Mediation im öffentlichen BereichHomo Faber war gestern: Umweltingenieure und Geoökologen proben konstruktive KonfliktbearbeitungMEDIATOR GmbH zieht eine positive Bilanz für das erstmalig im Sommersemester 2013 an der Berliner Beuth-Hochschule angebotene Seminar „Beteiligungsverfahren / Procedures of Participati-on“ und für die bereits zum dritten Mal in Folge durchgeführte Lehrveranstaltung „Partizipation in der Umweltplanung“ an der Uni Potsdam. Folgeveranstaltungen sind aufgrund der positiven Resonanz in 2014 geplant.
Komplexe Großbauvorhaben wie Stuttgart 21, der Flughafen BER oder der Ausbau der Energie- bzw. Stromnetze zeigen: Überall dort, wo viele Einflussfaktoren und die Interessen unterschiedlichster Stakeholder aufeinander prallen, sind Konflikte vorprogrammiert, die zu Beeinträchtigungen oder gar zum Stillstand des politisch-administrativen Systems führen können. Die Realität zeigt, dass rasch Konflikte eskalieren können, wenn neben der technischen und ökonomischen nicht auch die soziale und ökologische Dimension einer Entscheidung adäquat berücksichtigt wird.

Dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen und angehenden Umweltingenieuren Handlungskompetenzen für eine konstruktive Konfliktbearbeitung zu vermitteln, war das Ziel des Seminars „Beteiligungsverfahren / Procedures of Participation“, an dem Bachelorstudenten des Studiengangs Umweltingenieurwesen (Bau) der Berliner Beuth Hochschule im vergangenen Sommersemester erstmalig teilnahmen. Ähnlich wie für die Parallelveranstaltung „Partizipation in der Umweltplanung“ an der Universität Potsdam legt die Lehrbeauftragte der MEDIATOR GmbH, Dipl.-Ing. Beate Voskamp, Wert auf ein grundsätzliches Verstehen und Anwenden von kooperativen Konfliktregelungsverfahren. „Gerade Ingenieure profitieren davon, ihr technisches Wissen um Kompetenzen für Kommunikation und Partizipation zu ergänzen. Denn eine gelingende Stakeholderkommunikation wird zukünftig noch wichtiger für den Erfolg von Veränderungsprozessen im öffentlichen Bereich werden“, sagt Seminarleiterin Voskamp. Analysen aus Praxisfällen wie der Verfahrensvergleich des Schlichtungsprozesses Stuttgart 21 mit dem Mediationsverfahren für den Flughafen Wien gingen mit dem Besuch von aktuellen Beteiligungsprojekten wie dem Workshop zum Stromnetzausbau des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. oder einer öffentlichen Veranstaltung zu Renaturierungsmaßnahmen von Berliner Gewässern einher. Zusammen mit wissenschaft-lichen Erkenntnissen aus Sozial- und Kommunikationswissenschaften bildeten sie den abwechslungsreichen Inhalt der Lehrveranstaltung mit den Schwerpunkten:

– Ziele, Funktionen und Nutzen von Partizipation
– Rechtliche Grundlage und Einsatzmöglichkeiten partizipativer Verfahren
– Beteiligte und Betroffene und ihre Rolle im Planungsprozess
– Methoden, Verfahren und Evaluation von Partizipation, Mediation und Moderationsprozessen.

Im Gegensatz zu den oft noch im klassischen Frontalunterricht durchgeführten Lehrveranstaltungen galt es in diesem Seminar, die Idee des Dialogs und der Beteiligung selbst zu erleben. „Angehenden Umweltingenieuren wie uns, die sich mit ihren Planungen meist im öffentlichen Raum bewegen und damit zwangsläufig in die Lebensbereiche vieler Menschen eingreifen, wurden die Potenziale und der Nutzen vor Augen geführt, frühzeitig Beteiligte und Betroffene einzubinden und adäquate Vorgehensweisen zum Umgang mit Projektsteuerungs- und kommunikativen Herausforderungen an die Hand zu bekommen“, lautet die positive Bilanz eines Kursteilnehmers. Dem Ziel, zukünftig Konfliktbearbeitungsprozesse strukturiert und praxisnah gestalten sowie gemeinsam mit Betroffenen und Beteiligten tragfähige Lösungen erarbeiten zu können, sind die Studenten mit dieser Veran-staltung ein gutes Stück näher gekommen.

Über die MEDIATOR GmbH
Die MEDIATOR GmbH ist seit 20 Jahren in den Bereichen Mediation im öffentlichen Bereich, Wirtschaftsmediati-on, Dialogverfahren, Gestalten von Veränderungsprozessen, Konfliktberatung, Verhandlungshilfe sowie Trainings und Ausbildungen im deutschsprachigen Raum erfolgreich tätig.
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