Tagung, Workshops und Konzerte zur transkulturellen Musikforschung und ihrer pädagagogischen Anwendung vom 27. – 29. Juni 2013 an der Hochschule für Musik Detmold
Musikalische Klangwelten und Kulturen, die vor wenigen Jahrzehnten (noch) nichts miteinander zu tun zu haben schienen, sind heute in sämtlichen Gesellschaften selbst-verständlich präsent – unabhängig von Region, Land oder Kontinent. Nicht nur der Zugang zu musikalischen Informationen, auch das Mitteilen des „musikalischen Selbst“ ist im 21. Jahrhundert dank neuer Medien eine feste Realität geworden. Dadurch ist eine völlig neue Vielfalt musikalischer Phänomene auf unserem Globus entstanden. Die Musikwissenschaft und die Musikpädagogik öffnen sich angesichts dieser Herausforderung mehr denn je der interdisziplinären Forschung. Dies hat in der deutschen Hochschullandschaft bereits zu erweiterten Schwerpunkten innerhalb der behandelten musikwissenschaftlichen und musikpädagogischen Themen geführt.
Vor diesem Hintergrund geht es im Symposium in Detmold um die Berücksichtigung von sozio-kulturellen Transferprozessen in der Musik. Wie verhalten sich künstlerische Kreativität und musikalisches Erbe und wo treten im transkulturellen Austausch bestimmte Gemeinsamkeiten zutage? Inwieweit lassen sich diese für die entsprechende musikdidak-tische Vermittlung in Schule und Hochschule nutzen? Statt sich hierbei im konzeptuellen Spannungsfeld „Eigenes und Fremdes“ zu bewegen, zielt die gewählte Perspektive des Symposiums auf mögliche transkulturelle Affinitäten.
Dass Musiktraditionen – zumal die mündlich überlieferten – erst dann ihrer Zeit und den erneuerten sozialen und politischen Umständen optimal entsprechen können, wenn sie beim Prozess ihrer Vermittlung und Rezeption auf solch transkulturelle Affinitäten bauen, soll im Symposium theoretisch erörtert und mit Forschungsergebnissen belegt werden. Die Fragen, die sich daran anschließen, betreffen die didaktische Umsetzung dieser Erkennt-nisse für den Musikunterricht in der Schule. Die Thematik wird von den internationalen Teilnehmern in den folgenden drei Panels behandelt:
1) Musikkulturen und pädagogische Umsetzung
2) Türkische Musik und Deutschland / Türkische Musik in Deutschland
3) Kreativität, musikalische Bildung und immaterielles Kulturerbe (UNESCO)
Inhaltlicher Schwerpunkt des Symposiums und seines Rahmenprogramms mit Konzerten und Workshops ist die Musik aus der Türkei. So findet unter dem Titel „Yol: Meister türkischer Musik im Konzert“ ein Konzert mit Kudsi Erguner, Erol Parlak und Pierre Rigopoulos statt, in dem neben der Sufi-Musik auch die Lautenmusik Anatoliens und die Musik für Ney und Baglama vorgestellt und kommentiert werden. Das Konzert wird außer in Detmold anlässlich des Symposiums auch in den Städten Köln, Weimar und Rudolstadt gespielt. Die Musiker werden außerdem zwei Workshops zur türkischen Musik für Musikstudenten und Musiklehrer anbieten. Beide werden im Palais der Hochschule für Musik Detmold am 27. Juni von 15 – 18 Uhr und am 28. Juni von 9 – 12 Uhr stattfinden.
Das Konzept für das Symposium haben Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto (Weimar / Sao Paulo) und Prof. Dr. Eva-Maria v. Adam-Schmidmeier (Detmold) erarbeitet, die beide gerne nach Anfrage über soundaffinities(at)hfm-detmold.de weitere Informationen zur Verfügung stellen.
Musikhochschule
Kontakt:
Hochschule für Musik Detmold
Dr. Matthias Hutzel
Willi-Hofmann-Str. 5
32756 Detmold
05231-975-740
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