Unerklärliche Schmerzen über Jahre hinweg, dazu Erschöpfung und Depressionen: Wer an Fibromyalgie erkrankt ist, hat meist einen langen Leidensweg hinter sich, ehe die richtige Diagnose feststeht. Über Ursachen der Krankheit und Hilfe für Betroffene berichtet Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de).

Fibromyalgie bedeutet Faser-Muskel-Schmerz
Fibromyalgie-Patienten müssen wechselnd starke Schmerzen am gesamten Körper ertragen. Dabei sind es vor allem Muskeln und Sehnenansätze, die wehtun. Obwohl Entzündungen und Gewebeveränderungen nicht auftreten, wird Fibromyalgie zu den rheumatischen Erkrankungen gezählt. Sie entwickelt sich schleichend, nach etwa acht Jahren hat sich die Erkrankung voll ausgebildet. Bis heute ist Fibromyalgie nicht heilbar, ihre Ursache ist weitgehend unklar. Etwa 0,4 bis 3 % der Bevölkerung sind betroffen, zu 90 % Frauen. Die meisten Patienten erkranken im Alter von 20 bis 50 Jahren.

Quälender Schmerz und ständige Erschöpfung
Die Schmerzen können sich anfühlen wie ein Muskelkater oder heftig sein wie eine Migräneattacke. Oft treten sie punktuell auf, können aber auch den gesamten Körper überziehen. Die Schmerzschübe ereignen sich in unregelmäßigen Abständen, häufig nach akuten Infektionskrankheiten. Zusätzlich leiden die Betroffenen unter Müdigkeit, Erschöpfung, Depressionen, Schwellung an Händen und Füßen, Magen-Darm-Beschwerden oder Schlafstörungen.

Schmerzen ohne Ursache?
Die Ursache für Fibromyalgie ist im Detail ungeklärt, man hat jedoch Hinweise auf mögliche Auslöser der Krankheit. So besitzen Betroffene häufig eine erniedrigte Schmerzschwelle, eine gestörte Schmerzweiterleitung sowie einen zu geringen Cortisolspiegel. Auch eine genetische Veranlagung und Erlebnisse des Betroffenen wie seelische Pein oder körperliche Überbelastung können Auslöser für eine Fibromyalgie sein.

Diagnose „Fibromyalgie“ nur im Ausschlussverfahren
Da die Fibromyalgie bisher nur durch Ausschluss ähnlicher Erkrankungen festgestellt werden kann, haben Patienten oft eine lange Leidensgeschichte und unzählige Arztbesuche hinter sich, bevor die Diagnose feststeht. Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie Multiple Sklerose, Rheuma oder Polyneuropathie werden dabei ausgeschlossen, auch zusätzliche Krankheitszeichen wie Depressionen und Schlafstörungen müssen von eigenen Krankheitsbildern abgegrenzt werden.

Mit Medikamenten gegen die Schmerzen
Paracetamol, Novaminsulfon oder auch Tramadol sind die Schmerzmittel der Wahl bei Fibromyalgie. Zusätzlich werden Antiepileptika wie Gabapentin gegen die Schmerzzustände eingesetzt. Auch mit Psychopharmaka, z. B Amitriptylin, Fluoxetin oder Duloxetin, lassen sich Schmerzwahrnehmung und -weiterleitung positiv beeinflussen.

Hilfe durch Entspannung, Bewegung und seelische Unterstützung
Entspannungsmethoden wie Feldenkrais, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training vermögen seelische und körperliche Anspannung zu lösen. Durch Bewegung, vor allem durch Ausdauer- und Krafttraining, können Muskeln geübt und falsche Schonhaltungen korrigiert werden. Seelische Unterstützung erfahren Betroffene beispielsweise durch Gesprächs- und Verhaltenstherapien.

Patienten mit weiteren Fragen oder Fibromyalgie-Symptomen sollten sich an einen Neurologen wenden. Gut bewertete Neurologen finden Sie z.B. auf jameda (http://www.jameda.de/aerzte/neurologen-nervenaerzte/fachgebiet/).

Über die jameda GmbH:
jameda ist Deutschlands größte Arztempfehlung. Mehr als 2 Mio. Patienten monatlich suchen auf jameda nach genau dem richtigen Arzt für sich. Dabei helfen ihnen die Empfehlungen anderer Patienten, die von den Ärzten bereitgestellten Informationen sowie zahlreiche Filtermöglichkeiten. Ärzte haben die Möglichkeit, ihre Praxis auf jameda vorzustellen und umfassend über ihr Leistungsspektrum zu informieren. Datenbasis bilden bundesweit rund 250.000 Ärzte und 230.000 Institute und Heilberufler. jameda ist eine 100-prozentige Tochter der börsennotierten Tomorrow Focus AG mit Hubert Burda Media als Hauptaktionär.

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