Eine unglaublich schöne Geschichte über das glückliche Ende eines an Krebs erkrankten Menschen und dessen Lebensretter…..
Mein Bruder Christian ist mit 20 auf die deutsche Knochenmarkspende aufmerksam geworden, als sie an seiner Schule dazu aufgerufen haben, Stammzellen für eine kleines Mädchen zu spenden. Sie wollten helfen…. also ließen er und seine Kollegen sich typisieren. Das ging ganz leicht durch einen Abstrich im Mundraum mit einem Wattestäbchen.
Leider kam niemand von ihnen in Frage. 5 Jahre später jedoch erhielt mein Bruder einen Anruf. Er komme als potentieller Spender für einen Menschen, der an Krebs erkrankt sei, in Frage.
Nach einem Aufklärungsgespräch über die Möglichkeiten einer Spende und eventuelle Nebenwirkungen stimmte er einer Spende zu. Viele denken heute noch, dass die Entnahme der Stammzellen mit einer schmerzhaften Operation verbunden sei. Das Verfahren, für das mein Bruder vorgesehen war, heißt periphere Stammzellenspende. Er musste sich dafür 1 Woche lang Wachstumsfaktoren spritzen (ähnlich wie Thrombosespritzen). Dadurch können sich die Blutstammzellen im Knochenmark vermehren. Der Überschuss an Stammzellen gelangt dann in die Blutlaufbahn. Nach der Woche ist er nach Köln ins Krankenhaus gefahren, wo man ihm am linken Arm Blut abgenommen hatte, die Stammzellen herausfilterte und das überschüssige Blut durch einen Zugang am rechten Arm wieder zurückgab. Die ganze Prozedur dauerte insgesamt nicht länger als 4 Stunden; danach durfte er das Spendezentrum verlassen. Bis auf ein paar grippeähnliche Symptome ging es meinem Bruder gut.
Wohingegen ein Mann am anderen Ende der Welt durch die Hölle ging und seine Familie und Freunde um ihn bangten und
gemeinsam für ihn beteten. Die Stammzellen gingen an einen 46-jährigen Mann aus Louisville, Kentucky – Sam. Er war das 2.
Mal an Krebs erkrankt und dieses Mal half nur noch eine Stammzellentransplantation. Es stand wirklich schlecht um ihn.
Aber es bestand eine Chance.
Die – wie er sagt – von Gott gegebene zweite Chance, wollte er nutzen.
Durch eine Bestrahlung und Chemotherapie wurde Sams krankes Knochenmark zerstört und sein blutbildendes System vor der
Transplantation gezielt ausgeschaltet. Daher gab es für ihn ab einem gewissen Punkt keinen Weg mehr zurück. Hätte mein
Bruder sich zur gleichen Zeit gegen die Spende entschieden, hätte Sam das nicht überlebt. Christian musste zwei Mal
Dokumente unterzeichnen, dass er sich genau darüber im Klaren ist.
Der Tag an dem Sams Immunsystem heruntergefahren wurde, wird Tag X genannt. Durch die spezielle Therapie wurde Sams
Knochenmark soweit geschädigt, dass es keine neuen Blutzellen mehr bilden konnte. Die Spenderstammzellen wurden ihm
dann direkt über den zentralen Venenkatheter zugeführt, ähnlich wie bei einer Bluttransfusion. Über den Blutkreislauf finden
die Zellen dann ihren Weg in die Knochenmarkräume und siedeln sich dort an. Sam hat die Ärzte immer wieder gefragt:
„Woher wissen die Zellen, was zu tun ist?“
Sie wissen es, von ganz alleine. Und sie haben auch bei Sam den Weg gefunden und dafür gesorgt, dass die Blutbildung sich neu entwickelt und neue Blutzellen produziert.
Sam musste aber so einiges ertragen, (künstliche Ernährung, geschwollene Zunge und Füße) doch all die schlimmen Nebenerscheinungen und die starken Schmerzen hat er ausgehalten und gekämpft. Nach einer langen Zeit in Isolation ging es ihm stetig besser und er konnte bald nach Hause. Ein Jahr später durfte er bei der Hochzeit seines Sohnes dabei sein und die Air Force Auszeichnung seiner Tochter miterleben.
