Armut ist Diebstahl
Keine Unterstützung mehr für alle Armen. Das fordert René Zeyer in seinem provokanten Buch über falsche Umverteilung in Zeiten überschuldeter Wohlfahrtsstaaten. Eine tickende Zeitbombe.
Die Beseitigung der Armut ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben überhaupt. Die unzähligen Methoden und Programme, die dazu erfunden und angewendet wurden, haben alle eines gemeinsam: Sie funktionieren nicht. Seit mehr als 400 Jahren und bis heute ist es der gesellschaftlich organisierten Armutsbekämpfung nicht gelungen, die Armut zu beseitigen, weder in den Entwicklungsländern noch in der industrialisierten Welt. Auch immer weitere neue Hilfsmaßnahmen lösen das Problem nicht, sagt der Autor und Publizist René Zeyer. Er fordert einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Armutsbekämpfung.
„Die beste und wirksamste Bekämpfung von Armut besteht darin, dass Arme nicht unterstützt werden.“ Mit dieser provokanten These wagt sich der Autor in eine Tabuzone. In seinem Buch legt er den Finger in die Wunde: Die gängigen Methoden der Armutsbekämpfung entmündigen und demotivieren die Armen. Sie führen sogar zu noch mehr Armut, weil sie die produktiven Mitglieder der Gesellschaft ausbeuten und den Sozialstaat ruinieren. Diese Aussage untermauert Zeyer mit einer Vielzahl von Fakten, Daten, Statistiken. Die soziale Umverteilung ist eine Form des Diebstahls: Sie führt in entwickelten Ländern zu Staatsverschuldung und verdrängt dringend nötige Investitionen in die gesellschaftliche Infrastruktur, während der Mittelstand über Gebühr belastet wird und selbst in Gefahr gerät zu verarmen. Damit gerät jedoch das gesamte Gesellschaftssystem aus den Fugen.
Um das zu verhindern, muss die Umverteilung drastisch reduziert und müssen die Armen strenger in die Pflicht zur Bildung und zur Eigeninitiative genommen werden, so Zeyer. Wer vom Sozialstaat nur profitiert und keine Anstrengungen unternimmt, sich aus seiner Lage zu befreien, obwohl er es könnte, der hat kein Recht auf Hilfe. Damit prangert der Autor eine falsch verstandene Solidarität ebenso an wie eine wachsende Armutsindustrie, deren Protagonisten moralische Denkverbote verhängen, wenn es um die Selbstverantwortung sozial Schwacher geht. Eine provokante Streitschrift zur Debatte um soziale Gerechtigkeit, die in Zeiten überschuldeter Wohlfahrtsstaaten hoch aktuell ist.
Der Autor
Der Publizist Dr. René Zeyer war Auslandskorrespondent der NZZ mit Wohnsitz in Havanna. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz ist er weiter journalistisch tätig, unter anderem für FAS, Geo, Stern, Das Magazin, Die Weltwoche und Journal21.ch. Seit vielen Jahren ist er selbstständiger Kommunikationsberater, vor allem im Finanzbereich. Zeyer ist Autor eines Krimis (Schnee über Havanna, 1997) sowie von drei Wirtschaftssachbüchern, darunter der Spiegel-Bestseller Bank, Banker, Bankrott (2009). www.zeyercom.ch
Der Titel „Armut ist Diebstahl. Warum die Armen uns ruinieren“ (ISBN 978-3-593-50032-4) erscheint heute im Campus Verlag.
Weiterführende Informationen:
http://www.campus.de/buecher/wirtschaft-gesellschaft/politik/armut_ist_diebstahl-6461.html
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