Mann mit Neugeborenem auf der BrustBleibt der Kinderwunsch für längere Zeit unerfüllt, fangen Paare häufig an zu untersuchen, woran es liegen kann. Eine gesunde Ernährung und ein ausgeglichener Lebensstil haben häufig einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit beider Partner und unterstützt die Wunscherfüllung. Was können Männer tun, um sich körperlich bestmöglich auf ein Kind vorzubereiten?

1.     Basics für die Fertilität: Ernährung und Bewegung

Die Qualität der reproduktiven Gewebe des Mannes hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Vollwertiges und pflanzenbetontes, frisches Essen, regelmäßige Bewegung (circa 3x die Woche für mindestens 1 Stunde, am besten im Freien) und ein möglichst stressfreier Alltag können z.B. die Spermienqualität verbessern. Rauchen, Übergewicht, Alkohol sowie bestimmte Stoffe in unserer Umwelt dagegen können sie negativ beeinflussen. Schon allein eine Körpergewichtsabnahme von 5% kann bei Männern die Spermienqualität steigern.

2.     Superfoods für Männer

Einige Studien zeigen den Effekt von Omega-3 fettreicher Ernährung (zum Beispiel in Leinöl, Walnüssen enthalten) sowie von Antioxidantien (entweder als Nahrungsergänzungsmittel oder als antioxidative Nahrungsmittel – zum Beispiel Blaubeeren, Spinat oder Hülsenfrüchte). Außerdem werden teilweise Zink, Selen, Vitamin E, Folsäure, Co-Enzym Q10, DHA, L-Arginin, Acetylcystein als Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, deren Wirksamkeit in Studien gezeigt wurde.

3.     Reset für’s System – Fasten für die Fruchtbarkeit

Ein weiterer Ansatzpunkt ist das Fasten. Bisher legen Beobachtungen und molekularbiologische Überlegungen nahe, dass Fasten die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen steigern kann. Diese Zusammenhänge sind im folgenden Schaubild erklärt:

Schaubild zur Auswirkung des Fastens auf die Spermienqualität

Fasten verändert Hormone im Körper, welche die Fertilität positiv beeinflussen. So zum Beispiel das Testosteron, von dessen Level auch direkt die Spermienbildung abhängt. Außerdem wird die Bildung reaktiver Sauerstoffradikale und Entzündungen gelindert. Es wurde bereits in mehreren Studien gezeigt, dass der dadurch ausgelöste sogenannte oxidative Stress einen negativen Effekt auf die Zeugungsfähigkeit hat.  Vielleicht der wichtigste Punkt jedoch ist die Steigerung der Insulinsensitivität durch das Fasten, also der Ansprechbarkeit von Zellen auf die Nährstoffe im Blut. Dadurch werden die männlichen Keimzellen besser versorgt und gebildet.

 

Wissenschaftliche Untersuchung der Charité – Probanden gesucht!

Die Charité-Universitätsmedizin Berlin ist die erste Universität, die den Zusammenhang zwischen Fasten und Fruchtbarkeit nun wissenschaftlich im Rahmen einer Studie untersucht. Hierbei fastet die Interventionsgruppe mehrmals innerhalb von 6 Monaten. Zu Beginn und nach 6 Monaten werden Spermiogramme erhoben, um zu schauen, wie sich die Samenqualität verändert hat.

Jeder im deutschsprachigen Raum zwischen 18-50 Jahren kann bequem von zuhause mitmachen, da die Visiten und Fragebögen alle online stattfinden. Voraussetzung ist ein unerfüllter Kinderwunsch von über einem Jahr.

Sie haben Interesse? Dann finden Sie weitere Details unter: https://naturheilkunde.immanuel.de/forschung/aktuelle-studien/ernaehrung-bei-kinderwunsch/fasten-zur-verbesserung-der-spermienqualitaet/

 

Noch Fragen? Kontaktieren Sie uns unter 030 80505 734 oder senden Sie eine E-Mail an das Forschungs-Team an kiwu-studie@charite.de

 

Take aways! Unsere 3 Tipps für Ihre Gesundheit und zur Steigerung der Fruchtbarkeit:

  • Intervallfasten (zum Beispiel 16:8 oder 14:10) beziehungsweise Nahrungspausen (Snacken vermeiden, um Blutzuckerspitzen zu vermeiden)
  • Probieren Sie öfter ein veganes oder vegetarisches Abendessen mit einem Esslöffel Leinöl (zum Beispiel eine vegane Linsenbolognese mit Vollkornnudeln und frischen Kräutern)
  • Integrieren Sie Beeren und Walnüsse in Ihr Frühstück oder in ein Dessert (Probieren Sie zum Beispiel in der kommenden kälteren Jahreszeit mal einen leckeren Haferporridge mit Äpfeln, Tiefkühlbeeren und ein paar Nüssen)