Und all das Dank einer einfachen Stammzellenspende meines Bruders. 2 ½ Jahre mussten Beide darauf warten, bis sie mehr voneinander erfahren durften. Sie wussten bis dahin nur das Alter und das Geschlecht. Sam und seine Frau Donna nahmen sofort Kontakt mit Christian auf. Sie haben viele Stunden miteinander geskypt. Schon bald ergab sich die Gelegenheit für Christian, Sam und Donna in Louisville zu besuchen.
Also flog ich zusammen mit meinem Bruder nach Louisville. Ganz aufgeregt stiegen wir aus dem Flugzeug und gingen den Flughafenkorridor entlang. Ganz konzentriert darauf, wo die Gepäckausgabe ist, übersah ich Sam fast. Christian jedoch war schon auf dem Weg zu ihm, um ihn endlich in die Arme zu nehmen. Was die Beiden in dem Moment gefühlt haben, wissen nur sie – aber es muss ein unbeschreibliches Gefühl gewesen sein.
Gemeinsam haben wir dort ein paar wundervolle gemeinsame Tage verbracht, die wir wohl nie wieder in unserem Leben vergessen werden. Wir haben so unglaublich tolle und starke Menschen kennen gelernt, die – obwohl sie an Krebs erkrankt sind – die Hoffnung nicht aufgeben. Sie sind in der schwersten Zeit füreinander da, um gemeinsam miteinander zu lachen und zu weinen. Ich bitte Euch: lasst Euch registrieren. Helft einem Menschen. Schenkt ihm ein neues Leben. Gebt ihm die Möglichkeiten noch mehr wunderbare Momente mit seinen Freunden und seiner Familie auf dieser Welt zu erleben. Seine eigenen Kinder aufwachsen zu sehen und sie durch alle schwierigen, aber auch schönen Zeiten begleiten zu können.
Die vielen wundervollen Gelegenheiten mit der Familie und den Freunde zusammen zu sein; die eigene Hochzeit, Spaziergänge im Park, eine schöne Reise oder jeden Tag gesund aufzuwachen und in das Gesicht seines Partners blicken zu dürfen. Einfach all die Kleinigkeiten, für die wir den Blick verloren haben. All die Momente, die das Leben doch überhaupt erst lebenswert machen.
Helft einem Menschen, wie mein Bruder es getan hat und schreibt Eure eigene wundervolle Geschichte.
Sam und Christian besitzen fortan eine gemeinsame DNA und Stammzellen – sie sind wortwörtlich Blutsbrüder.
Sie sind jedoch weit mehr als das, sie sind auf ewig miteinander verbunden….
Andrea Rennertz
Mönchengladbach Mennrath
Schauen Sie das Video des Nachrichtensenders WAVE News an:
weitere Geschichten über die erfolgreiche Knochenmarkspende und die beeindruckenden und herzergreifenden Entwicklungen lesen Sie hier:
Zwei „Blutsbrüder“ und die Knochenmarkspende
Vor gut acht Jahren spendete Klaus Kaiser aus Sachsen-Anhalt sein Knochenmark. Der leukämiekranke James Chippendale aus Dallas bekam es, wurde gesund. Der Amerikaner machte sich auf die Suche nach dem unbekannten Spender, fand ihn und inzwischen feiern sie nicht nur gemeinsam Geburtstag
Wolfsburg: Mit seinem Knochenmark rettete Matthias Schnauder (42) einem Texaner das Leben.
Blutsbrüder: Dennis Freund rettet amerikanischem Feuerwehrmann das Leben
Diese Geschichte könnte auch einem Hollywoodfilm entsprungen sein. Ein an Leukämie erkrankter amerikanischer Feuerwehrmann trifft seinen deutschen Lebensretter, und die beiden werden dicke Freunde. Doch diese Story hat ihren Ursprung nicht in Hollywood, sondern im beschaulichen Marl.
Marion Filzmoser besiegt die Leukämie
Nordenhamerin findet ihren „genetischen Zwilling“ für die Knochenmark-Spende Die 43-Jährige ist noch geschwächt. Ihr Immunsystem baut sich erst langsam wieder auf.
Chemieparkmitarbeiter rettete Amerikaner das Leben
MARL Diese Geschichte könnte auch einem Hollywoodfilm entsprungen sein. Ein an Leukämie erkrankter amerikanischer Feuerwehrmann trifft seinen deutschen Lebensretter, und die beiden werden dicke Freunde. Doch diese Story hat ihren Ursprung nicht in Hollywood, sondern im beschaulichen Marl.
