Gut aussehen ist nicht alles! Fünf Faktoren, die Frauen zu einem positiven Körper- und Selbstwertgefühl verhelfen
Eine positive Einstellung zu ihrem Körper fällt Frauen leichter, wenn sie in der Familie Unterstützung finden und nicht unter dem Druck stehen, dem Ideal ‚dünn und schön‘ entsprechen zu müssen. In unserer Gesellschaft ist Unzufriedenheit mit dem Äußeren speziell unter Frauen sehr verbreitet; eine neue Studie befasst sich mit fünf Faktoren, die jungen Frauen zu einem positiveren Körpergefühl verhelfen können. Die Arbeit von Dr. Shannon Snapp von der University of Arizona und Kollegen erscheint online im Springer-Journal Sex Roles.
In unserem westlichen Kulturkreis sind heute viele Frauen unzufrieden mit ihrem Äußeren – dies stellt ein erhebliches Risiko für Essstörungen dar. Snapp und ihr Team wollten wissen, welche Faktoren gefährdete Frauen in der Wahrnehmung ihres Körpergefühls stärken. Im Fokus der Studie standen Erstsemesterstudentinnen, die häufig verunsichert sind: Sie vergleichen sich mit Gleichaltrigen und verkehren in sozialen Kreisen und Organisationen, in denen viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt wird.
Insgesamt 301 Studentinnen im ersten Jahr von zwei Universitäten in den Vereinigten Staaten füllten Fragebögen aus, die auf dem Choate-Modell basierten. Dieses Modell geht davon aus, dass sowohl die Unterstützung durch die Familie als auch ein mangelnder Druck, dem Ideal ‚dünn und schön‘ entsprechen zu müssen, maßgeblich Einfluss haben. Diese beiden Faktoren bestimmen die Ablehnung des Ideals ‚Superfrau‘, eine positive Einstellung zum Körper und einen effektiven Umgang mit Stress. Diese Faktoren hängen eng mit dem Wohlbefinden zusammen, welches wiederum mit dem Körpergefühl von Frauen gekoppelt ist. Im Rahmen der Studie wurde das Choate-Modell nun in einer ‚realen‘ Situation getestet.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass junge Frauen mit großer familiärer Unterstützung und einem niedrigen Level an gefühltem sozio-kulturellen Druck von Familie, Freunden und den Medien im Hinblick auf das Erreichen des Ideals ‚dünn und schön‘ ein durchweg positiveres Körpergefühl hatten. Diese Frauen standen auch dem Superfrau-Ideal ablehnend gegenüber, hatten eine positive Einstellung zu ihrem Körper und waren in der Lage, effektiv mit Stress umzugehen.
Präventionsprogramme im Bereich Essstörungen empfehlen gefährdeten jungen Frauen, mit den zahlreichen und oft widersprüchlichen Erwartungen, die heute an sie gestellt werden, kritisch und gelassen umzugehen. Es gilt Bewältigungsstrategien zu entwickeln und durch Sport und gesundes Leben eine positive Einstellung zum Körper zu bekommen sowie ganzheitlich das Wohlbefinden und die Balance im Leben zu fördern.
Die Autoren: „Es ist für Frauen außerordentlich wichtig, ein Selbstwertgefühl zu entwickeln, das nicht nur vom Äußeren abhängig ist, und sich abzuschotten gegen den Druck, den Familie, Freunde und Medien häufig ausüben.“
Quelle
Snapp S et al (2012). A body image resilience model for first-year college women. Sex Roles; 10.1007/s11199-012-0163-1
Der vollständige Artikel steht Journalisten auf Anfrage zur Verfügung.
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