Frauen, die einen Dammschnitt erhielten, nahmen an einer Online-Befragung teil. Die Antworten werden hier kommentarlos abgebildet:
Im Folgenden listen wir die erhaltenen Antworten auf die jeweiligen Fragen wörtlich auf. Zur besseren Übersicht haben wir diese teilweise thematisch geordnet. Die Originalantworten sind jeweils kursiv gehalten. Daran schließen wir jeweils Erläuterungen und/oder Zusammenfassungen an.
1. Wann und wo war die Geburt deines Kindes?
Klinik Ort (freiwillig) Jahr
Niedersachsen 1974 | Bayern 2016 |
Niedersachsen 1981 | Niedersachsen 2016 |
Keine Angabe 1992 | Niedersachsen 2016 |
Thüringen 2011 | Niedersachsen 2016 |
Keine Angabe 2011 | Keine Angabe 2016 |
Keine Angabe 2013 | Bayern 2017 |
Bayern 2014 | Bayern 2017 |
Niedersachsen 2014 | Brandenburg 2017 |
Niedersachsen 2015 | Niedersachsen 2017 |
Bayern 2016 | Niedersachsen 2017 |
21 Frauen berichten von ihren Klinikgeburten. Bei einer Teilnehmerin begann die Geburt im Geburtshaus. Der Zeitraum erstreckt sich von 1974 bis 2017.
2. Kannst du dich noch erinnern, was du während deiner Schwangerschaft über das Thema Dammschnitt erfahren hast?
Informationen zum Dammschnitt im Geburtsvorbereitungskursus:
– Ja, wurde gut informiert
Im Geburtsvorbereitungskurs:
- häufig nicht nötig, kann durch geeignete Position vermieden werden.
- Wird durchgeführt, wenn es „notwendig“ ist. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht und bin nicht davon ausgegangen, dass ich so etwas benötige.
- Kurze Information während des Geburtsvorbereitungskurses.
- Dass die Hebammen heutzutage keinen mehr machen (nur in Notfällen), sondern lieber „reißen lassen“- und wenn ein Schnitt durchgeführt werden würde, so wäre er nicht schmerzhaft, da man diesen auf Wehenhöhepunkt macht.
- Alternative zum Riss, vermeidbar durch guten Dammschutz der Hebamme.
- Unumgänglich bei Saugglocke, leichter zu nähen als Riss, der heilt eher schlechter.
- Vereinfachung für Ärzte… (unleserlich)… reißen lassen.
- Meine Hebamme erzählte von Kaffeewickeln, Dammmassage, richtiger Geburtsposition, ich dachte damals noch, dass ich im Geburtshaus entbinden werde und hatte mich total auf die Hebamme verlassen.
- Dass er eigentlich nicht mehr gemacht wird.
- Dass ggf. ein Dammschnitt gemacht wird, weil ein Dammriss sehr schlecht verheilt.
- Ja, im Geburtshaus. Da ging es darum, dass dort Dammschnitte seltener gemacht werden.
- Lieber lässt „man“ heute reißen, nur wenn nötig – und weh tut es nicht.
- Im Geburtsvorbereitungskurs sagte meine Hebamme, dass diese heutzutage vermieden werden und, dass man den Damm eher reißen lassen würde.
Wenig oder keine Information:
- Nicht viel, Thema wurde nicht behandelt.
- Geburtsvorbereitungskurs: nichts/Bücher: nur selten…, wenn er gemacht würde, nicht schlimm…
- Ich wurde nicht aufgeklärt, habe im Internet viel gelesen.
- Nichts.
- Nicht viel.
- Nicht viel. Ich wurde nicht aufgeklärt. Ich dachte, dass Dammschnitte selten gemacht werden.
- Keinerlei Information.
Sonstige Antworten:
- Ich bin selbst Ärztin und weiß Bescheid, war dagegen, aber dachte, ich werde gefragt.
- Durch die erste Geburt mit Dammschnitt kannte ich das Thema.
Aus den Antworten geht hervor, dass Informationen aus unterschiedlichen Quellen bezogen werden:
Hebammenkursus, Internet, Bücher, Ausbildung, Erfahrung beim ersten Kind. Ein Drittel (7 Frauen) geben an, wenig oder keine Informationen erhalten zu haben. Eine Frau fühlt sich gut informiert.
Zur Häufigkeit des Dammschnitts:
Die Informationen aus Vorbereitungskursen beinhalten mehrheitlich, dass der Dammschnitt selten gemacht werde und eigentlich nicht mehr üblich sei.
Voraussetzungen für die Durchführung eines Dammschnitts:
Nur wenn notwendig; bei Saugglockeneinsatz; als Alternative zum Dammriss, da der Schnitt besser heile.
Bagatellisierende, abwehrende Informationen:
Häufig nicht nötig; könne durch richtige Position und Dammschutz vermieden werden; heutzutage nicht mehr üblich; weh tue es nicht.
Zum Heilungsprozess konträre Informationen:
Eine Frau erfährt, der Dammriss würde schlechter heilen. Die übrigen Aussagen betonen, der Dammriss heile leichter.
