Bäuerliche Betriebe sind verschmutzungsintensive Photovoltaikstandorte. In der Tierhaltung weit mehr als im Gemüsebau. Die Geflügelhaltung nimmt hier eine Sonderstellung ein.
Die Solarreinigung trifft keine Unterscheidung zwischen Legehennen- und Mastbetrieben. Geflügelbetriebe sind aufgrund ihrer Emissionslage generell risikoreiche Standorte für PV-Ertragsverluste und Modulschäden. Primär geht es um Futtermittelstäube, die Abluft aus dem Stall und die Sporen von Flechten, Moosen und Pilzen.
Bauseits hat man durchaus Möglichkeiten, die Verschmutzung durch Tierhaltung signifikant zu reduzieren
Undichte Futtermittelsilos in Windrichtung zur PV Anlage verschmutzen die Module beim Befüllen und im laufenden Betrieb
mit klebrigen Stäuben. Die regionale Luftverschmutzung vermischt sich über den Windeintrag mit den betriebseigenen Stäuben.
So kommt es zu einer verstärkten, schnell haftenden Verschmutzung der Solargläser
Für ein optimales Stallklima gibt es unterschiedliche Techniken des Lüftungsmanagements. Die Abluft aus dem Stallbereich
enthält neben den Ausdünstungen der Tiere, dem Ammoniak der Exkremente, hochfeine Partikel klebriger Futtermittel und
des Einstreus. Herrscht am Standort überwiegend Westwind vor, kann der Landwirt über eine horizontale Entlüftung nach
Osten hin den Großteil der Stallluft ohne Verschmutzung der PV Anlage nach draußen ableiten. Werden die Verschmutzungen
über Lüftungskamine am First aufs Dach geblasen, verschmutzen die Photovoltaik Module besonders schnell. In der warmen
Jahreszeit laufen die Ventilatoren auf Hochtouren und verteilen die verschmutzte Stallluft über weite Bereiche der
Photovoltaikanlage.
Die Stromverluste durch Verschmutzung der PV Anlage sind auf einem „Hühnerstall“ stark erhöht. Standortgerecht sollte der
Geflügelbauer alle 1-2 Jahre reinigen lassen. So kann Stromverlust vermieden und verschmutzungsbedingten Modulschäden
vorgebeugt werden.
Energiewirte im Geflügelbereich müssen vor allem die Risiken für Modulschäden durch das Wachstum von Flechten, Pilzen und Moosen rechtzeitig abwehren. Hier liegt die größte Priorität einer fachmännischen PV Reinigung.
Der hohe organische Eintrag feinster Futterstäube aus der Luft ist neben dem Ammoniak Kraftnahrung für Flechten. Die winzigen Sporen dieser Überlebenskünstler setzen sich anfangs im Schlitz zwischen Glas und Modulrahmen ab. Dort sind sie geschützt, wachsen und verankern sich tief im Rahmenschlitz. Ihre feinen Wurzeln dringen bis in die Eindichtung vor. Der PV Anlagenbetreiber bemerkt die Flechte erst dann, wenn sie bereits fortgeschritten entwickelt ist.
Der starke Bewuchs durch Flechten und Moose kann unterschiedliche Schäden am Photovoltaik Modul verursachen: Aufbiegung und Verwindung der Modulrahmen, Glasbruch durch Spannungsdrücke und Delamination des stromerzeugenden Wafers.
Im weiteren Verlauf breiten sich die Flechten über das blanke Glas aus. Ihre feinen Hyphen wurzeln in die obersten Glasschichten hinein und entziehen dem Material feinste Bestandteile. In der Forschung hat man die Demineralisierung des Solarglases durch pflanzlichen Bewuchs wissenschaftlich belegt.
Die fachmännische Solarreinigung
Eine fachmännische PV Reinigung darf sich keineswegs auf die Modulgläser beschränken. Das wichtigste ist die Reinigung der Modul-Rahmenschlitze. In der Geflügel- und Schweinehaltung werden aufgrund der Flechtenproblematik erhöhte Anforderungen an eine professionelle Solarreinigung gestellt.
Die Königsklasse der Photovoltaik Reinigung ist das Freischwemmen der Rahmenschlitze von pflanzlichem Bewuchs. Hier wird
der optisch sichtbare Pflanzenbewuchs keineswegs mit einer Rotationsbürste abgeraspelt. Im Rahmen verbleibendes,
lebensfähiges Material könnte mit dieser Methode sogar zum verstärkten Wachstum angeregt werden.
„Freischwemmen“ bedeutet, die Rahmenschlitze mit einem drucklosen Wasserstrom von maximal 0,5 Bar bis an die Eindichtung
von pflanzlichem Bewuchs zu befreien. Nur so kann man das schleichende Risiko von Modulschäden durch Moose und Flechten
dauerhaft, nachhaltig und ohne Bearbeitungsschäden beseitigen. Je nach Zustand der Modulrahmen und Befallsstärke kann eine
Reinigungswiederholung nach 1-2 Jahren erforderlich sein, um tief in den Rahmen verbliebene Pflanzenreste weiter zu
entfernen.
Bei abnormer Besiedlung der Modulgläser darf in einer fachmännischen Solareinigung aufgrund der Materialdegradation keine
Rotationsbürste eingesetzt werden. Werden Flechten mit der rotierenden Bürste von der Moduloberfläche abgeraspelt, kommt
es zu weiteren Mikroverletzungen des Glases. Aufrauhung und Mikrorisse führen zu einer immer stärkeren Nachverschmutzung
und Entwertung der Modulgläser.
In der fachmännischen PV Reinigung werden die Flechten unter mehrfachem Einweichen abgelöst. Bei Extrembefall dürfen
Überbleibsel der braunen, napfartigen Fußsockel auf dem Modulglas verbleiben. Diese lösen sich innerhalb weniger Monate von
alleine auf. Allerletzte abgestorbene Reste lassen sich auch bei einer späteren Folgereinigung einfach und schadensfrei entfernen.
Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaft sollten vom Betreiber als extensiver, eigenständiger Wirtschaftszweig gesehen werden, der einer gewissen Aufmerksamkeit bedarf. Vielleicht vergleichbar mit der Jungviehhaltung auf der Weide. Neben der regelmäßigen Sichtprüfung durch den Eigentümer gehören die technische Wartung gemäß VDE-Richtlinie (E-Check) und eine turnusgemäße, fachmännische Photovoltaik Reinigung zum festen Repertoire des erfolgreichen Energiewirtes.
Die „Ökologische Solarreinigung“ ist ein mittelständischer Handwerksbetrieb mit Sitz in Alling, im Westen von München bei Fürstenfeldbruck.. Dezentrale, regenerative Energiequellen in Bürgerhand sind ein junger und sinnvoller Ansatz. Es ist uns ein Anliegen, dass Photovoltaikanlagen wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig betrieben werden. Es genügt jedoch nicht, einmalig zu investieren. Unsere Fallstudien dokumentieren, dass Photovoltaikanlagen, die von Zeit zu Zeit regelmäßig von uns gereinigt und gepflegt werden leistungsstärker sind, weniger Schäden und eine längere Nutzungsdauer aufweisen.
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