Es richtet sich vorrangig an Studierende des (gymnasialen) Lehramts und deckt alle Themenfelder des Bachelor-Studiums ab: Von der Mechanik über Relativität, Wärmelehre und E-Dynamik bis zur Optik, Quanten- und Atomphysik. Die Autoren haben sich zum Ziel gesetzt, die typischen Begriffs- und Modellbildungen der Physik durchschaubarer zu machen. So werden den Voraussetzungen eines Modells und der Begründung seiner Auswahl („Warum wird das Problem so angegangen und nicht anders?“) ein größerer Platz eingeräumt als der formalen und detaillierten Anwendung.
Zwar sollte jedes Lehrbuch den Anspruch erfüllen, verständlich zu sein. Doch die Standardwerke waren natürlich bereits vor „Physik, verständlich“ auf dem Markt, erfüllten diesen Anspruch also nicht vollständig. Diese Lücke will Ziegler gemeinsam mit seiner Co-Autorin schließen. Zu diesem Zweck wurden auch historische Entwicklungen mit eingebunden, sofern sie helfen zu verstehen, warum ein physikalisches Phänomen gerade so und nicht anders idealisiert wird (jede physikalische Beschreibung ist eine Verkürzung – also Idealisierung – der Wirklichkeit). Das Buch enthält viele Informationen, die in Standardlehrbüchern und -vorlesungen nicht erwähnt werden, zum eigentlichen Verständnis – über das Abfragbare hinaus – aber wesentlich sind.
Schon der Einstieg in die Mechanik macht deutlich, dass es sich hier nicht um ein übliches Lehrbuch handelt: Bevor er weiterlesen kann, wird der Leser aufgefordert, zunächst kleine Aufgaben zu lösen. Daran schließt sich eine Mathematik-arme Darstellung von Grundbegriffen an. Im Mechanik-Kapitel wird zum Thema „deformierbare Körper“ ein Bogen geschlagen von Querkontraktion über Kompression und Scherung – bis zur Betrachtung von Fachwerkkonstruktionen. Spätestens jetzt ist klar, dass die Autoren auch ungewöhnliche Wege einschlagen, um Studierenden ein physikalisches Thema näher zu bringen.
Abschließend wendet sich das Buch der Quanten- und Atomphysik zu. Hier geben Ziegler und Vortmeyer-Kley unter anderem einen gut lesbaren Abriss der Atomphysik bis zu einer knappen Skizze des Standardmodells der Teilchenphysik. Insgesamt werden die Autoren dem Anspruch gerecht, Physik verständlich(er) zu machen und liefern mit dem Buch eine gute Ergänzung zu den herkömmlichen Lehrbüchern.
Rahel Vortmeyer-Kley studierte Physik in Oldenburg, Lund (Schweden) und Osnabrück. Dort lernte sie Dr. Ziegler kennen und übernahm die Umsetzung seiner Gedanken in Manuskriptform. Mittlerweile ist sie Doktorandin der Physik im Grenzgebiet zu Ozeanografie und Umweltwissenschaften an der Universität Oldenburg.
Der aus Frankfurt (Main) stammende Dr. Alfred Ziegler studierte Mathematik und Physik, bevor er in dem Fach „Theoretische Physik“ an der Universität Frankfurt habilitierte. Darauf sattelte er ein Zusatzstudium als Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik auf und war anschließend sowohl als Gymnasiallehrer wie auch als Professor tätig – an den Universitäten Frankfurt, München und Koblenz / Landau. Von 2006 bis 2008 war er Leiter der Kommission “Zentralabitur Physik”. Im Jahr 2008 nahm er eine Professur im Fachbereich Physik an der Universität Osnabrück an. Dort betreute er ein breits Spektrum an Vorlesungen von der Astro-, Kern- und Elementarteilchenphysik über die Theoretische Physik bis zu Mathematik für Physiker. Darüber hinaus ist er für die Entwickler der amerikanischen Horse-Boy-Methode tätig. Diese pferdegestützte Therapie für Kinder, bei denen Autismus, ADS oder auch ADHS diagnostiziert wurde, setzt auch auf eine besondere Art der Wissensvermittlung. Dr. Ziegler entwickelt entsprechende Übungen für die Vermittlung von Mathematik und Physik. Das Buch „Physik, verständlich“ ist im Europa-Verlag für Lernmittel, bei www.bücher.de sowie bei Amazon erhältlich.
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Dr. Alfred Ziegler c/o Universität Osnabrück
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