Vorstellungen der Frauen:
„Ich habe nicht gedacht, so etwas zu benötigen“; „dachte, ich werde gefragt; habe mich total auf die Hebamme verlassen“; „dachte, der Dammschnitt würde selten gemacht“.
3. Wurdest du unter der Geburt auf den bevorstehenden Dammschnitt vorbereitet?
Ergebnis: 17 Frauen: Nein
3 Frauen: Ja
1 Frau: keine Angabe
4. Hast du einem Dammschnitt zugestimmt?
Zusammenfassung der Antworten, ob einem Dammschnitt zugestimmt wurde (Mehrfachnennungen):
4 Frauen hatten zugestimmt, jedoch nicht schriftlich.
2 Frauen hatten zugestimmt, weil Dammschnitt Bestandteil eines Klinikformulars war.
1 Frau vermutet, dass bei ihr ein Hinweis im Klinikformular enthalten war.
13 Frauen hatten weder mündlich noch schriftlich zugestimmt.
1 Frau lehnt ausdrücklich einen Dammschnitt ab und beschreibt detailliert die Missachtung ihres Willens durch die Ärztin.
1 Frau äußert, keine Ahnung zu haben.
1 Frau macht keine Angabe.
5. Hast du erfahren, warum bei dir ein Dammschnitt durchgeführt wurde?
5.1 Wenn ja, wie lautete die (medizinische) Begründung?
Größe des Kindes:
- Ich habe angefangen zu reißen, der Kopf des Kindes war zu groß, 37 cm.
- Mir wurde nichts gesagt, nur, dass meine Tochter zu groß war.
- Hebamme meinte nach der Geburt, „weil sich das Kind groß angekündigt hat“.
- Operative Intervention: Vakuumextraktion aus Beckenboden.
Unklare Angaben:
- Angeblich wäre der Damm ohne den Schnitt gerissen.
- Angeblich war das Kind in Gefahr, in der Akte habe ich aber nichts gefunden.
- Die Hebamme hatte etwas dazu gesagt. Ich muss gestehen, ich habe es mir nicht gemerkt. Ich war glücklich, dass mein Baby gesund war, dass die Geburt vorüber ist und dass es mir gut geht.
- Nicht sofort. Nur, weil ich mit einer Klage gedroht habe. Die Hebamme sagte, schlechte Herztöne und der Arzt, weil mein Damm straff war.
5 Frauen bekamen mehrdeutige bzw. gegensätzliche Antworten.
1 Frau hat die Aussage der Hebamme vergessen.
Zusammenfassung zu 5.1. zur (medizinischen) Begründung:
12 von 21 Frauen erhielten keine Begründung für einen Dammschnitt.
3 Aussagen: das Kind sei zu groß gewesen.
Bei einer Geburt war mit der Saugglocke interveniert worden.
5.2 Wenn nein, was vermutest du war der Grund für den Dammschnitt? (Mehrfachnennungen)
Vermutete oder tatsächliche Erschwernisse lagen beim Kind:
- Er lag quer im Geburtskanal.
- Das Kind lag mit dem Gesicht nach oben.
- Sie war sehr schwer und groß.
- War notwendig, da das Baby ansonsten nicht durch passte und die Kräfte schwanden.
- Fehlende oder nicht schlüssige Vermutungen:
- Sie wollten mir „helfen“, da ich keine Kraft mehr hatte… Jedoch war ich „überall“ gerissen, trotz Schnitt.
- Unter der Geburt wurde irgendwann mal was von „ich mache jetzt einen
- Dammschnitt“ gesagt, das war aber mehr als Info am Rande ohne Möglichkeit erwähnt. Da meine Tochter mit „Kristellern“ und Pumpe aus mir herausgezerrt wurde, sollte er wohl als Sollbruchstelle dienen.
- Absolut keine Ahnung (2 Nennungen)
- Dass ggf. ein Dammschnitt gemacht wird, weil ein Dammriss sehr schlecht verheilt.
Unklare/fehlende Vermutungen:
Nein (2 Nennungen)
Fragezeichen (2 Nennungen)
Keine Angabe (8 Nennungen)
Zeitdruck, Beschleunigung der Geburt und andere Vermutungen:
- Keine Zeit oder die Hebamme war in ihrer Routine und wusste nicht, wie der Damm geschützt/erhalten werden kann.
- „Training“ der Assistenzärztin oder baldiger Feierabend der Hebamme (machte nicht mal mehr die U1). Ich war 2,75 Stunden in der Klinik von Eintreffen bis Geburt, nach 40 min Austreibungsphase sollte der Wehentropf ran (Wehen alle 2-3 min, aber eher unter 1min), als ich das ablehnte, wurde 10 min später der Dammschnitt empfohlen. Dachte, dem Kind geht es schlecht. Hatte aber lt. Geburtsbericht „nur“ 1er Dips in den Wehen. Kind hatte Apgar 9/10/10)
- Angeblich schlechte Herztöne, aber das CTG war verrutscht und mein Kind hatte APGAR 9/10/10 und pH 7,35. Die Hebamme schien unerfahren und ungeduldig zu sein. (Es war auch spät abends.)
