Der Klimaschutz ist das beherrschende Thema dieser Tage. Durch die strengen Vorgaben der Politik ist die Autoindustrie gezwungen, sich auf alternative Antriebe umzustellen.
Warum werden neue Antriebsarten für die Autohersteller immer wichtiger?
Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher, Hitze- und Flutkatastrophen als Folge des schwächeren Jet-Streams nehmen bedrohliche Ausmaße an. Die Bundesregierung hat für den Verbrenner ein klares Ausstiegsdatum festgesetzt, die Automobilindustrie muss sich also auf alternative Antriebe konzentrieren.
Warum kann es sinnvoll sein, sich als Hersteller nicht nur auf eine Antriebsart zu konzentrieren?
Grundsätzlich gilt für neue Technologien, dass sie störanfällig sind. Vieles wird sich zwar mit der Zeit regeln, aber es entstehen auch neue Probleme, die aktuell noch nicht absehbar sind. Besonders das Käuferverhalten ist kaum vorhersehbar. Angesichts der höheren Kosten für E-Autos spielt auch die zukünftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft eine Rolle. Wenn der Verbraucher mit Unsicherheiten konfrontiert ist, sinkt seine Bereitschaft, für die Mobilität höhere Ausgaben zu akzeptieren. Auch die weitere technische Entwicklung der Antriebsarten kann zu Veränderungen führen. Auf Dauer könnte sich also durchaus ein Wechsel ergeben, von der E-Mobilität hin zur Wasserstoff-Technik oder zu den E-Fuells.
Welche Vorteile/Nachteile haben Batterieantriebe im Auto?
Im Vergleich mit einem herkömmlichen Verbrenner fällt zunächst auf, dass der E-Antrieb die verfügbare Energie wesentlich effektiver in Bewegungsenergie umwandelt. Außerdem nutzen Elektromotoren die beim Abbremsen entstehende Energie, wenn sie in den Generatorbetrieb schalten, der die Akkus auflädt.
Das hohe Drehmoment bewirkt außerdem, dass ein E-Auto schon aus dem Stand hohe Beschleunigungen erreicht. Dieser Vorteil wird durch den Umstand unterstützt, dass ein mehrmaliges Schalten und Kuppeln entfällt, wie es bei herkömmlichen Motoren üblich ist. E-Fahrzeuge verfügen also über ein zusätzliches Potential für eine dynamische Fahrweise, bieten aber gleichzeitig einen hohen Fahrkomfort.
Flüsterleise und wartungsarm
Der Fahrer profitiert bei einem E-Antrieb auch von den geringen Fahrgeräuschen. Die Fahrzeuge sind äußerst leise, was auch Fußgänger und Anwohner entlastet. Dies trägt besonders bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten zu einer höheren Lebensqualität für alle Beteiligten bei.
Beim elektrischen Antrieb entfallen einige Baugruppen, die beim Verbrenner üblich sind. Tank und Benzinpumpe werden überflüssig, ebenso das gesamte Auspuffsystem. Auch für das Schaltgetriebe und die Starterbatterie haben E-Antriebe keine Verwendung mehr, wie auch für den Anlasser oder die Lichtmaschine. Damit reduzieren sich die Serviceleistungen und die Wartung, womit sich ein zusätzlicher Kostenvorteil ergibt.
Die Nachteile der E-Antriebe
Für viele Verbraucher sind die hohen Anschaffungskosten ein Gegenargument. Auch die Preise für E-Autos der Mittelklasse sind höher als bei ihren traditionellen Konkurrenten. Zwar versucht der Staat mit Kaufprämien dieses Manko auszugleichen, ob aber letztlich jeder Kunde aus Umweltgründen tiefer in die Tasche greifen will, bleibt abzuwarten.
Außerdem kann der Verbrennungsmotor auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Das E-Auto hingegen steckt, sind wir realistisch, noch in den Kinderschuhen. Auch dies ist ein Grund, der den Käufer an der Sinnhaftigkeit der Investition zweifeln lässt.
Denn ein wesentliches Problem ist die relativ geringe Reichweite der Elektrofahrzeuge. Die Industrie meldet zwar regelmäßig Verbesserungen, die jedoch meist nur gering ausfallen. Besonders das Recyceln der Stromspeicher aber lässt den schlimmen Verdacht aufkommen, das E-Auto können am Ende doch eine hohe Belastung für die Umwelt mit sich bringen – ganz im Gegensatz zu den hohen Erwartungen der Umweltschützer.
Welche Vorteile/Nachteile haben E-Fuel-Antriebe im Auto?
Synthetische Kraftstoffe sind ein weiteres Mittel, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Sie ersetzen die herkömmlichen Kraftstoffe, die bereits bestehende Infrastruktur bleibt aber im Wesentlichen erhalten. Auch die Motoren können ohne Modifizierung weiter genutzt werden, insgesamt also eine hohe Einsparung von Kosten und Ressourcen. Die E-Fuels zeigen sich besonders in den Bereichen im Vorteil, wo eine Elektrifizierung nicht möglich ist. Das gilt besonders für den Flugverkehr, aber auch beim Transport schwerer Lasten.
Die Nachteile: Hoher Energiebedarf
Die Herstellung der synthetischen Kraftstoffe unterliegt einem hohen Energiebedarf. Angenommen man setzt nur die erneuerbaren Energien ein, dann reicht das in Deutschland vorhandene Potential nicht aus. Die Folge wird sein, dass die E-Fuels im Ausland hergestellt und den deutschen Tankstellen zugeliefert werden.
Welche Vorteile/Nachteile haben Wasserstoff-Antriebe im Auto?
Der Antrieb mit Wasserstoff arbeitet komplett ohne Emissionen, nur Wasserdampf verlässt den Auspuff. Der Wirkungsgrad ist außerdem doppelt so hoch wie beim Verbrenner. Die Technologie bleibt aber nur umweltfreundlich, wenn ausschließlich regenerativer Strom – aus Sonne, Windkraft oder Wasserkraft – zum Einsatz kommt.
Die Nachteile: Kosten bei der Produktion
Die Produktion ist allerdings teuer und außerdem energieintensiv. Zur Zeit sind für die Brennstoffzellen noch hohe Kosten zu veranschlagen, der Aufbau einer Tankinfrastruktur wird ebenfalls erhebliche Investitionen verursachen.
Wohin geht der aktuelle Trend und wie könnte sich dieser noch verändern?
Zur Zeit sind die elektrischen Antriebe durchaus im Vorteil, nicht zuletzt wegen der Kaufprämien. Ob dieser Trend aber dauerhaft Bestand hat, kann nur die Zukunft zeigen. Andere Länder zeigen sich wesentlich offener als Deutschland in Bezug auf die vorhandenen Potentiale der unterschiedlichen Techniken. Kommt es in China, Indien oder Japan zu einer höheren Akzeptanz einer der anderen Antriebsarten, wird die Position des E-Autos auch hierzulande hinterfragt werden. Nicht zuletzt können technische Neuerungen jederzeit Zweifel aufkommen lassen und neue Orientierungen nahelegen.
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