegan und eignet sich so auch für Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz).
Getreidemilch
Getreidemilch wird aus fermentiertem Getreide oder aus Mehl hergestellt, z.B. aus Reis, Hafer, Dinkel, Roggen oder Einkorn. Viele Supermärkte bieten mittlerweile auch Mixgetränke an, wie Soja-Reis-Drinks. Der Nährwert ist abhängig von der verwendeten Getreideart und kann mit dem von Kuhmilch in Bezug auf Vitamine und Mineralstoffe verglichen werden, nicht jedoch auf den Gehalt an Proteinen. Getreidemilch enthält wenig gesättigte Fettsäuren und keine Laktose; sie ist daher bei Laktoseintoleranz zu empfehlen. Ein weiteres Plus: Die Produktion von Getreidemilch belastet die Umwelt weniger als die Herstellung von Kuhmilch oder der Transport von Sojabohnen, soweit diese nicht lokal angebaut werden.
Mandelmilch
Mandelmilch ist eine weitere gesunde Alternative zu Tiermilch, die man auch leicht selber herstellen kann. Mandelmilch kann entweder aus gequollenen, blanchierten und geschälten Mandeln hergestellt werden, indem diese mit Hilfe eines Mixers in Wasser zerkleinert werden. Eine andere Option ist weißes Mandelmus (das in Reform- und Naturkostläden erhältlich ist) in Wasser aufzulösen. Der Geschmack erinnert an flüssiges Marzipan.
Kokosmilch
Kokosmilch wird vorzugsweise zur Zubereitung von Reisgerichten und Süßspeisen verwendet. Sie gibt den Gerichten einen typisch exotischen Geschmack. Aufgrund des hohen Fettgehaltes hat Kokosmilch eine eher cremige Konsistenz.
Bezugsquellen
Neben Bioläden und Reformhäusern bieten heutzutage fast alle größeren Supermärkte und Drogeriegeschäfte eine Auswahl pflanzlicher Milchalternativen an.
Haltung von Milchkühen
Viele sogenannte „Milchkühe“ leben auf Spaltenböden in Ställen. Während weibliche Kälber meist für die künftige Milchproduktion getrennt von der Mutter aufgezogen werden, werden die männlichen Kälber oft schon am Tag nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und zur Produktion von Kalbsfleisch gemästet. Heutige Milchkühe sind oft so überzüchtet, dass sie deutlich mehr Milch geben, als natürlich wäre. Dies führt zu schmerzhaften Euterentzündungen (Mastitis), welche mit Medikamenten behandelt werden müssen.
Der VEBU ist die größte Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Seit ihrer Gründung 1892 wirkt die Organisation mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit darauf hin, den Fleischkonsum in der Gesellschaft deutlich zu senken sowie die pflanzenbetonte Lebensweise als attraktive Alternative möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.
Kontakt:
Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU)
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