- Ungeduld, lange Geburt, Routineeingriff; es wurde noch nicht mal angekündigt.
- Meine Hebamme, die mich im Wochenbett betreute, war entsetzt, als ich von der Geburt berichtete und sie war sich sicher, dass der Dammschnitt nur gemacht wurde, um die Geburt zu beschleunigen, denn in dieser Nacht waren alle Kreißsäle besetzt und es gab viele Blasensprünge. Auch ich kam erst spät in einen Kreißsaal. Außerdem bekam ich Wehenmittel, was wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre. Ich hätte mir gewünscht, dass ich im Stehen hätte entbinden dürfen und mein Damm Zeit bekommen hätte, sich zu dehnen. Die Geburt lief sonst völlig ohne Komplikationen und ich war ganz ohne Angst und vertraute auf meinen Körper. Der Dammschnitt war sicher nicht nötig.
- Zeitdruck (Schichtende, Kaiserschnitt bei anderer Pat. anstehend), Personalmangel (für mehrere Geburten gleichzeitig). Schlimmer war noch die 2malige Kristellerhilfe, die gegen meine ausdrückliche Ablehnung gemacht wurde. Resultat hoher Scheidenriss, fast verblutet, 1 Std. Nähversuch ohne richtige Betäubung, dann OP in Vollnarkose.
- Routine: Routine („Werkzeug“ war bereits bei Verlegung in den Kreißsaal zurecht gelegt),
- Zeitersparnis.
- Routine.
- Wird in H. offensichtlich routinemäßig gemacht. (keine Freundin ohne…) Als ich nachgefragt habe, waren Hebamme/Arzt erstaunt, dass ich das hinterfrage.
Abschließende Bemerkung:
17 von 21 Frauen sind auf Vermutungen angewiesen, weil sie über die Notwendigkeit eines Dammschnitts nicht sachgerecht informiert wurden und beim Personal keine Handlungsorientierungen erkennbar waren.
5.3 – 5.5 Zur Dammversorgung und 5.6 Wo war dein Baby in dieser Zeit? Wurdest du genäht? Mit örtlicher Betäubung? Mit Narkose? Wo war dein Baby in dieser Zeit?
Ergebnis (Mehrfachnennungen):
Bei 9 Frauen lag das Kind während der Wundversorgung auf der Brust der Mutter. Eine dieser Frauen schreibt, sie habe währenddessen vor Schmerz geschrien, danach sei noch eine OP in Vollnarkose gemacht worden.
Bei 7, evtl. 8 Frauen wurden durch die Dammversorgung Mutter und Kind voneinander getrennt.
6 Frauen haben Erinnerungslücken und können nur unsichere Angaben darüber machen, wo ihr Kind während der Wundversorgung war.
5 Kinder sind während der Wundversorgung auf dem Arm ihres Vaters.
1 Kind war auf dem Arm der Hebamme.
Anmerkungen zur Bedeutung für den Bondingprozess:
Der Dammschnitt hatte für mehr als die Hälfte der Mütter und Kinder Trennungserlebnisse zur Folge. Wegen der erforderlichen Wundversorgung wurde das Bonding zwischen Mutter und Kind gestört. Ein Kind muss auf dem Bauch seiner Mutter aushalten, die „vor Schmerz geschrien“ hat. Das wirft ein Licht auf die für das Kind überfordernde Situation, auf dem Bauch seiner schreienden Mutter liegen zu müssen und danach wegen der OP von ihr getrennt zu werden.
6. Welche Gefühle zum Dammschnitt hattest du damals, gleich nach der Geburt und im Wochenbett?
- Es tat 8 Wochen weh, hatte 5 Monate Probleme.
- War eklig.
- Oh nein! Warum?
- Es hat sehr dolle gespannt.
- War nicht nötig, Köpfchen war bereits fast geboren, entwürdigend, große Hilflosigkeit, bis zum Nähen lag ich über 1 Std unbedeckt im Kreißsaal, der Arzt musste nacheinander die Frauen in den anderen Zimmern nähen.
- Dass ein Dammschnitt extrem/unbeschreiblich schmerzhaft ist, warum sie zweimal geschnitten hat (hatte nochmal nachgeschnitten), fühlte mich unwohl/unsicher/verstört/alleine.
- Hätte gerne darauf verzichtet, wusste aber, dass es bei meiner Geburt nicht vermeidbar war.
- Kein Gefühl, ich hatte auch keine Schmerzen.
- Unverständnis.
- Mit so heftigen Schmerzen und Beeinträchtigungen hatte ich nicht gerechnet.
- Unendliche Schmerzen, ohne zu wissen, was überhaupt passiert ist. Als mich eine Ärztin zur Nachsicht geholt hatte, wurde mir nur gesagt, dass sie mich nicht im Bett untersuchen könne, dafür wären die Verletzungen zu tief. Damals wusste ich noch von nix und dachte, ich bin ein Jammerlappen wegen der Schmerzen.
