Der Fußboden weiß, wann Hilfe alarmiert werden mussDie demografische Entwicklung beschert uns in Zukunft eine wachsende Anzahl älterer Menschen. Durch die medizinischen Errungenschaften sind diese erfreulicherweise oftmals in der Lage, sich selbst in den eigenen vier Wänden zu versorgen. Wichtig wird in diesem Zusammenhang ein Sturzerkenner, da Senioren ofmals nach Versterben des Partners alleine leben. Die Forscher des Frauenhofer Instituts entwickelten ein System, das in den Boden integriert werden kann und nicht mobil am Körper getragen werden muss.

Fraunhofer-Forscher entwickeln rettenden Fußboden

Fraunhofer IGD stellt CapFloor in Berlin vor System steht zur Unterstützung der Sturzerkennung zur Verfügung
(Mynewsdesk) Gerade bei Senioren erhöht sich mit dem Alter die Unfallgefahr. Stürze gehören zu den häufigsten Ursachen von schweren Verletzungen. Fraunhofer-Forscher haben mit CapFloor ein System entwickelt, das bei der Erkennung von Stürzen hilft.

(Darmstadt/Rostock/Graz) Auch mit 80 Jahren noch in den eigenen vier Wänden wohnen, mobil und unabhängig bleiben, ist das Ziel vieler Senioren. Häufig leben sie allerdings allein und sind bei Unfällen auf fremde Hilfe angewiesen. Bisherige Systeme funktionieren meist über tragbare Notrufknöpfe, die ständig am Körper mitzuführen sind. Diese können aber leicht vergessen werden und im Notfall nicht greifbar sein.

Mit CapFloor dagegen setzen die Fraunhofer-Forscher auf eine Lösung, welche flexibel unter üblichen Bodenbelägen, wie Parkett oder Teppichen, angebracht werden kann. „Der Vorteil gegenüber mobilen Sturzerkennern ist, dass das System nicht am Körper getragen wird und somit nicht stört, nicht vergessen oder versehentlich ausgelöst werden kann“, erklärt Tobias Große-Puppendahl vom Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für angewandtes Visual Computing. Die unsichtbare Technologie unter dem Teppich sei zudem preisgünstig und einfach zu warten, da keine Elektronik, sondern nur Drähte unter dem Bodenbelag zum Einsatz kommen.

Das funktioniert dann so: Ein Senior stürzt in den eigenen vier Wänden. Sensoren registrieren über Drähte unter dem Fußboden die Bewegung und unterscheiden zwischen Stehen, Sitzen und Liegen. Sie können dabei auch einen Sturz lokalisieren und automatisch einen Notruf an eine Servicezentrale absetzen. Diese verständigt nach einer erfolglosen Rückmeldung bei der betroffenen Person den Rettungsdienst.

Die Anwendungsbereiche von CapFloor sind vielseitig. Sie reichen von der Unterstützung bei der Sturzerkennung in Privatwohnungen oder Pflegeeinrichtungen über eine Einbruchserkennung bis hin zur Evakuierung eines Gebäudes. Bei dem kommende Woche in Berlin beginnenden 7. Deutschen AAL-Kongress (21. bis 22. Januar) stellt das Fraunhofer IGD auch CapFloor vor. In ersten Pilottests hat sich CapFloor bereits als alltagstauglich erwiesen. Vielleicht ist das System in einigen Jahren bereits Standard in jeder Wohnung.

Weitere Informationen:

http://conference.vde.com/aal/
http://www.igd.fraunhofer.de/ima

 

Gerade bei Senioren erhöht sich mit dem Alter die Unfallgefahr. Stürze gehören zu den häufigsten Ursachen von schweren Verletzungen. Forscher des Fraunhofer IGD haben mit CapFloor ein einsatztaugliches System entwickelt, das bei der Erkennung von Stürzen hilft. In ersten Pilottests hat sich CapFloor bereits als alltagstauglich erwiesen.

 

Das Fraunhofer IGD ist die weltweit führende Einrichtung für angewandte Forschung im Visual Computing. Visual Computing ist bild- und modellbasierte Informatik. Hierzu zählen Graphische Datenverarbeitung, Computer Vision sowie Virtuelle und Erweiterte Realität.

Das Fraunhofer IGD entwickelt Prototypen und Komplettlösungen nach kundenspezifischen Anforderungen. Die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IGD verwenden, erfassen und bearbeiten Bilder und Graphiken für alle denkbaren computerbasierten Anwendungen.

Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Fraunhofer IGD haben direkten Bezug zu aktuellen Problemstellungen in der Wirtschaft. Das Anwendungsspektrum der Konzepte, Modelle und Praxislösungen ist sehr vielfältig aber auch spezialisiert. Es reicht von der Virtuellen Produktentwicklung über Medizin, Verkehr bis hin zu multimedialem Lernen und Training.

Gemeinsam mit seinen Partneruniversitäten forscht das Fraunhofer IGD an verschiedenen Schlüsseltechnologien und arbeitet mit Unternehmen unterschiedlichster Industriesektoren zusammen. Das Fraunhofer IGD hat neben dem Hauptsitz in Darmstadt weitere Standorte in Rostock, Graz und Singapur. Es beschäftigt mehr als 200 (vollzeitäquivalente) feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Etat beträgt über 17 Millionen Euro.

Kontakt:
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Konrad Baier
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+49 6151 155-146
konrad.baier@igd.fraunhofer.de
www.igd.fraunhofer.de