„Pisa beginnt im Mutterleib“

9 Monate Schwangerschaft und die ersten drei Lebensjahre prägen den Menschen nachhaltig

Familienforscher Erich Bruckberger über sein Buch „Die neuen Eltern“
Während der Schwangerschaft und der ersten drei Lebensjahre entscheidet sich bis zu 90 Prozent, wie gesund und glücklich ein Kind wird. Das zeigt Autor Erich Bruckberger in seinem Buch „Die neuen Eltern“ (ISBN 978-3-200-01887-7) auf. Unterstützung bekam er bei seinem Standardwerk von Wissenschaftlern und Kinderexperten aus aller Welt. www.dieneueneltern.org

Der Schlüssel: Stimulieren und loslassen

„Pisa beginnt im Mutterleib. Am ersten Schultag ist das „Wunder-Kind“ bereits weitgehend entschieden“, erklärt Autor Erich Bruckberger. Das belegt eine Langzeitstudie mit über 200 Kindern, begonnen am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München und vollendet von der Universität Würzburg. Schon während der Schwangerschaft sammelt das Gehirn des Ungeborenen begierig alle Informationen, um sie zu katalogisieren, zu formatieren und aufzuarbeiten. Ab der Geburt gehen mehr und mehr Fenster auf. Mit jeder gemachten Erfahrung werden sie weiter geöffnet. Forscher des Yale Child Study Centers haben herausgefunden, dass bei der Geburt jede Hirnzelle durch etwa 2.500 sogenannte Synapsen mit anderen Hirnzellen verbunden ist. Durch die nahezu unstillbare Neugier der Kleinkinder versechsfacht sich diese Zahl bis zum dritten Geburtstag auf etwa 15.000 Synapsen. Danach sinkt sie bis zum Ende der Pubertät auf den Erwachsenenwert von 5.000 bis 10.000 Synapsen je Zelle ab. „Wenn die Verschaltung der Nervenzellen nicht zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, lässt sich das nicht mehr nachholen“, bestätigt Wolf Singer vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. Familienforscher Bruckberger: „Viele Fenster sind schon ab dem dritten Geburtstag wieder geschlossen. Daher ist es so wichtig, dass Mutter und Vater gerade bis zu diesem Zeitpunkt zur Prägung ihres Kindes präsent sind und die Neugier nicht verhindern, sondern ausleben lassen. Das scheinbar unsinnige Tun nicht in Frage stellen, sondern mit Ermutigung belohnen.“ Der Schlüssel: Stimulieren und loslassen.

„Gerade in dieser Phase oft zu wenig Zeit für die Kinder.“ Der Autor Erich Bruckberger bezeichnet es als „Ironie unseres Lebens, das wir uns gerade in dieser wichtigen Phase oft zu wenig Zeit nehmen – meist aus finanziellen Zwängen. Ein Gehalt reicht nicht.“ In seinem Buch stellt er auch dafür eine Lösung vor: das Lebensmodell „Professionelle Elternschaft“. Mutter und Vater wechseln sich bis zum dritten Geburtstag des Kindes in der Betreuung ab. Beide arbeiten in dieser Zeit zu 60 Prozent in ihren Berufen weiter, erhalten jedoch 80 Prozent des bisherigen Gehalts, unterstützt von Politik und Wirtschaft.

Neues Bewusstsein für die Bedürfnisse von Babys: Die 9 Monate Schwangerschaft und die ersten 36 Lebensmonate sind bis zu 90 Prozent das Sprungbrett für die weitere Lebensentwicklung. „Was in dieser Phase richtig oder falsch gemacht wird, zieht sich wie ein roter Faden positiv oder negativ durch das ganze Leben weiter“, so Erich Bruckberger. Mit seinen Empfehlungen schafft er ein neues Bewusstsein für die Bedürfnisse von Babys.

Bildrechte: my way-Stiftung

Erich Bruckberger, Autor und Stiftungsgründer, widmet sich ganz der Familienforschung. In seinem Elternbuch stellt er das Modell der „Professionellen Elternschaft“ vor. Vater und Mutter kümmern sich abwechselnd um ihr Baby, beide bleiben gleichzeitig in ihren Berufen tätig. Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend für eine gesunde Entwicklung des Kleinkindes und dazu bedarf es der aktiven Präsenz von Vater und Mutter. Ziel des my way-Stiftungsgründers Erich Bruckberger ist es, eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung und ein Bewusstsein für die frühkindlichen Bedürfnisse der Kleinkinder nachhaltig zu schaffen.

Kontakt:
my way-Stiftung
Isabella Poredos
Leopoldsgasse 39
1020 Wien
+43 1 2120470-14
myway@myway.org
http://www.myway.org

 

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