- Während der Geburt war ich entsetzt darüber, da ich dachte, der Kleine ist mit der nächsten Wehe da. Im Wochenbett hatte ich großen Ärger damit, da sich ein Hämatom an der Stelle bildete und ich zwei Wochen nicht sitzen konnte und schlimme Schmerzen hatte. Außerdem sind seit der Naht die Schamlippen nicht mehr symmetrisch.
- Hass, Wut, Schock. Ich hatte explizit gesagt, dass ich keinen möchte und war mir sicher, dass sie dann auch nicht schneiden.
- Ich hatte Tage, da wollte ich wegen der massiven Schmerzen (+Scheidenriss) nicht mehr leben. Wut, Enttäuschung, Hass, Fassungslosigkeit, fühlte mich wertlos, da ich nicht gefragt, bzw. meine Ablehnung nicht toleriert wurde, taub.
- Wochenlange Schmerzen, mehr als beim Dammriß beim ersten Kind.
- Nicht so schlimm wie beim ersten Kind, ich war vorbereitet.
- Gleich nach der Geburt war ich traurig, dass ich nicht fähig war, ohne Dammschnitt zu gebären. Es kam mir unnatürlich vor. Im Wochenbett vermutete meine Hebamme, dass der Dammschnitt gemacht wurde, um den Kreißsaal frei zu machen. Daraufhin fühlte ich mich als Opfer. Ich fühle mich nicht „operiert“, sondern verletzt, ja sogar wie zerstört, da die Narbe bleibt und ich Angst habe, dass sie bei der nächsten Geburt reißt. Außerdem fühle ich mich wie ein Objekt, meine Wünsche wurden nicht gehört. Ich warnte andere Schwangere, musste mir aber immer anhören, dass ich mich doch nicht beschweren soll, ich soll doch froh sein, dass nichts Schlimmeres bei der Geburt passiert ist und es dem Kind gut geht. Schon im Wochenbett war klar, dass die nächste Geburt unbedingt ohne Ärzte erfolgen soll. Ich fühlte mich den Ärzten schutzlos ausgeliefert und unterlegen.
- Ich habe nicht verstanden, was mit mir passiert ist. Die Geburtshelfer haben nicht gesagt, welche Eingriffe und warum sie gemacht wurden. Ich fand es extrem respektlos. Nach der Geburt hatte ich starke Schmerzen.
- Ich war unendlich wütend, weil ich nicht gefragt wurde und niemand etwas gesagt hat. Außerdem war die Narbe schlecht genäht und ich hatte viele Schmerzen und Probleme.
- Ich fühlte mich vergewaltigt. Es waren 5 oder 6 Schnitte und taten extrem weh (ich weiß nicht, was da betäubt wurde). Die Wunde heilte auch sehr schlecht und mir graute davor, meinen verstümmelten Körper zu sehen.
Abschließende Bemerkung:
Die Spannbreite der Gefühle unmittelbar nach der Geburt reicht von Akzeptanz (1 Nennung) bis hin zu Entsetzen, Unverständnis, Wut- und Hassgefühlen. Unbedeckt eine Stunde liegen gelassen zu werden oder Gefühle wie bei einer Vergewaltigung verdeutlichen, dass es hier teilweise um aufwühlende und demütigende Erlebnisse geht, die nicht sofort verkraftet werden können.
7. Welche Gefühle hast du heute, wenn du an die Geburt und den Dammschnitt denkst?
- Froh, dass letztendlich alles so über die Bühne ging, hätte mit weniger erfahrenem Arzt sicher im Kaiserschnitt geendet.
- Alles gut, ich kann mich nicht beklagen.
- Alles gut und sieht auch wieder „hübsch“ aus. Keine Schmerzen mehr.
- Ich habe es akzeptiert.
- Ach, vorbei, ist vorbei und ich kann nichts ändern.
- Habe das hingenommen ohne es zu hinterfragen. Wenn ich heute darüber spreche, spüre ich die Narbe. Wegen des eingeschränkten Sex bin ich oft traurig.
- Heute weiß ich, wenn eine Hebamme sehr gut ausgebildet ist (das wird sie in der heutigen Zeit nicht mehr sein außer sie besucht spezielle FoBi) weiß sie als professionelle Person, was zu welchem Zeitpunkt unter der Geburt zu tun ist, um den Damm der Frau zu schützen/erhalten ohne weitere gesundheitliche Folgen.
- Ist mir relativ egal, weil ich dank der ganzen Medikamente nicht mehr so viel weiß.
- Schrecklich war es, Angst, Wut.
- Schmerzen und Angst.
- Wut, weil ich so übergangen wurde, Hilflosigkeit, da ich nichts dagegen tun kann. Gedankengang „das passiert mir sicher nicht wieder“.
- Ich fühle mich eher traurig, ängstlich, immer noch etwas verstört. Aber ich habe es schon etwas überwunden. Sollte ich aber jemals die Geburt verarbeiten und evtl. noch ein Kind bekommen, dann nie wieder mit Dammschnitt.
- Der blanke Horror. Das gebrochene Steißbein hat niemand auch nur annähernd erwähnt.
- Unverständnis.