Blutsbrüder durch Zufall
Ingolstadt Ingolstadt/Nassenfels (DK) Vor gut zwei Jahren hat Reinhard Brandl Stammzellen gespendet. Der Empfänger ist heute gesund – und lebt nur wenige Kilometer vom Bundestagsabgeordneten entfernt. Noch dazu sind die beiden verwandt.
Brüder im Blute nach Knochenmarkspende
23. September 2011 11:27 Uhr, Birgit Bürkner Michael E. rettete Arne G. mit einer Knochenmarkspende das Leben. Jetzt sind beide beste Freunde
Knochenmark-Spende rettet Berliner Tischler: Krebs besiegt!
Eine „Blutsbrüderschaft“ bekämpft den Krebs
Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Jeder fünfte Patient sucht vergeblich nach einem passenden Spender. Dietmar Karcz hat seinen „genetischen Zwilling“ gefunden: Mit einer Knochenmark-Spende hat Sebastian Mette ihm das Leben gerettet. Er ist einer von rund zwei Millionen Bundesbürgern, die in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registriert sin
Augsburg: Das erste Treffen nach der Transplantation
Manfred Jaretzki hat Gerhard Anders mit einer Stammzellentransplantation das Leben gerettet. Drei Jahre später begegnen sich die zwei Männer zum ersten Mal.
Julians Blut hat Gabriel gerettet
uni-klinik Eine Stammzellen-Spende heilte den Brasilianer. Jetzt lernten sich die „Blutsbrüder“ kennen.
Lebensretter und Geretteter spielten um eine Million Euro
Michael Pollmüller verdankt Michael Heske sein Leben: Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass Heske seinen leukämiekranken Namensvetter mit einer Knochenmarkspende gerettet hat. Am Mittwochabend traten die beiden Blutsbrüder bei Jörg Pilawas Fernsehshow „Rette die Million!“ gemeinsam an.
„Die letzten drei, vier Kilometer, die waren schon echt heftig“, gibt Joachim Görlitz zu. „Magenprobleme, Übelkeit. Vielleicht lag’s an der Verpflegung während des Laufs – zu viel kalte Cola auf Bananen.“ Im strömenden Regen absolvierte der 42-jährige Bechener am Sonntag in Köln seinen ersten Marathon.
Rethwischer hat Blutsbruder in USA
Holcim-Mitarbeiter für Knochenmarkspende geehrt / Er verhilft einem 64 Jahre alten US-Amerikaner zu einem neuen Leben
Marler Knochenmark rettete Amerikaner das Leben
Marl. Wir lieben Batman, Spiderman, Superman, weil sie tapfer sind, weil sie losflitzen wie der Teufel, wenn andere in Not sind, weil sie Leben retten ohne nachzudenken. Und dann seufzt es vernehmlich aus der Realität: Ist ja alles Fiktion.
Plötzlich einen Bruder bekommen
RHEINE Vier Jahre lang hat Gregor mit der tückischen Krankheit gekämpft. Vier Jahre, in denen er nicht nur einmal um sein Leben bangen musst. Und letztlich hat er die Leukämie besiegt. Dank seines zähen Willens, aber vor allem auch wegen Ralf Rabbers.
Wie genau läuft eine Stammzellspende ab?
Viele Menschen fürchten eine Operation am Rückenmark, dies ist eine tragische Verwechslung! Das Rückenmark bleibt in jedem Fall unberührt, in 80 % der Fälle wird die im Beitrag erwähnte periphere Stammzellentnahme über das Blut durchgeführt, ambulant und ohne Narkose. Lediglich die restlichen 20 % erfordern einen operativen Eingriff, in dem Stammzellen aus dem Beckenkamm entnommen werden. Wer sich mit dem Gedanken trägt, einem Menschen die lebensrettende Stammzellspende zu ermöglichen, findet hier weitere Informationen über den Ablauf und die Voraussetzungen dieser Lebensspende:
WAS PASSIERT NACH DER REGISTRIERUNG?
WENN SIE ALS SPENDER IN FRAGE KOMMEN
ABLAUF EINER STAMMZELLSPENDE
ABLAUF EINER STAMMZELLSPENDERSUCHE
VORURTEILE UND FAKTEN