Springer-Sachbuch über die zentralen Fragen zur Entstehung des Universums
Heidelberg, April 2010
Viele reden heute von einer „Weltformel“, mit der das gesamte Universum erklärt werden soll und hoffen, dass wir auch diesem Ziel nun ein großes Stück näherkommen. Doch ist eine „Weltformel“ überhaupt möglich? Dieser Frage geht das neue Springer-Sachbuch Urknall im Labor nach, das der Autor Dieter B. Herrmann im März bei „Leipzig liest“ erstmalig vorgestellt hat und das nun erschienen ist.
Theorien und Hypothesen über den Ursprung des Universums vor 13, 7 Milliarden Jahren öffnen sich heute der unmittelbaren experimentellen Überprüfung. Die Entwicklung der modernen Beschleuniger erlaubt es, Teilchen auf derartig hohe Geschwindigkeiten zu bringen, dass sie bei ihrem Zusammenprall Zustände simulieren können, wie sie vermutlich in den frühesten Zeiten des Universums geherrscht haben. Zahlreiche große Rätsel der Wissenschaft könnten nunmehr gelöst werden: Warum gibt es im Universum keine Antimaterie? Worin bestehen die Geheimnisse der Dunklen Materie und der Dunklen Energie?
Viele der bisherigen Untersuchungen zu diesen Fragestellungen basieren auf Beobachtungen mit immer größeren Teleskopen und theoretischen Überlegungen. Die Entwicklung der modernen Teilchenbeschleuniger wie dem Large Hadron Collider (LHC) versetzte die Wissenschaftler jedoch nun in die Lage auch experimentelle Forschungen durchzuführen, ja kosmische Extremzustände förmlich nachzuahmen. Kernphysiker und Astrophysiker hoffen gemeinsam, dadurch dem Verständnis der Lebensgeschichte des Universums ein großes Stück näher zu kommen. Der Autor macht in diesem Buch deutlich, dass die jetzigen Forschungen in den Genfer CERN-Laboratorien somit eine neue Etappe der wissenschaftlichen Erkundungen über das Universum als Ganzes einleiten, der nicht nur Fachleute mit größter Spannung entgegensehen.
Das Buch Urknall im Labor berichtet allgemeinverständlich und unterhaltsam über zentrale Fragen der Wissenschaft. Es thematisiert historische wie auch aktuelle Aspekte: von der Entwicklung unserer Kenntnisse über Sterne und Sternsysteme, Atome und deren kleinste Bausteine bis zu den Quarks und Gluonen. Der Leser lernt damit die Zusammenhänge verstehen, die Kosmos und Mikrokosmos miteinander verbinden. Das Buch beschreibt dieses große Abenteuer der Forschung, das mit Galileis ersten Fernrohren vor 400 Jahren begann und nunmehr mit dem Large Hadron Collider einen neuen Höhepunkt findet.
Der Autor Dieter B. Herrmann ist Astrophysiker und bekannt für seine populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Themenbereich. Herrmann war Direktor der Berliner Archenhold-Sternwarte und Gründungsdirektor des Zeiss-Großplanetariums. Millionen Fernsehzuschauern ist er zudem als Moderator der populären Wissenschaftssendungen „AHA™ (1977-1991) und „Astro live“™ (1988-1990) bekannt. Seit 2006 ist Herrmann Präsident der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.
Urknall im Labor – Wie Teilchenbeschleuniger die Natur simulieren
Herrmann, Dieter B.
2010, XIV, 250 S. 58 Abb., Geb.
ISBN: 978-3-642-10313-1
24,95 Euro
Kontakt: Renate Bayaz, Tel. 06221 487-8531, Fax: -68531, renate.bayaz@springer.com