- Ich bin sprach- und fassungslos, wie es sein kann, dass mir ein routinemäßiger Dammschnitt zugemutet wurde, ohne dass mit mir darüber in irgendeiner Weise gesprochen wurde. Ich denke, es gab nur die Info, dass dann + dann die Fäden gezogen werden müssen bzw. dass selbst auflösende Fäden verwandt wurden. (Catgut??)
- Es macht mich noch heute sehr wütend und ohnmächtig. Ich empfinde es als Körperverletzung und fühle mich nicht respektiert.
- Ich bin auf die Hebamme sehr wütend. Und ich fühle mich immer noch „geschändet“.
- Für mich war die Geburt sehr traumatisch.
- Insgesamt habe ich gute Erinnerungen an die Geburt (insb. durch das Geburtshaus).
- Der Dammschnitt war für mich eine schockierende Erfahrung, dass mich jemand einfach aufschneidet, ohne zu fragen.
- Noch dieselben Zweifel, ob ich mir einen Anwalt nehmen soll, es kam einer Vergewaltigung gleich und hat mein Leben zerstört. Ich habe keine Suizidgedanken (keine Sorge).
- Es war so unnötig und hat mich einer komplikationslosen Geburt beraubt. Mein Körpergefühl hat(te) extrem gelitten.
- Ich habe immer noch dieselben Gefühle wie nach der Geburt. Das Thema lässt mich nicht los. Ich bin daher in Hebammen- und Hausgeburtsverbände eingetreten um die Hebammen und die natürliche Geburt ohne Ärzte und nach den Wünschen der Frau zu unterstützen und mit Informationen versorgt zu werden was man noch zur Unterstützung beitragen kann. Ich versuche wieder schwanger zu werden. Meine größte Angst ist es, dann keine Hausgeburtshebamme zu finden und im Krankenhaus entbinden zu müssen.
Abschließende Bemerkung:
8 Frauen äußern aufgrund des zeitlichen Abstands zum Dammschnitt, dass sie sich damit abgefunden hätten. Sie suchen Erklärungen, wie etwa folgende Aussagen zeigen: „ohne diesen erfahrenen Arzt wäre es in einem Kaiserschnitt geendet“ oder „relativ egal, weil ich dank der ganzen Medikamente nicht mehr so viel weiß“. Beide Aussagen klingen nach Selbstbeschwichtigung. Bei 13 Frauen sind die Eindrücke noch sehr lebendig und es wird deutlich, wie nachhaltig negativ sich diese Intervention auswirkt.
8. Was/wer hat dir geholfen, mit der Situation umzugehen?
- Viel reden mit meiner Tante!
- Meine Familie.
- Mein Mann (2 Nennungen).
- Niemand (5 Nennungen).
- Geburtsverlaufsbericht angefordert, viele Infos gesammelt, Bericht mit vertrauter Person durchgegangen, ausführlichen Bericht über meinen Unmut an die Beschwerdestelle des Klinikums geschrieben.
- Mein Freund und meine Familie haben mir geholfen, indem ich darüber reden durfte/konnte, Verständnis.
- Hebammen, Ehemann, Gynäkologin.
- Eine Verhaltenstherapie, Traumatherapie, Tabletten, eine ganz tolle Physiotherapeutin, die auch Ärztin ist, eine Traumahebamme.
- Die „Sache'“ war der Rede nicht wert. Mir wäre nicht im Traum eingefallen, eine Erklärung zu fordern.
- Ich habe rechtliche Schritte eingeleitet.
- Meine Hebammen, die Zeit. Irgendwann habe ich den Damm auch massiert/die Narbe. Das hat geholfen, sie zu akzeptieren.
- Eigentlich nichts. Ich fühle mich immer noch als Opfer. Und ich kann kaum darüber sprechen, da es von meiner Umwelt nicht so angesehen wird. Man solle doch froh sein, dass es die Medizin gibt usw. Es tut mir gut, hier darüber zu schreiben und ich finde es toll, dass es diese Umfrage dazu gibt. Vielen Dank dafür.
- Hatte zunächst Hebamme, die wenig Verständnis zeigte und Druck ausübte, weil Stillen nicht geklappt hatte. Ich sollte mit Säugling in Psychiatrie. Hab mit Frauenarzt andere Hebamme organisiert, hat zugehört, ermutigt. Hab mir wegen PTSB [posttraumatische Belastungsstörung] Psychologin gesucht.
- Psychologin.
- Ich habe mich über den normalen Geburtsablauf sehr genau informiert. Die Zeit half etwas. Die zweite Geburt zuhause war heilsam (ging noch schneller mit noch kürzeren Wehen …) und absolut unkompliziert.
- Keine Angabe
Abschließende Bemerkung:
Auch bei diesen Antworten zeigt sich eine große Spannbreite. Fünf Frauen finden niemanden, mit offenem Ohr. Eine Frau, die den übrigen Fragebogen sorgsam ausfüllt, lässt diese Antwort aus. 15 Frauen finden Gehör oder suchen aktiv nach einer psychologischen, medizinischen und in einem Fall einer juristischen Aufarbeitung.
