BildWer einen entspannten Shoppingnachmittag in der Stadt verbringt und sich über die neuesten Trends informiert, denkt mit Sicherheit nicht unbedingt an Schadstoffe und gesundheitsschädliche Substanzen. Dabei ist die Haut, das größte Organ des Menschen, fast 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche mit Kleidung in Berührung. Ob Farbstoffe, Weichmacher oder Bleichmittel, in vielen Oberteilen und Co. steckt heute einiges an Chemie und gerade für Allergiker, Kinder oder Menschen mit empfindlicher Haut können diese Chemikalien schädlich sein. Wie kann man sich davor schützen und worauf sollte man schon beim Kleiderkauf achten?

Kleidung – eine zweite Haut?

Regen, Schnee oder Sonnenschein – Kleidung soll uns vor Hitze, Kälte und Nässe schützen und außerdem gut aussehen. In manchen Fällen kann Kleidung aber auch für juckende Haut, Rötungen oder Ausschlag verantwortlich sein, nämlich dann, wenn sie gesundheitsschädliche Substanzen enthält. Mittlerweile ist in der EU ein Großteil dieser Substanzen glücklicherweise verboten, so zum Beispiel die umweltschädlichen Alkylphenole oder Azofarbstoffe, die potentiell krebserregend sind. Weichmacher, die zum Beispiel in Gummi oder Kunstleder verarbeitet werden, kommen aber noch immer zum Einsatz und stehen im Verdacht, die Fortpflanzung zu stören und Übergewicht und Diabetes zu verursachen. In bügelfreien Kleidungsstücken kommen außerdem häufig Aldehyde zum Einsatz, die ebenfalls als krebserregend gelten. Zumindest sind zahlreiche Industriearbeiter, die über eine längere Zeit in Kontakt mit diesen Stoffen kamen, an Tumoren im Nasen-Rachenraum erkrankt. Stark gefärbte oder dunkle Kleidung kann zudem Farbrückstände enthalten, die allergische Reaktionen verursachen können.

Panisch sollte man jetzt natürlich nicht werden, denn die meisten der verarbeiteten Substanzen sind für gesunde Menschen relativ ungefährlich. Allergiker oder Eltern von Kleinkindern sollten beim Kleiderkauf aber möglichst schadstoffarme Artikel bevorzugen. Die folgenden Tipps zeigen, wie man schadstoffarme Kleidung findet und was es außerdem zu beachten gilt.

 

Kleidung ohne Schadstoffe – mit diesen Tipps klappt’s!

  1. Nase auf beim Kleiderkauf! Wer vor dem Gang zur Kasse an den Kleidungsstücken riecht, kann sich gut vor schadstoffbelasteter Kleidung schützen, auch wenn die menschliche Nase selbstverständlich nicht in der Lage ist, jede verarbeitete Chemikalie zu erkennen. Riecht das Oberteil oder die Hose aber sehr nach Chemie, ist davon auszugehen, dass der Artikel stark behandelt wurde. Ein Kauf sollte dann überdacht werden.
  2. Neben der Nase sollten auch die Augen offen gehalten werden! Wer einen Blick auf das Etikett wirft, wird schnell schlauer. Hinweise wie „separat waschen“ oder „Kleidung färbt ab“, „antibakteriell“ oder „knitterfrei“ deuten darauf hin, dass Giftstoffe oder Farbrückstände mit im Spiel sind. Wer auf Nummer sicher gehen will oder zu Hautirritationen neigt, sollte dann besser vom Kauf absehen.
  3. Dunkel gefärbte Jeans oder andere eng anliegende Kleidungsstücke können auf der Haut abfärben. Wer zu Allergien neigt oder eine empfindliche Haut hat, sollte daher einen Bogen um diese Kleidungsstücke machen.
  4. Öko-Mode, also Kleidung, die mit speziellen Siegeln versehen ist, unterliegt strengen Richtlinien und wird regelmäßig auf Schadstoffe geprüft. Unterschieden wird hier zwischen Siegeln, die den gesamten Herstellungsprozess und die Arbeitsbedingungen untersuchen, die Betriebsstätten der Textilindustrie begutachten oder nur das Endprodukt betrachten. Beispiele für solche Siegel sind GOTS, Öko-Tex Standard oder Toxproof. Ein einheitlich geschütztes Label existiert momentan noch nicht, wer Genaueres wissen möchte, sollte also bei der jeweiligen Organisation nachfragen.
  5. Neue Kleidung sollte vor dem ersten Tragen mindestens einmal gewaschen werden. So werden etwaige Rückstände ausgespült und können nicht in Kontakt mit der Haut kommen. Gerade bei Kinderkleidung ist das wichtig, denn Babys und Kleinkinder stecken sich Ärmel und Co. gerne mal in den Mund.
  6. Kleidung aus Second Hand Läden oder von Flohmärkten ist meist geringer belastet als neuwertige, da sie schon häufiger gewaschen wurde. Außerdem kann man sich hier echte Einzelstücke sichern und sich von der breiten Masse abheben.

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