Der japanische Wissenschaftler Motoichi Ohtsu erhält den Julius Springer Prize for Applied Physics 2009 für seine Pionierarbeit im Bereich der Nanophotonik

Der diesjährige Julius Springer Prize for Applied Physics (Julius Springer-Preis für angewandte Physik) wird Professor Motoichi Ohtsu für seine Pionierarbeit und Grundlagenforschung im Bereich der Nanophotonik und Nahfeldoptik sowie der Entwicklung innovativer Geräte, Erfindungen und Systeme im Bereich der Nanophotonik verliehen. Ohtsu ist ein weltweit renommierter Wissenschaftler im Bereich der Optik und eine der führenden Persönlichkeiten auf diesem Gebiet. Der mit 5.000 US$ dotierte Preis wird am 22. September 2009 anläßlich der European Conference on Optical Communication (ECOC) in Wien, Österreich, verliehen.

Die Nanophotonik nutzt über ein optisches Nachfeld die lokale elektromagnetische Wechselwirkung zwischen nanometrischer Materie. Zur Analyse dieser Wechselwirkung entwickelte Motoichi Ohtsu eine quantenoptische Theorie auf Basis des Konzepts der „Dressed Photons“, bei dem beide Systeme nicht mehr durch unabhängige Eigenfunktionen beschrieben werden können. Ohtsu hat seine Arbeit der Aufstellung dieser neuen Theorie und der Entwicklung entsprechender Anwendungen gewidmet. Sein wesentlicher Beitrag liegt nicht nur in der Überwindung der Beugungsgrenze des Lichts sondern auch in der Erkenntnis, das innovative Optik-Wissenschaft und -Technologie mit sich konventionell ausbreitendem Licht unmöglich wäre. Die Forschung des japanischen Wissenschaftlers Ohtsu im Bereich der Nanophotonik besitzt das Potenzial, die Telekommunikationsindustrie durch störungsfreie Hochgeschwindigkeitsgeräte mit geringem Energiebedarf zu revolutionieren.

„Die Anforderungen an eine fortschrittliche Kommunikation in der nahen Zukunft erfordern verbesserte Informationsverarbeitungssysteme und optische Telekommunikationssysteme, optische Aufzeichnungsmedien mit hoher Speicherdichte, hochauflösende Displays und optische Ein-/Ausgabeschnittstellen“ sagt Professor Motoichi. „Bei der Umsetzung dieser Anforderungen ist die Entwicklung nanophotonischer Geräte ein wesentlicher Forschungsbereich, der von der Industrie vor kurzem anerkannt wurde.”

Motoichi Ohtsu promovierte am Tokyo Institute of Technology im Bereich Elektrotechnik. Derzeit ist er Professor im Department of Electrical Engineering and Information sowie Direktor des Nanophotonics Research Center, beides an der Graduate School of Engineering der Universität Tokio. Er hat 420 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, fast 90 Gastvorträge auf internationalen Konferenzen gehalten und ist Autor, Mitautor oder Herausgeber von mehr als 50 Büchern.

Mit dem Julius Springer Prize for Applied Physics werden Wissenschaftler anerkannt, die einen überragenden und innovativen Beitrag im Bereich der angewandten Physik geleistet haben. Seit 1998 wird der Preis jährlich durch die Editors-in-Chief des Springer-Journals Applied Physics A – Materials Science & Processing und Applied Physics B – Lasers and Optics verliehen.

Springer (www.springer.com) ist ein international führender Wissenschaftsverlag, der hochwertige Inhalte in innovativen Informationsprodukten und Dienstleistungen publiziert. Der Wissenschaftsverlag ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. Im Bereich Science, Technology, Medicine (STM) veröffentlicht das Unternehmen jährlich etwa 2.000 Fachjournale, mehr als 6.500 neue Bücher und die weltweit umfangreichste eBook Collection.

Der Preis wird Motoichi Ohtsu am 22. September 2009, 19.00 Uhr anläßlich der European Conference on Optical Communication (ECOC), im Donauturm Wien, Österreich verliehen.

Pressekontakt: Renate Bayaz, Tel.: +49-6221-487-8531, renate.bayaz@springer.com

Wien/Heidelberg, 15. September 2009