9. Spürst du bis heute körperliche und seelische Folgen des Dammschnitts? Möchtest du die Folgen hier genauer beschreiben?
- Nach 2 Jahren ist es nicht vergessen, ich habe gelernt, damit zu leben.
- Bin einfach unglücklich, dass ich nicht gefragt worden bin. Hatte die Schere gesehen und wurde nicht gefragt. Das fand ich verkehrt.
- Ich habe Probleme beim Sex (Schmerzen) und Probleme wenn ich meine Tage habe, einen Tampon zu benutzen.
- Nein.
- Ja, körperlich und seelisch, immer noch Schmerzen, auch seelisch noch nicht richtig überwunden – werde noch jedes Mal, wenn ich daran denke, traurig und ich habe das Gefühl, dass ich die Geburt auch insgesamt nicht verarbeitet habe (noch nicht ganz).
- Nicht wirklich, alle 2-3 Monate leichtes Ziehen.
- Ich habe 2 Korrekturoperationen hinter mir: tauber Intimbereich, fast täglich Schmerzen, unangenehmer Druck beim Sitzen, ziehen beim Gehen, keine Lust mehr auf Sex, total. Verzogener/schiefer Intimbereich, extreme Wetterfühligkeit.
- Ich habe eine unschöne Narbe am Damm, die sehr dünn ist. Meine Vagina hat dadurch einen schlechteren Schutz vor Bakterien, vor dem Austrocknen und das Scheidengewölbe drückt nach außen, da kein Halt. Seelische Folgen keine.
- In Zusammenhang mit Kristellern + Scheidenriss + Naht mit unzureichender Betäubung: konnte Kind zunächst nicht lieben, posttraumatische Belastungsstörung, Paarbeziehung extrem belastet, Sexualität erschwert, weiterhin
- Brennen beim Wasserlassen, knotig abgeheilt, nässt.
- Die Narbe stört und manchmal schmerzt sie auch, insbesondere beim Sex.
- Ja, seelische Folgen. Körperlich spüre ich nichts mehr davon.
- Keine Veränderung zu früher. Die ersten Monate waren etwas schmerzhaft beim Sex oder langem sitzen. Jetzt ist wieder alles gut.
- Ich hatte bis zwei Jahre nach der Geburt regelmäßig das Gefühl, zu eng „zusammengetackert“ zu sein. Die Narbe hatte eine Wulst und war schmerzhaft, auch beim Sex. Zum Glück hat meine Hebamme sie behandelt und seitdem ist es besser. Manchmal spüre ich sie noch, aber sie gehört zu mir. Auch die Wut darüber habe ich nicht vergessen.
- Nach der Geburt ist die Naht aufgegangen und ich hatte eine Infektion. Die Narbe ist heute immer noch schmerzhaft und ich brauche eine Korrektur.
- Ja, spüre ich. Die Narbe schmerzt bei Wetteränderungen. Seelisch hadere ich damit und mit der Geburt insgesamt immer noch. Zudem wurde unter der Geburt auch meinem Sohn Gewalt angetan, da ein Arzt sich auf meinen Bauch lehnte und ihn versuchte mit heraus zu schieben. Dadurch waren beim Kind Halswirbel eingeklemmt und er hatte 4 Monate lang Schmerzen und schrie fast nur, bis ich dann aus lauter Verzweiflung zum Osteopathen ging und dieser die Blockade löste.
- Hatte lange Zeit Schmerzen beim Sex.
- Die Naht tut noch weh und spannt, ist nicht „gut“ genäht (Aussage von 2 verschiedenen Hebammen). Angst vor Geschlechtsverkehr wegen der Naht und des Dammschnitts.
Lange konnte ich mich nicht einmal selbst dort berühren, nach zwei OPs sind die Schmerzen fast weg. Ich zucke aber immer noch und mag es nicht wirklich, dort berührt zu werden.
Ich fühle nichts. - Ich habe eine leichte Gebärmutter- und Blasensenkung. Glücklicherweise bisher ohne neg. Auswirkungen. Vermutlich die Folge von angeleitetem Powerpressen und durch den Schnitt geschädigten Nerven. 3,5 Jahre nach der Geburt musste ich erst mit Hilfe einer auf den Beckenboden geschulten Physiotherapeutin lernen, meinen Beckenboden wieder wahrzunehmen. Aufgrund des erlittenen Traumas hatte ich diese Gewebe aus meinem Bewusstsein ausgeklammert und sozusagen nicht mehr „angesprochen“ (Erklärung der Physiotherapeutin).
- Es hat Jahrzehnte gedauert, bis mir die Ungeheuerlichkeit des routinemäßigen Vorgehens ins Bewusstsein kam. Ich weine, wenn ich daran denke. Wieso kann Mann mit mir so etwas machen – einfach so? Das tut mir weh und macht mich auch wütend. Ich erinnere mich, dass es beim Schneiden so war: „Jetzt pressen Sie mal ordentlich, dann tut der Schnitt nicht weh.“ Dass er wehtat, war also mein eigenes Versagen – ich hab nicht stark genug gepresst. Nach der 2. Geburt empfand ich das Nähen als extrem schmerzhaft. Ich zuckte bei jedem Stich
zusammen. Der Gyn sagte, es sei unmöglich, dass mir das weh tut, obwohl er ja gemerkt hat, wie ich zuckte. Er tat so, als sei das Anstellerei. Er nannte dafür irgendeinen abstrusen Grund. Aber es war mir nicht möglich, nicht zu zucken. Es tat so weh.
