Der falsche Umgang mit Medikamenten ist nicht selten Ursache für Krankheit oder Schlimmeres.
Regensburg (longlifenews) Manche Patienten verringern eigenmächtig die vom Arzt empfohlene Dosis, andere erhöhen sie, weil sie das Gefühl haben, dass es ihnen gut tut. Wieder andere gönnen sich mal eine Pillenpause oder gar wochenlange Ferien vom Medikament. Und dann ist da noch die Gruppe der Skeptiker,die ihr vom Arzt verschriebenes Arzneimittel erst gar nicht in der Apotheke abholen. Nur einer von sechs Patienten hält sich vorbildlich an die verordnete Dosierung und an die Empfehlungen für Zeitpunkt und Häufigkeit der Einnahme von Medikamenten.
Deutsche Experten haben jetzt Daten zur Compliance – wie das Befolgen der ärztlichen Ratschläge durch den Patienten in der Fachsprache genannt wird – zusammengetragen. Erschreckende Daten! Danach wenden etwa 50 Prozent aller Patienten ihre Medikamente überhaupt nicht oder nicht vorschriftsmäßig an. Es wird geschätzt, dass bis zu 25 Prozent aller Krankenhauseinweisungen in Akutkrankenhäuser auf nicht sachgemäße Arzneimittelanwendung zurückzuführen sind oder durch richtige Arzneianwendung hätten vermieden werden können, schreiben die Ärzte.
Besonders leichtsinnig verhalten sich Personen, die es eigentlich wirklich nötig hätten: Patienten mit chronischen Krankheiten. 93 Prozent aller Typ-2-Diabetiker nehmen ihre verordneten Tabletten nicht, falsch oder nicht regelmäßig ein. Noch höher ist angeblich der Prozentsatz bei Patienten mit Asthma und mit Bluthochdruck. Schätzungen der Experten zufolge beruhen in Deutschland mehr als 40.000 Todesfälle jährlich auf der Tatsache, dass Patienten ihre Blutdruck-, Herz- oder Kreislaufmedikamente nicht oder falsch eingenommen haben. Das sind fünfmal so viele Todesfälle wie jährlich Menschen auf Deutschland Straßen durch Verkehrsunfälle verursacht werden.
Bezeichnend ist, dass zunehmende Schwere und Schmerzhaftigkeit einer Krankheit bei Patienten zu immer besserer Befolgung der ärztlichen Arzneimittelempfehlungen führen. Andererseits wird bei Besserung von Krankheitszuständen das Medikament sehr häufig sofort abgesetzt. Bei Antibiotika zum Beispiel führt das dazu, dass Krankheitserreger nicht restlos abgetötet werden, so dass sich die überlebenden Erreger an die schwachen Reste des Antibiotikums gewöhnen können und Stämme bilden, die unempfindlich (resistent gegen das Medikament werden. Und dass der Patient einen Krankheitsrückfall erleidet, der unter Umständen tödlich ausgehen kann.
Die Hitliste der falsch angewendeten Arzneien:
Arzneimittel falsch oder gar nicht angewendet in % der Fälle
1. Mittel gegen zu viel Magensäure 83 %
2. Tranquilizer 60 %
3. Augentropfen (gegen Grünen Star/Glaukom) 58 %
4. Asthmamittel 54 %
5. Schmerzmittel 48 %
6. Tuberkulosemedikamente 45 %
7. Bluthochdruckmittel 39 %
8. Entwässerungs-Medikamente 28 %
9. Antidiabetika 22 %
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