Seit den 1960er Jahren ist auf der Welt eine stetige Zunahme des internationalen Handels zu beobachten. Die Außenhandelsquote ist ein Maß, um die Bedeutung des Außenhandels in einer Volkswirtschaft zu bestimmen. Sie wird mit der Formel Exporte + Importe geteilt durch das BIP berechnet und beschreibt den Anteil des Handels am Bruttoinlandsprodukt.
Die Bedeutung des Außenhandels ist in Industrienationen, welche einen kleinen eigenen Binnenmarkt haben am größten. Beispiele für Länder mit einer hohen Außenhandelsquote sind Luxemburg oder Hongkong. Beide Länder haben wenig eigene Ressourcen und sind stark vom Handel abhängig. Der Staat mit der niedrigsten Außenhandelsquote ist Nigeria.
Was wird gehandelt?
Die Hälfte der weltweit gehandelten Produkte sind Industrieprodukte. Dienstleistungen und Bodenschätze (vor allem Erdöl) spielen auch eine große Rolle. Ein Zehntel des weltweiten Handels entfällt auf Agrarprodukte.
Wie wird gehandelt?
Die Volkswirtschaften Handeln (im- und exportieren Waren) entlang von Wertschöpfungsketten. Staaten, in denen der Durchschnittslohn hoch ist, produzieren vor allem Waren die am oberen Ende Wertschöpfungskette angesiedelt sind und exportieren diese. Sie importieren Vorleistungsbezüge/-produkte, die aus Niedriglohnländern kommen.
Dementsprechend sind viele Volkswirtschaften im Handel miteinander verflochten und auch Entwicklungsländer über Wertschöpfungsketten in den internationalen Warenhandel integriert.
Internationale Wirtschaftspolitik
Die Regierung steuert die Art und den Umfang internationaler Wirtschaftsbeziehungen. Es stehen ihr mehrere Steuerungsinstrumente zur Verfügung. Ein Instrument sind beispielsweise Handelsabkommen. Regeln für grenzüberschreitende Investitionen, Zölle, Subventionen oder die Beeinflussung des Wechselkurses sind weitere Instrumente.
Auswirkungen von internationalem Handel auf die Beteiligten Volkswirtschaften
In der wissenschaftlichen Welt vertritt die Mehrheit die Meinung, dass Handel allen Handelspartnern nutzt. Bei dieser Meinung wird von der Effizienz internationaler Arbeitsteilung und Spezialisierung ausgegangen. Durch diesen Effekt werden Wohlfahrtsgewinne in den beteiligten Volkswirtschaften erzielt.
Kritik am Welthandel:
– international profitieren Staaten stärker vom Welthandel als andere
– national profitieren Unternehmen oder Branchen stärker vom Welthandel als andere
Die große Schwierigkeit bei der Organisation des internationalen Handels ist die Abwesenheit einer regulierenden Weltregierung. Aus diesem Problem entstand die WTO, welche den Handel als internationale Organisation vereinfacht.
Die World Trade Organization wurde 1994 gegründet und hat ihren Sitz in Genf.
Reale vs. monetäre Außenwirtschaft
Die Außenwirtschaft einer Volkswirtschaft wird in reale und monetäre Außenwirtschaft unterteilt. Die reale Außenwirtschaft befasst sich mit dem Austausch von Gütern und Dienstleistungen die einen realen Wert haben, da sie als Produktionsfaktoren verwendet werden. Die reale Außenwirtschaft betrachtet Volkswirtschaften unter der Vernachlässigung von Geld- und Bankensystemen. Die monetäre Außenwirtschaft befasst sich mit internationalem Kapitalverkehr und Finanztransaktionen. Hierbei werden die Geld- und Fiskalpolitik sowie Wechselkurse, Inflationsrate und Nominalzinsen einer Volkswirtschaft betrachtet. Die monetäre Außenwirtschaft stellte in der Vergangenheit die monetäre Seite der realen Wirtschaft dar. Heutzutage ist sie zunehmend von der realen Wirtschaft entkoppelt.
V.i.S.d.P.:
Valentin Markus Schulte
Volkswirt
Valentin Markus Schulte ist Absolvent der Universität Potsdam mit Abschluss als Volkswirt im Jahr 2019. Neben seinem Masterstudium der Economics ist er Autor und Blogger. Sein besonderes Interesse gilt den internationalen Finanzmärkten. Außerdem begeistert ihn die Wettbewerbspolitik sowie die geschichtliche Entwicklung der Volkswirtschaftslehre mit ihren Theorien.
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