Abschließende Bemerkung:
Bei diesen Antworten wird die Nachhaltigkeit des Erlebten besonders deutlich. Thematisch geht es um körperliche Schmerzen, seelisches Leiden, Unglücklichsein, Verletzung der Würde, Berührungsempfindlichkeit, Angst vor Schmerzen beim Intimverkehr, eine Narbe ging wieder auf und entzündete sich, zwei operative Korrekturen waren erforderlich.
10. Was würdest Du heute der Ärztin/dem Arzt/der Hebamme, die/der den Dammschnitt durchgeführt hat, sagen?
- Dieses Mal (beim 2. Kind) war es ok.
- Ich würde nochmal eine Geburt bei dieser Hebamme machen wollen. Habe mich wirklich gut aufgehoben gefühlt und danke ihr für die schöne Erfahrung bei dieser Geburt.
- Ich würde gerne eine Erklärung haben.
- Eine Aufklärung wäre schön gewesen.
- Bitte frag mich doch.
- Sie hat es sehr gut gemacht, aber ich hätte mir etwas mehr Infos zur Pflege und Heilung gewünscht.
- Bin dem Oberarzt dankbar, dass er das so durchgezogen hat, während die jüngere Assistenzärztin und die Hebamme auf die Bremse gegangen wären, was unweigerlich im Kaiserschnitt geendet hätte.
- Dass ich nicht erst beim Nähen darauf hingewiesen wollen werden würde, dass geschnitten wurde.
- Dass er/sie einen Dammschnitt nicht ohne vorherige eindeutige Rücksprache durchzuführen hat. Mein drittes Kind bekam ich ganz ohne jegliche Interventionen.
- Ich würde sie gerne fragen, ob sie die Patientenrechte nicht kennen und ob ihnen bewusst ist, was sie Frauen damit antun.
- Die Hebamme sollte sich noch einmal fortbilden, um den richtigen Dammschutz für die nachhaltige Gesunderhaltung der Frau zu lernen. Das ist leider durch das verloren gegangen, da jeder in der Geburtshilfe macht, was er will und nicht das macht, was für die Frau notwendig ist.
- Dass sie sich mal überlegen sollte, was für Schäden so ein „kleiner Schnitt“ machen kann. Ich würde sie auch fragen, warum sie Hebamme geworden ist. Und was sie denken würde, wenn jemand sie ohne Ankündigung mal verletzen würde.
- Sie hätten mit mir sprechen müssen! Sie hätten mich besser nähen müssen! Das war unendlich schmerzhaft und auch noch stümperhaft gemacht.
- Dass sie die Frauen nicht wie Objekte behandeln soll und sie und ihre Wünsche achten soll und als Ärztin während einer Geburt nur im Notfall anwesend sein und eingreifen soll.
- Sie haben kein Recht, ohne Erlaubnis in meine Vagina zu schneiden. Ich zeige Sie wegen Körperverletzung an.
- Arzt war ein Mann: soll sich Gedanken über Entwürdigung machen, in die Rolle der Frau versetzen. Es ist nicht mehr zeitgemäß, routinemäßig diesen Eingriff durchzuführen. Hebamme: hat ihren Beruf verfehlt, wenn ich mir ihr Vorgehen und ihren Umgang mit mir im Kreißsaal ansehe.
- Bei mir hat es kein Arzt durchgeführt, sondern eine Hebamme – ich würde sagen, dass sie mich hätte fragen können und sie nicht zwei Mal hintereinander (mit kurzer Pause) schneiden soll – vor allem dann nicht, wenn sie mich so furchtbar hat schreien hören nach dem ersten Schnitt.
- Dass sie einen bleibenden großen Schaden angerichtet hat und mich um das Geburtserlebnis und meine Sexualität betrogen hat.
- Bevor ich dem zustimme, müssen definitive Gründe vorliegen. Außerdem müssen vorher andere Geburtspositionen ausprobiert werden. Außerdem: scharfes Skalpell/Schere verwenden und gefälligst auf 1x schneiden!!!
- Ich könnte nicht aufhören, vor Wut zu toben, ihn zu schlagen, zu schütteln und anzuschreien. Du arrogantes Arschloch, wie kannst du so unmenschlich und ohne jedes Gefühl sein und handeln?
- Dass jeder hoffentlich irgendwann seine gerechte Strafe bekommt, ich wünsche Ihnen die gleichen körperlichen und seelischen Qualen. Was fällt Ihnen ein, über mein Leben zu entscheiden?
