Sambia – „Wenn wir den Löwen töten, töten wir unsere gesamte Tourismusindustrie.“

Sambia verbietet Jagd auf Großkatzen

Große Chance für das Überleben von Löwe, Leopard & Co
Nachdem Botswana vor wenigen Wochen bekannt gegeben hat, keine neuen Jagdlizenzen mehr an Trophäenjäger zu erteilen, folgt nun auch Sambia diesem Beispiel. Das Nachbarland beschränkt das Jagdverbot allerdings nur auf Großkatzen.

Anlass in beiden Fällen war der dramatische Rückgang der Wildtierbestände. Sambia schätzt die verbleibende Löwenpopulation im Land auf nicht mehr als 4.500 Tiere. Im gesamten südlichen und östlichen Afrika ist die Löwenpopulation in wenigen Jahrzehnten um 90% eingebrochen. Von einst 250.000 Tieren sind gerade mal gut 20.000 übrig geblieben. Verantwortlich dafür sind hauptsächlich der Verlust von Lebensraum, der Farmer-Raubtier-Konflikt und die Trophäenjagd.

„Sowohl für den Artenschutz, als auch für die Menschen dieser Länder ist das ein großer Gewinn“, begrüßt Dr. Maike Förster, wissenschaftliche Beraterin des SAVE Wildlife Conservation Fund die Entscheidung. „Wir wissen mittlerweile sowohl durch unsere Forschungsarbeiten als auch aus unseren Kinderhilfsprojekten, wie wichtig die charismatischen Raubkatzen für die Zukunft der klassischen Safariländer wie Botswana und auch Sambia sind. Sie sind Zugpferd für Touristen, Jobmotor und damit Hoffnung auf eine bessere Zukunft. All das aber erfordert, dass die Menschen sie lebend in ihrem natürlichen Lebensraum erleben und bewundern dürfen.“
Auch Sambias Tourismusministerin Sylvia Masebo betonte, dass die Wildbeobachtung lebender Tiere wertvoller und nachhaltiger sei als der blutige Sport.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte sie: „Touristen kommen nach Sambia, um den Löwen zu sehen, und wenn wir den Löwen töten, töten wir unsere gesamte Tourismusindustrie.“

Nach Kenia und Botswana ist Sambia nun bereits das dritte afrikanische Land, das die Trophäenjagd verbietet beziehungsweise stark einschränkt. Artenschützer wie der SAVE Wildlife Conservation Fund sehen dies als einen entscheidenden Weg zu einem effektiven Artenschutz. „Wir hoffen, dass weltweit alle Staaten mit bedeutenden Wildtierbeständen dieser Entscheidung folgen werden“, meint SAVE-Vorstand Lars Gorschlüter.

Das Verbot der Hobbyjagd wird nachhaltige Konsequenzen auf das gesamte südliche Afrika haben. Sambia ist, genau wie Botswana, ein Teil von KaZa, der „Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area“. Das zweitgrößte Schutzgebiet der Erde umfasst insgesamt fünf Länder und verfolgt im Kern zwei Ziele: Wildtiere sollen wieder auf ihren alten Wanderrouten ohne Zäune grenzübergreifend migrieren, und die einheimische Bevölkerung soll durch nachhaltigen Safaritourismus von wachsendem Wohlstand profitieren. Das aber setzt gesunde Wildtierpopulationen voraus.

In den übrigen KaZa-Staaten Simbabwe, Namibia und Mosambique ist die Trophäenjagd weiterhin erlaubt. Doch die Hoffnung des SAVE Wildlife Conservation Fund ist, dass auch sie bald der Entscheidung Botswanas und Sambias folgen werden. Sollten sich das nicht tun, so SAVE, wird sich die Trophäenjagd in diesen Ländern verstärken, was dramatische Folgen für die dortigen Raubtierbestände haben wird.

SAVE ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich gezielt für die globale und nachhaltige Förderung des Artenschutzes einsetzt

Kontakt:
SAVE Wildlife Conservation Fund
Lars Gorschlüter
Dieselstr. 70
42489 Wülfrath
02058 -78 82-20
l.gorschlueter@save-wildlife.com
http://www.save-wildlife.com

 

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