Arbeit und Selbstwert im Alter
In einer Zeit, in der Menschen länger leben und über das traditionelle Renteneintrittsalter hinaus arbeiten wollen oder müssen, zeigt das ungewöhnliche Geschäftsmodell von Vita Needle Company, Massachusetts, wie erfolgreich die Beschäftigung vornehmlich älterer Arbeitnehmer ist – und zwar für alle Beteiligten.
Das ausführlich vorgestellte Portrait der Anthropologin Caitrin Lynch über das amerikanische Unternehmen ist ein mehrdimensionales Beispiel für eine andere Sichtweise auf die Arbeitswelt. Flankiert wird die Geschichte der Nadelfabrik von Informationen zur deutschen Situation für Rentner, inkl. praktischer Tipps, was zu tun ist, wenn der Ruhestand naht. Ein Mutmach-Buch für die Arbeit nach der Pensionierung.
Dazugehören, geschätzt und gebraucht zu werden, wer möchte das nicht?! Diese zentralen Bedürfnisse aller Menschen sind unabhängig vom Alter – eben auch vom in Deutschland definierten Rentenalter mit 67 Jahren. Für die meisten von uns ist der Arbeitsplatz der Ort, an dem wir uns mit unseren individuellen Talenten, Fähigkeiten und Erfahrungen einbringen. Arbeiten ist eine der wichtigsten Formen gesellschaftlicher Teilhabe und trägt vielfach zu einem gesunden Leben bei. Warum muss die Option, in seinem Beruf weiterzuarbeiten, ab einem bestimmten Alter – und das abrupt – wegfallen, wenn Menschen doch Arbeiten können und wollen? Viele für beide Seiten nützliche Ressourcen fallen dadurch von heute auf morgen weg. Der Stillstand, den der Begriff „Ruhestand“ impliziert, rückt ältere Menschen vom einen auf den anderen Tag an den Rand der Gesellschaft. Für andere Senioren beginnt hingegen eine aktive, selbstbestimmte Lebensphase.
Die „Alten“ von heute sind fitter denn je, vielen macht ihre Arbeit Spaß, sie möchten ihre jahrzehntelangen Erfahrungen nutzen und weitergeben. Während Politiker um die Festsetzung des Rentenalters diskutieren, spielt Arbeit – im Sinne von Erwerbstätigkeit – für viele auch in Deutschland im höheren Alter eine wichtige Rolle. Wenn diese veränderte Situation in unserem Land nicht gesehen wird, stürzen immer mehr Menschen im Rentenalter in ein emotionales, soziales Vakuum. Was nun? Was tun? Das Nichtmehrgebrauchtwerden macht oft krank. Und bei der teils geringen Rente brauchen immer mehr Ältere das Geld, um leben zu können.
Die Autorin und Wissenschaftlerin Caitrin Lynch nimmt die Leser mit in die Welt der erfolgreich produzierenden Nadel-Fabrik, in die sie selbst über Jahre eingetaucht ist. In ihrer Studie schildert sie den Alltag der „Rentner GmbH“. Diese beispielhafte und weltweit einzigartige Geschichte gilt seit langem als ein international beachtetes Vorbild für die Wieder- und Weiterbeschäftigung alter Mitarbeiter. Das Modell regt zum Nachdenken an, jedoch die Nachahmer fehlen. Woran liegt das? Loring Sittler beleuchtet eindrucksvoll die Hindernisse wie die rechtlichen Hürden und liefert Informationen für eine Verbesserung der Erwerbsbeteiligung älterer Menschen in unserem Land. Die Zeit ist auch angesichts des demografischen Wandels reif für tiefgreifende Veränderungen unseres Begriffs von Arbeit und Alter. Dieses Buch mit DVD macht Mut und passt mit seinen vielen praktischen Tipps genau in diese Zeit.
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