Abschließende Bemerkung:
Die Spannbreite der Antworten reicht von Anerkennung und Dank über Vorschläge für eine Fortbildung, zu heftigen Schuldvorwürfen bis hin zu Rachegefühlen: „…dass jeder hoffentlich irgendwann seine gerechte Strafe bekommt…“. Sehr deutlich wird bei dieser Frage, dass die betroffenen Frauen versucht hatten, eine Beziehung zu den Personen im Kreißsaal aufzubauen. Darin mag auch die überwiegend tiefe Enttäuschung begründet sein, dass sie im Kreißsaal mit Bedingungen konfrontiert worden waren, mit denen sie nicht gerechnet hatten.
11. Zusatzfrage: Ich möchte noch Folgendes loswerden
- Ich kann verstehen, dass der Dammschnitt für einige Frauen schwerwiegende Auswirkungen hatte. Besonders wenn die Geburt anders geplant gewesen ist. Ich bin jedoch bei der Geburt als auch rückwirkend betrachtet sehr zufrieden mit der Entscheidung gewesen und habe keine langfristigen Spätfolgen erkennen können.
- Mein Bewusstsein heute ist anders als damals. Ich dachte, das ist normal und gehört dazu. Dass solche Schnitte Routine sind, wusste ich nicht, habe auch mit niemand darüber gesprochen. Ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt und fände es sehr wichtig, dass Frauen aufgeklärt werden und ihr Einverständnis geben müssen. Auch werden so viele Dammschnitte schlecht/falsch versorgt. Ich denke, das muss an die Öffentlichkeit.
- Die Hebamme hatte mich unter der Geburt alleine gelassen und mir nicht geglaubt, dass bereits die Geburtswehen eingesetzt haben – sie war so gut wie nie im Raum und war nicht für mich da. Sie kannte mich also nicht und konnte aus diesem Grund nicht beurteilen, ob ich einen Dammschnitt brauche oder wann der „richtige“ Zeitpunkt wäre. Hätte ich nicht nachgefragt, wäre es wohl genauso „verheimlicht“ worden wie die Nutzung der Saugglocke.
- Danke für die Befragung. Das Thema ist schambesetzt und muss viel öffentlicher besprochen werden. Mir tut es gut, das als Körperverletzung zu betiteln. Ein Dammschnitt ist für mich Körperverletzung. Sie darf nur im Notfall oder auf ausdrücklichen Wunsch der Frau erfolgen. Wenn noch Zeit für eine Betäubung bleibt, dann finde ich den „Notfall“ sehr fraglich.
Ich weiß, dass der Dammschnitt eines der geringsten Übel an meinem Erlebten ist. Er ist jedoch ein Teil davon und hat mich viel Kraft und Überwindung gekostet, dass es annähernd so ist, wie es jetzt eben ist. Ich finde es super, dass ihr euch für dieses Thema einsetzt! Gewalt unter der Geburt wird einfach totgeschwiegen. Und das ist sehr ärgerlich. Die Geburtskultur in Deutschland leidet sehr darunter. Meines Erachtens ist es Körperverletzung und verletzt auch die Würde der werdenden Mutter. - Ich möchte den Gedanken loswerden, dass ich selber Schuld daran bin, dass Mann so mit mir umgeht. Dammschnitte werden zu oft ohne Grund gemacht und verharmlost. Das muss sich ändern!!! Egal, was es für Komplikationen bei der Geburt gibt, müssen die Geburtshelfer die Frau respektieren und mit Würde behandeln!!!
- Danke, dass es diese Umfrage gibt. Mich beschäftigt die Frage, was ich tun kann wenn ich wieder in die Situation komme. Wie kann man vorbeugen? Woher weiß ich, dass ich mich doch irgendwie durchsetzen muss und wann dann doch ein Dammschnitt oder eine andere Maßnahme notwendig ist. Unter der Geburt ist man den Ärzten so schutzlos ausgeliefert. Man ist nicht in der Lage, zu diskutieren. Man hat keine Zeit zu überlegen oder Rat zu holen und man hat nicht das Wissen, ob eine Maßnahme wirklich erforderlich ist oder nicht. Ärzte können einem viel erzählen. Und schließlich will man in dieser Situation bloß nichts falsch machen, schließlich geht es um das Leben des Kindes. Das können die Ärzte ausnutzen. Das ärgert mich sehr.
Abschließende Bemerkung:
Die Zusatzfrage gibt Aufschluss über die Erwartungen der Frauen zur Geburt und zur Klinik. Ärzte und Hebammen werden nur von zwei Frauen als kompetent beschrieben, alle andern Frauen fühlten sich nicht genug respektiert, nicht gut betreut oder sogar ausgeliefert.
weiterlesen:
Online-Befragung: Dammschnitt – Auswertung unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Studien
Online-Befragung: Dammschnitt – Zusammenfassung – Forderungen
zuvor: Online-Befragung: Dammschnitt – Bagatelle oder Körperverletzung
ergänzend: Online-Befragung: Dammschnitt – Bagatelle oder Körperverletzung: Erläuterungen
Irene Behrmann (1. Vorsitzende), Anna Groß-Alpers (2. Vorsitzende)
Geschäftsstelle
Altenceller Weg 58, 29331 Lachendorf
Telefon 05145-284289
E-Mail: info@greenbirth.de