Elektrizität ist dabei die klar dominierende Brandursache. Jeder dritte Brand ist darauf zurückzuführen. In diesem Segment verursachen die Elektrogeräte mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Brände. Defekte Elektroinstallationen waren in 28 Prozent der Untersuchungen Auslöser. Menschliches Fehlverhalten ist mit 17 Prozent die zweitgrößte Gefahrenquelle. Dazu gehören Unachtsamkeit und Fehleinschätzungen. Zum Beispiel werden heizende Geräte wie Öfen, Herde, Bügeleisen oder Wäschetrockner oft unbeaufsichtigt betrieben, glühende Zigaretten vergessen oder leicht entzündliche Stoffe geraten zu nah an Geräte oder Leuchtmittel, die sich erhitzen. Das Risiko, einen Brand zu erleiden, ist nicht zu unterschätzen: Jährlich werden den Versicherern in Deutschland rund 200.000 Brände gemeldet.
Tipps zur Brandverhütung
Jeder kann die Hauptursachen für Brände in seinem persönlichen Umfeld beeinflussen. Deswegen empfiehlt das IFS: Große Geräte wie Herd, Spülmaschine oder Wäschetrockner sollten nur betrieben werden, wenn jemand anwesend ist und eine Fehlfunktion bemerken kann. Weiterer Schaden kann am besten vermieden werden, wenn man nach Gebrauch von Elektrogeräten den Stecker herauszieht. Beim Kauf sollte man auf Prüfzeichen wie TÜV, GS oder VDE achten. Werden Kerzen und Zigaretten angezündet, sollten sich die Nutzer stets über die potenzielle Gefahr einer offenen Flamme bewusst sein und sich entsprechend umsichtig verhalten. „Ganz generell sollte jeder Haushalt mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Brände werden so viel früher entdeckt und das kann Leben retten“, unterstreicht Drews.
Erfahrung aus über 10 Jahren
Die Schadendatenbank des IFS wird seit mehr als 10 Jahren geführt und enthält mittlerweile über 13.500 detailliert untersuchte Brandschäden. Sie ist damit bundesweit einzigartig.
Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Institut hat inzwischen eine über 130 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Münster, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.
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Bildquelle: Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung