Nur jedes vierte Kind ist unauffällig

Babys, die nach weniger als 28 Schwangerschaftswochen geboren werden, zeigen im Verlauf der ersten fünf Lebensjahre zu 75 Prozent erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine in Deutschland bisher einmalige Langzeituntersuchung mit 226 extrem früh geborenen Kindern in Niedersachsen. Laut der Fünf-Jahres-Nachuntersuchung sind 27 Prozent der Kinder behindert (Bewegungsstörungen, bedingt durch frühkindliche Hirnschädigungen, IQ unter 70 und/oder blind), 16 Prozent haben einen Intelligenz-Quotienten von nur 70 bis 84. Unter den restlichen 57 Prozent kognitiv unauffälliger Kinder sind mehr als die Hälfte motorisch und/oder sprachlich beeinträchtigt. Nur 25 Prozent aller untersuchten Kinder dieser Gruppe sind nach fünf Jahren unauffällig.

Die Langzeituntersuchung bestätigt, wie wichtig es ist, dass Schwangere darauf achten, Risikofaktoren für eine Frühgeburt zu vermeiden. Dazu zählen zum einen bekannterweise der Verzicht auf Alkohol und Nikotinkonsum. Zum anderen können Infektionen problematisch sein. „Ein großer Anteil der Frühgeburten wird durch aus der Scheide aufsteigende Infektionen verursacht“, warnt das Erich Saling-Institut für Perinatale Medizin in Berlin. Diese Infektionen können sich bis in die Gebärmutter ausbreiten und zu einer Frühgeburt führen.

Das Institut rät deshalb werdenden Müttern zu einer zusätzlichen Vorsorge-Aktion. Mit Hilfe eines Testhandschuhs (in Apotheken erhältlich) können sie den pH-Wert im Scheideneingangsbereich regelmäßig einfach selbst ermitteln. Bei erhöhten Werten sollten sie zu ihrem Frauenarzt gehen, um eine mögliche Infektion abklären zu lassen. Zudem besteht die Möglichkeit, Scheideninfektionen prophylaktisch vorzubeugen. Dazu eignet sich die Anwendung von laktobazillenhaltigen Scheidenkapseln (z. B. Gynophilus), die den körpereigenen Schutzschild gegen krankmachende Keime in Risikosituationen stärken können.

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